Leise Laute laut lesen lernen

lesenIm vergangenen Jahr habe ich ein paar Stunden Sprechunterricht bei einer Schauspielerin genommen. Ich wollte präpariert sein, um aus einer meiner Übersetzungen vor Publikum zu lesen. Bis dato hatte ich nicht viel vorgelesen, hielt mich auch nicht gerade für talentiert, weil ich mich ständig verhaspelte und Fehler machte und irgendwann keine Luft mehr bekam. Nicht schön, weder für mich, noch für mögliche Zuhörer. Aber wie so vieles ist auch das Vorlesen eine Kunst, die man lernen und trainieren kann. Das haben mir die Stunden gezeigt und mir die Angst vor dem Vortragen genommen. Es macht mir mittlerweile richtig Spaß und so manches Mal lese ich mir selbst laut vor.

Während des Sprechunterrichtes bekam ich irgendwann Texte, mit denen Schauspieler die einzelnen Laute verstärkt üben. Der Inhalt der Texte war eher absurd widersinnig und für mich nicht so anregend. Ganz anders nun die Sammlung von 50 kurzen Vorlesegeschichten von Daniel Napp, die er für das Buch Löwen mögen schöne Zöpfe geschrieben und illustriert hat. Für jeden Laut gibt es eine eigene Geschichte, dazu kommen Texte, in denen lange und kurze Vokale betont und im Wechsel geübt werden können. In „Kampf gegen die Kilos“ wechseln sich beispielsweise G und K ab, in „Hundedelikatesse“ werden P und B sowie T und D variiert. Man erliest den Unterschied von stimmhaftem und stimmlosen S, erkundet das vordere und das hintere CH und dringt so in die schier unendlichen Weiten des eigenen Rachen- und Klangraumes vor.

Sind bei den Sprechübungstexten für Erwachsene, wie in Der kleine Hey, die Inhalte meist ziemlich gaga, so schafft es Napp immer, eine kleine, runde, wenn auch oftmals bizarre Geschichte zu erzählen. Dabei hält er sich nicht sklavisch daran, immer nur den einen entsprechenden Laut zu benutzen – à la Ottos Mops von Ernst Jandl –, sondern erlaubt sich durchaus Abweichungen. Die aber sind von entzückender Manier, wie Beispielsweise beim kurzen U: „Kurz vor Fulda verguckte sich Muldenkipper Ulf in den Bus Uschi.“
Man verguckt sich in laut lesender Weise Seite um Seite in dieses Buch, ins Vorlesen, in die Laute, die Buchstaben und die Bilder noch dazu.

So verbinden sich hier aufs Schönste unterhaltsame Kurzgeschichten mit nützlichem Wissen um den akkuraten Gebrauch von Lippen, Zunge und Luftstrom beim Sprechen. Nach meinen wenigen Stunden Sprechunterricht bin ich natürlich keine professionelle Sprecherin geworden, doch die Freude an der korrekten Aussprache und dem Lesen hat dazu geführt, dass dieses Buch nicht so schnell im Regal verstauben wird, sondern mich immer wieder dazu verführt, einen neuen Laut anhand einer anderen Geschichte zu üben und zu vertiefen. In diesem Sinne ist Napps Buch nicht nur etwas für die Lütten, sondern für alle, die an ihrer Aussprache feilen möchten.

Daniel Napp: Löwen mögen schöne Zöpfe. Das LAUT Lesebuch, Carlsen, 2015, 176 Seiten, ab 4-99, 18,99 Euro

[Gastrezension] Scheitern als Chance

stecktFür jemanden wie mich, der nach dem Motto „schlimmer geht immer“ lebt, ist Oliver Jeffers’ neues Bilderbuch Steckt sehr lustig, geradezu selbstironisch und tröstlich. Allerdings halte ich diese auf Erfahrung beruhende Lebenseinstellung (Wissenschaftler nennen das „evidenzbasiert“) für gesunden Realismus, und sehe mich weniger als Pessimistin.

Dazu passt Steckt. Selbiges tut nämlich Floyds roter Papierdrache in einem großen Baum: Das Flugobjekt hat sich im Geäst verhakt und steckt fest. Und wie man das so macht, wirft der energische, kleine Junge einen Schuh, genauer den linken von seinem Lieblingspaar hinterher, um den Drachen zu befreien. Doch der Schuh bleibt ebenso wie der hinterhergeschleuderte rechte stecken. Fragt Ihr Euch auch manchmal, wie eigentlich die vielen Schuhe auf Laternenmasten und Bäume kommen? Jetzt wisst Ihr es. Und der Ärger geht weiter: Floyd schnappt sich Mitch, die Katze, gleiches Verfahren, gleiches Ergebnis. „Katzen bleiben ja ständig auf Bäumen stecken. Aber das ging langsam zu weit.“ Also holt Floyd eine Leiter – und wirft sie ebenfalls auf den Baum, wo sie natürlich steckenbleibt.

Jetzt gibt es für den Rotschopf kein Halten mehr, schließlich hat er die Leiter nur vom Nachbarn geborgt und muss sie definitiv zurückstellen, bevor jemand merkt, dass sie weg ist. Floyd schmeißt einen Eimer rosa Farbe hinterher, was die nun leicht bekleckerte Katze vergrätzt und Jeffers’ auf das wesentliche reduzierten, in kräftigen Farben gemalten Bildern noch ein paar Akzente hinzusetzt. Floyd wird richtig sauer, eine kleine Gewitterwolke braut sich über ihm zusammen, die Augenbrauen werden zum wütenden Strich. Und er macht weiter: Eine Ente folgt der Farbe, dann das Fahrrad eines Freundes, der massive Spülstein, die extra ausgebaute Haustür, das Familienauto und der Milchmann, der verwirrt die mittlerweile entspannte Katze fragt, ob sie auch auf dem selben Weg dort oben gelandet sei.

Das ist wunderbar absurd und lustig, aber absolut konsequent. Der kleine Drachenjäger (erfrischenderweise ist damit mal keine Fantasyfigur gemeint) hat sich in etwas verrannt und kann jetzt unmöglich zurück. Das kennt jeder. Und mehr und mehr verliert man das ursprüngliche Objekt der Begierde aus den Augen. Denn es landen des weiteren ein Orang-Utan, ein kleines Boot und ein großer Ozeandampfer, ein Nashorn und das Nachbarhaus auf dem Baum.

Steckt, darin klingt auch „sitzt, passt, wackelt und hat Luft an“ und genau das passiert: Im Geäst fügt sich alles zusammen und bildet eine Welt für sich, zu der sich schließlich noch ein Sattelschlepper, ein Leuchtturm und ein „Wal, der nur zur falschen Zeit am falschen Ort war“, gesellen.
Diese Geschichte hat eine innere Logik, die Kinder sofort verstehen. Und die Erwachsene nur allzu gut kennen und fürchten, angefangen beim falschen Studium, über blöde Jobs, von denen man sich mehr versprochen hat, bis hin zu Beziehungen, die nicht funktionieren, und groß angelegten Projekten, wie Wohnung renovieren und einmal gründlich auszumisten.

Steckt versteht man auch ohne Text, der lakonische Tonfall macht das Buch aber noch witziger. Der vielfach ausgezeichnete Illustrator Oliver Jeffers hat mit Pinguin gefunden sowie dem Nachfolger Up and Down bezaubernde Bücher über Freundschaft geschaffen. Im preisgekrönten Das Herz in der Flasche erzählt der 1977 in Australien geborene, in Belfast aufgewachsene und mittlerweile in New York lebende Kinderbuchkünstler anschaulich von einem Mädchen, das aus Trauer sein Herz verschließt. Aber ohne Gefühle ist ihr Leben langweilig, fade, trist, monoton, sichtbar farblos. Erst Emotionen machen es lebenswert und Schmerz gehört dazu. Steckt zeigt nun das Scheitern als Chance: Floyd macht durch seine Sturheit zunächst alles immer noch schlimmer. Aber schließlich ergibt sich aus dem größten Chaos die Lösung – im wortwörtlichen Sinn. Oliver Jeffers’ neues Buch steckt voller kurioser Komik, charmantem Witz und kluger Philosophie.

Elke von Berkholz

Oliver Jeffers: Steckt, Übersetzung: Anna Schaub, NordSüd Verlag, 2015, 32 Seiten, ab 4, 14,90 Euro

Bilderbuch-Perlen

bilderbuch 1Ich bin noch eine ganze Reihe von Bilderbücher-Rezensionen schuldig. Nun habe ich endlich die Zeit gefunden.

Den Auftakt macht Der Mondfisch in der Waschanlage von Andrea Schomburg und Dorothee Mahnkopf. Hier trifft man auf sehr merkwürdige, aber real existierende Tiere wie Thermometerhuhn, Nacktmull oder Pistolenkrebs. Jeweils auf einer Doppelseite gibt es eine detaillierte Illustration, auf der es jede Menge zu entdecken gibt. Flankiert werden die Getiere von zwei Texten: einem Sachtext, der über die Natur der Portraitierten – also Art, Größe, Lebensraum und Besonderheiten – aufklärt. Dazu gesellt sich dann ein extrem geistreiches, rhythmisch gereimtes Gedicht, bei dem man entweder vor Lachen nicht mehr weiterlesen kann oder sich stante pede in die seltsamen Gesellen verliebt. Der Vorlesespaß ist garantiert.

Bilderbuch 2Der Titel Noch mal! vom Bilderbuch von Emily Gravett ist Programm. Wer kennt das nicht, wenn vorgelesen wird: Ein ums andere Mal muss die Geschichte wiederholt, das Bild noch mal angesehen, die App noch mal durchgespielt werden. So auch hier: Mama-Drache liest ihrem Sprössling die Geschichte von Drache Chlodwig vor, ein gereimtes Epos. Und das Drachen-Junges bekommt natürlich nicht genug davon. Also: Noch mal!
Mama-Drache, sichtlich erschöpft mit hängenden Ohren, liest – und variiert. Aber der Lütte ist nicht zu befriedigen … bis schließlich ein Loch im Buch prangt.

Diese kleine Geschichte macht auch menschlichen Vorlesejunkies eindrücklich klar, dass irgendwann mal Schluss sein muss – vermutlich allerdings erst nach zehnmaliger Lektüre von Emily Gravetts Noch mal!

bilderbuch 3Verzweiflung ganz anderer Art kann kleine Menschen überkommen, wenn es zum ersten Mal heißt: Hilfe, der Babysitter kommt. Anke Wagner und Anee-Kathrin Behl erzählen in ihrem Bilderbuch von Olli. Dessen Mama und Papa wollen am nächsten Abend endlich mal wieder ins Kino. Beide freuen sich bannig. Olli unterhält sich mit Stubs, seinem Kuschlemuschelfreund, darüber, dass in der Zeit, in der Mama und Papa nicht da sind der Babysitter kommt. Stubs ist entsetzt und kann nicht einschlafen: Vielleicht ist der Babysitter eine „Schminkedame“ oder ein „aufgeblasener Muskelmann“ … Die Vorstellung, was der Babysitter alles sein kann, könnte als ein modernes Gruselkabinett durchgehen – wären die Illustrationen nicht so reizend und charmant bunt. Die Auflösung am nächsten Abend ist dann natürlich eine völlig andere … aber die wird hier nicht verraten.
Für alle, deren Vorstellungskraft immer schon zehn Kilometer vorneweg galoppiert und irrationale Ängste schürt, ist dieses Büchlein eine hervorragende Vorbereitung und Beruhigung für neue Situationen im Leben.

bilderbuch 4Wenn man klein ist und noch nicht so viel darf und noch weniger kann, ist das Leben manchmal echt schwierig. Das merkt der Kleine. Er möchte gern Etwas ganz Großes machen. Im Bilderbuch von Silvie Neemann und Ingrid Godon entspinnt sich ein Gespräch zwischen Groß und Klein. Gemeinsam überlegen die beiden, was man Großes machen könnte. Doch nichts scheint dem Kleinen groß genug, nicht der Leuchturm, nicht die Reise. Ein Spaziergang am Strand schließlich bringt die Lösung.

In grün-blau-roten Kohlezeichnungen zeigen die französische Autorin und die Illustratorin, dass auch kleine Dinge ganz groß sein können. Eine philosophische Erkenntnis, die man nie früh genug erfahren kann.

lebenBei all dem sollte man auch immer bedenken: Das Leben kann so schön sein! Genau das beweist der  französische Comic-Zeichners und Illustrators Floc’h in seinem Bilderbuch.

Auf schlichten weißen Seiten lädt ein elegant gekleideter, irgendwie altersloser Herr die Leser ein, in das Buch zu springen. Ein kleines Mädchen mit Pagenschnitt und Rock folgt seiner Aufforderung, und gemeinsam erkunden sie das Leben. Die schönen Seiten des Leben. Ein kleiner Hase wird Begleiter des Mädchens, Jäger mit üblen Absichten müssen draußen bleiben. Losgelöst von Zeit und Raum zeigt der Mann dem Mädchen, was die Fantasie alles vermag. Sie träumen sich in ein Baumhaus, freuen sich an schönen Kleidern und schnellen Fortbewegungsmitteln, können sogar fliegen – bis zu den Pyramiden (das Bilderbuch kommt ohne Reime aus … 😉 ).

Es spielt keine Rolle, ob das möglich ist oder nicht. Die Fantasie ist so stark, dass allein die Vorstellung von etwas glücklich machen kann. Dass es tatsächlich hauptsächlich die kleinen Dinge des Lebens sind, die das Mädchen und den Mann glücklich machen, erfährt man fast nebenbei: Schaukeln, ein Tennis-Match, ein Spaziergang, der Regentanz, einer Gute-Nacht-Geschichte lauschen.

Im Ligne-claire-Stil und in merkwürdig-schönen altmodischen Bildern entführt Floc’h nicht nur das kleine Mädchen, sondern jeden Betrachter. Man braucht keine komplizierte Geschichte, um an die einfachen Dinge des Lebens erinnert zu werden, die Frage: „Was ist das schöne Leben?“ reicht völlig. Die Fortsetzung im tatsächlichen Leben wird jede_r Vorleser_in mit den Kindern erleben, denn die Bilder regen ungemein dazu an, darüber nachzudenken, was für einen selbst schön ist. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt …

wolfFantasievoll geht es auch in DEM Bilderbuch für alle kleinen Buchliebhaber weiter, das mich ganz frisch erreicht hat. Der Held: Der Wolf, der aus dem Buch fiel. Der Ort: das Kinderzimmer, ein höchst gefährlicher Ort. Die Handlung: Aus dem übervollen Regal fällt eines Tages ein Buch, und der Wolf plumpst heraus. Sollte man nun meinen, dass der Wolf froh ist,  von den Fesseln seiner Geschichte befreit zu sein, hat man sich gründlich getäuscht. Im Kinderzimmer lauern schreckliche Gefahren: die Katze! Die Dinos! Genervte Schafe! Es ist ein Graus. Verzweifelt versucht der Wolf, in seine Geschichte zurückzufinden. Doch entweder ist er nicht richtig gekleidet oder er kommt zu früh oder zu spät … Bis er im Wald ein weinendes rotgekleidetes Mädchen trifft … und alles gut wird.

Charmant spielen Illustrator Grégoire Mabire und Texter Thierry Robberecht mit dem Zustand eines übervollen Kinderzimmers, mit den Märchen und Geschichten, die man als junger Mensch bereits kennt. Der Wiedererkennungseffekt dürfte bei Buchliebhabern ziemlich groß sein. Und die Erkenntnis, dass auch Figuren aus Büchern eine Heimat und eine bestimmte Aufgabe haben, bietet Raum sowohl für ernsthafte Gespräche, als auch Fantastereien, wenn man den Wolf im eigenen Kinderzimmer durch seine Lieblingsbücher schickt …

Andrea: Schomburg: Der Mondfisch in der Waschanlage, Illustration: Dorothee Mahnkopf, Tulipan, 2015, 36 Seiten,  ab 4, 14,95 Euro

Emily Gravett: Noch mal! Übersetzung: Uwe-Michael Gutzschhahn, FISCHER Sauerländer, 2. Aufl.2015, 32 Seiten, ab 4, 14,99 Euro

Anke Wagner/Anne-Kathrin Behl: Hilfe, der Babysitter kommt! Inkl. HörFux MP3 Hörbuch zum Downloaden.  NordSüd Verlag, 2015, 32 Seiten, ab 4, 13,99 Euro

Sylvie Neeman/Ingrid Godon: Etwas ganz Großes, E-Book inklusive. Übersetzung: Anna Taube, mixtvision, 2015,  32 Seiten, ab 5, 14,90 Euro

Floch: Das Leben kann so schön sein! Übersetzung: Edmund Jacoby, Jacoby & Stuart, 2015,  64 Seiten, ab 4, 16,95 Euro

Gregoire Mabire/Thierry Robberecht: Der Wolf, der aus dem Buch fiel, Übersetzung: Ilse Rothfuss,  Ravensburger Buchverlag, 2015, 32 Seiten, ab 4, 12,99 Euro

… und Action!

bilderbuch1Einfach nur schauen, blättern, vorlesen – das war gestern. So könnte man meinen, wenn man die vier Bilderbücher betrachtet, die in diesem Frühjahr bei mir gelandet sind. In jedem steckt ein Goodie, das zum Mitmachen einlädt.

Den Auftakt macht Ulff, ein undefiniertes, schuppiges Ungeheuer, das am liebsten Backenhörnchen verspeist und sich mit seinem Lasso folglich auf Backenhörnchenjagd macht. Doch Ulff ist etwas schusselig und verlegt das Lasso. Irgendwo. Also macht er sich auf nach Irgendwo. Durch den Wald, durch die Stadt, am Flughafen, am Meer, unter Wasser und in der Wüste sucht Ulff.
Dem Leser steht für diese Lektüre eine gestreifte Folie zur Verfügung, die auf jeder dieser Seite bestimmte Elemente der Bilder in Bewegung bringen kann: Räder routieren, Blätter im Baum rascheln, Rauch quillt aus dem Schornstein, die Sonne flimmert, Wellen plätschern. Man muss ein bisschen üben, um die richtige Geschwindigkeit herauszufinden, doch dann  bietet jede Seite eine neue Überraschung.

bilderbuch 2Eine Folie in Form eine Lupe findet sich auch im Magischen Zauberlupenbuch. Man begleitet den Vogel Rotschnabel durch rotgezeichnete Landschaften. Hinter den Bäumen, Ameisenhaufen, der Fabrik, der Großstadt und den Bergen jedoch verstecken sich komplett andere Welten, die erst sichtbar werden, wenn man mit der Lupe darüber fährt.
Hier braucht man ein bisschen Geduld, um alle Details mit der Lupe abzufahren und zu erkunden, denn sie zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der großformatigen Seiten.
Doch die zarten Stichzeichnungen befeuern die Fantasie und machen spielerisch klar, dass hinter dem Offensichtlichen manchmal etwas ganz anderes stecken kann.

bilderbuch 3Ohne Folie, dafür mit einem Smartphone oder Tablet erkundet man die Geschichten von Was ist denn hier passiert?
Mittels QR-Code kann man zu den an sich schon skurrilen Bildern nicht weniger merkwürdige und lustige Ultrakurz-Filme laden, die die Geheimnisse der Bilder lüften: von den Hasen im Schnee, der fliegenden Oma im rosa Auto, vom angebissen Schiff auf der einsamen Insel, von Krebsen im Weltall …
Bilder und Filme kommen ohne Worte auf. Die muss man sich als Betrachter selbst ausdenken – doch die Bild-Collagen allein bieten schon so viele Details, die es zu entdecken gilt, dass es ganz viel zu erzählen gibt.

lindberghUnd wer sich dann doch alles lieber vorlesen lassen möchte, der sollte sich die App von Tigerbooks auf sein Tablet laden und sich die animierte Version von Torben Kuhlmanns Lindbergh holen.
Tausend verschiedene Animationen und Soundeffekte stecken in diesem digitalisierten Bilderwerk. Die sepiafarbenen Zeichnungen von Kuhlmann werden fast filmisch animiert. Da wird in die Szene hineingezoomt und -geschwenkt. Diskrete Kreise zeigen den Betrachtern, wo sie die „Action“ in den Bildern anstoßen können: Da gongt dann der Hamburger Michel, die kleine Maus schnüffelt, Mausefallen schnappen zu … Auf manchen Seiten ist man richtig lange beschäftigt, alle Gimmicks ausfindig zu machen.
Allerdings – wer diese digitale Lindbergh-Version kennt, den „Porsche“ unter den animierten Bilderbüchern, ist hinterher von anderen animierten Bücher möglicherweise enttäuscht. Denn so üppig und so liebevoll wie dieses ist kaum ein anderes Buch bis jetzt als Digi-Version umgesetzt worden. Aber es zeigt, was animierte Bilderbücher können und wo die Reise im Digitalen möglicherweise hingehen wird.

Torben Kuhlmann: Lindbergh, Tigerbooks/Oetinger, 2015, ab 5, 1,99 Euro

Julia Neuhaus/Till Penzek: Was ist denn hier passiert? Ein Bilderbuch mit zwölf Trickfilmen. Mit QR-Codes. Tulipan, 2015, 36 Seiten, ab 3, 18 Euro

Agathe Demois/Vincent Godeau: Das magische Zauberlupenbuch, Übersetzung: Barbara  Heller, FISCHER Sauerländer, 2015, 32 Seiten, ab 4, 14,99 Euro

Katja Alves/Trixi Schneefuß: Ulff, die Backenhörnchen und eine irre VerfolgungsjagdBewegte Bilder wie durch Zauberhand,  mixtvision, 2015, 32 Seiten, ab 4, 16,90 Euro

Wetterkunst

wetterÜbers Wetter reden geht ja immer. Nicht nur bei so einem Sturm wie dieser Tage. Ach, diese Kälte. Der Regen macht mich fertig. Es soll endlich Sommer werden. Herrlich, diese Sonne. Jetzt haben mir die Wolken die Sonnenfinsternis verdorben. Wetter geht immer.

Ab jetzt kann man sogar noch sagen:
Ich hab gerade ein irre tolles Buch über das Wetter gelesen.
Ach wirklich?
Ja, echt. Heißt Alle Wetter und ist von Britta Teckentrup.
Kenn ich nicht.
Musst du dir ansehen. So schöne Bilder, übers Wetter.
Ach, echt?

Ja, echt! In vier Kapiteln erzählt Teckentrup in kurzen, fast poetischen Texten von den unterschiedlichsten Wetterphänomenen – Sonnenschein, Regen, Eis und Schnee, Unwetter. Dazu gibt es phänomenale Bilder, die den Betrachter gefühlsmäßig komplett einfangen. Man spürt förmlich die sommerliche Hitze auf dem gelben Getreideacker, atmet die frische Luft im zartgrünen Frühlingswald, fröstelt bei Nebel, Regen, Schnee und ist doch gleichzeitig fasziniert von den dünnen, dichten Strichen, der Dynamik von Wind und Wolken, träumt sich bei den fallenden Schneeflocken in eine stille Winterlandschaft und möchte dem Fuchs durch den unberührten Schnee folgen.
Die oftmals dunklen Bilder wirken in ihren monochromen Farbgebungen zudem beruhigend, fast meditativ. Man möchte sich darin versenken .
In den Texten erfährt man dann  Dinge über Graupelkörner, Sprühregen, Inversionslage, Kristallisationskerne und Mittelgebirgsstau. Aber all diese Infos treten hinter den eindrucksvollen Bildern ganz schnell zurück. Man schaut und staunt.

Einen Vorgeschmack gibt es hier:

Nach diesem Buch wird man sich wahrscheinlich nie mehr so über das Wetter beschweren, wir wir es sonst in unserer Gleichgültigkeit gerne tun. Man wird viel mehr den Himmel, die Landschaft, die Stadt, die Wolken, den Regen, die unzähligen Schattierungen von Grau-Weiß-Blau-Rosa-Violett, einfach alles genauer beobachten und sich womöglich überlegen, was für ein Kunstwerk man da gerade vor sich hat.

Britta Teckentrup: Alle Wetter! Jacoby & Stuart, 2015, 168 Seiten, ab 6, 24,95 Euro

Endlich mal neu sortiert

tiereMal ehrlich, der Mensch braucht Ordnung. Wir räumen vielleicht nicht gern auf, aber wenn es dann mal getan ist, alles an seinem Platz steht, freuen wir uns und atmen durch. Ordnung brauchen wir auch außerhalb der vier Wände, um diese doch sehr komplexe Welt um uns herum wenigstens ansatzweise zu verstehen.

So haben die Zoologen beispielsweise die Tierwelt ordentlich kategorisiert und in so wunderbare -ologien, wie Entomologie (Insektenkunde), Ichthyologie (Fischkunde) oder Malakologie (Weichtierkunde) unterteilt. Und natürlich haben sie nicht an Untergruppen gespart: Allein bei den Säugetieren unterscheiden sie Chordatiere, Wirbeltiere, Kiefermäuler, Landwirbeltiere, Beutelsäuger und was nicht noch alles. Ich komm da immer ganz durcheinander. Aber Ordnung muss sein.

Das Ordnung auch anders gehen kann, davon hat mich Adrienne Barman schon auf den ersten Seiten ihres GROSS-AR-TI-GEN Sammelsurium-Buch Walsross, Spatz und Beutelteufel überzeugt. Darin hat die Schweizerin, die in Genf lebt, alle möglichen und unmöglichen Tiere in satten Farben und mit lustig verdrehten Augen gezeichnet. Und sortiert. Und hier liegt das Faszinosum, denn sie hat weder alphabetisch gearbeitet, noch nach irgendwelchen zoologischen Klassen, Stämmen oder Reihen, sondern Barman hat ganz eigene Kriterien für die Zusammenstellung entworfen.

So sortiert sie beispielsweise nach Farben: Da treffen bei den „Schneeweißen“ Eisbär auf Weißhaubenkakadu und Weißgesicht-Scheidenschnabel, bei den „Himmelblauen“ gesellt sich Fächertaube zu Plattbauch, Siedleragame zu Blaumeise. Ich gebe zu, ich kenne mit Nichten alle diese Tiere. Und das zieht sich durch das ganze Buch, wenn ich mir die Kategorie „Stubenhocker“ anschaue oder die „Tauchkünstler“. Überall entdecke ich neue Tiere, neue Informationen (so ein Pottwal kann 90 Minuten unter Wasser bleiben …), die „Verschwundenen“ erinnern an die ausgestorbenen Dinos, die „Gezähmten“ zeigen den Einfluss des Menschen auf die Tiere, die „Bedrohten“ rühren mit den Tränen in den Augen den Betrachtern. Erklärenden Text gibt es in diesem Buch nicht – und  der ist auch gar nicht nötig. Denn entweder erfindet man durch die ungewohnten Zusammenstellung der Tiere sofort eine eigene Geschichte oder ist so angeregt, dass man selbst anderen Orts nachliest.
Und immer weiter geht es mit Kategorien, die die wichtigsten Eigenschaften von bestimmten Tieren in den Mittelpunkt stellen: die „Stachligen“, die „Gestreiften“, die „Schnellen“, die „Lauten“, die „spektakulären Verführer“. Es ist eine Wonne, weil jede Kategorie überrascht und scheinbar Selbstverständliches in andere Beziehungen setzt. Man kann stundenlang blättern und schauen. Dieses Buch verführt zum hin und her springen, die Farbkonzepte der einzelnen Seiten ziehen einen magisch an, der subtile Witz in den Bildern fordert die ganze Aufmerksamkeit.

Bei all der Schauerei und dem Vor- und Zurückblättern geht einem dann irgendwann auf, dass man sich viel öfter von althergebrachten Ordnungen trennen könnte und seine eigenen Kriterien aufstellen sollte. Der Blick weitet sich, das Kreativ-Gen fängt an zu rumoren und es kribbelt im Bauch. So etwas können Leser und Betrachter jeden Alters gebrauchen, weshalb dieses Werk für mich in die Kategorie All-age gehört und ein Highlight meines Buchjahres ist.

Adrienne Barman: Walross, Spatz und Beutelteufel. Das große Sammelsurium der Tiere, Übersetzung: Susanne Schmidt-Wussow,  Aladin, 2015,  216 Seiten, ab 4, 24,90 Euro

Der Maulwurf in uns

MaulwurfBehaglich haben es die Maulwürfe, unter der grünen Wiese: Plüschsessel, Streifenbettwäsche, Pünktchentapete, Bollerofen. In schwindelerregende Tiefe graben sie ihr Reich und nutzen immer ausgefeiltere Maschinen, um ihre Gänge auszubauen. Selbst legen sie keine Hand mehr an das Erdreich. Immer mehr Maulwurfshügel zieren die grüne Wiese.

Und in Moletown müssen die Maulwürfe Schlange stehen, wenn sie die Tram nehmen wollen.
Riesige Vortriebsbohrer legen neue Wege für Moletown an, immer mehr Aktenordner füllen sich mit Papieren über die Maulwurfstadt.
Die Behaglichkeit und der Luxus der Maulwürfe nimmt zu: Lautsprecher, Telefonanlagen, TV, künstliche Sonnen, Wasserklosett und Grammophon. Gemütlich haben es die Maulwürfe.
Doch die Straßen von Moletown sind voll: mit Autos, Straßenbahnen, Hüte tragenden Maulwürfen. Und um die Maulwurfshügel, oben auf der Wiese, ist keine Wiese mehr, sondern nur noch Abgasgrau und Fördertürme. Nur ein kleines Fleckchen Gras ist noch da, abgesperrt mit einem rot-weißen Flatterband  … Trist haben es die Maulwürfe.

Natürlich braucht man keine zwei Sekunden um im Maulwurf uns Menschen wiederzukennen. Aber wie Torben Kuhlmann das macht, in diesem schmalen Bilderbuch, ist ganz fein. Auf wenigen Seiten durchlaufen die Maulwürfe einen Jahrhunderte lange Entwicklung. Dabei sollte man aber ganz genau hinsehen, um all die Details und Seitenhiebe auf unsere dekadent-entartete-naturferne Gesellschaft zu entdecken.
Mit Maulwurfstadt hat Torben Kuhlmann nach Lindbergh sein zweites Bilderbuch vorgelegt. Er kommt dabei mit zwei Sätzen Text aus, den Rest erzählen seine Bilder. Die gedeckten Braun- und Sepiatöne geben der Geschichte ein wunderbar antiquiertes Aussehen, von dem man sich aber nicht täuschen lassen darf. Spätesten mit den Schwarzweißbildern auf den Umschlaginnenseiten wird klar, an wen sich diese Maulwurfiade richtet.

Mag sein, dass es für uns und die Natur um uns herum schon zu spät ist. Doch nach diesem Buch nimmt man sich vor, ganz schnell etwas zu ändern, am eigenen Leben, an der Umweltverschmutzung, am täglichen, blinden Gehetze durch die Stadt. Und den kleinen Lesern wird so schon sehr früh klar, auf wessen Kosten unsere Behaglichkeit und Bequemlichkeit geht. Vielleicht wissen die, die nach uns kommen, die Natur höher zu schätzen. Denn niemand möchte so enden wie die Maulwürfe.

Torben Kuhlmann: MaulwurfstadtNordSüd Verlag, 2015, 32 Seiten,  ab 5, 14,99 Euro

rüm hart, klaar kiming*

felsNeulich verbrachte ich eine Woche an der Nordsee. Weiter Strand, immer wiederkehrende Wellen, klarer Horizont, frischer Wind. Herrlich.

Wenig später fiel mir das passende Buch dazu in die Hände: Der Fels und der Vogel der jungen Chinesin Chew Chia Shao Wei. 

Ein Fels liegt am Strand, seit Urzeiten bereits. Tagein, tagaus wird er von den Wellen umspült. Jedes Mal verliert er ein Körnchen, wird langsam, aber sicher zu Sand. Der Fels ist sich dieser Entwicklung bewusst und blickt seiner Zukunft gelassen entgegen.
Eines Tages lässt sich eine Möwe auf ihm nieder. Die beiden schließen Freundschaft. Der Vogel, mit seinem großen Herzen, ist entsetzt, als er erfährt, dass der Fels zu Sand wird. Er beschließt ihn zu retten …

Die Kombination aus Fels und Vogel als Protagonisten ist ungewöhnlich, und doch schafft es Chew Chia, die großen Themen wie Leben, Vergänglichkeit, Freundschaft und Hilfsbereitschaft anrührend zu verbinden. Sie erzählt keine fröhliche Geschichte, von Anfang ist klar, dass der Tod der ständige Begleiter im Leben ist. Es geht um die Haltung, mit der man dieser Erkenntnis begegnet und mit der man die Zeit, die einem bleibt, füllt.
Der Vogel, der bei weitem nicht so viel Zeit wie der Fels hat, gibt mit seinem großen Herzen alles, um dem Freund zu helfen. Auch wenn ihm kein Erfolg beschieden ist und er vor dem Fels stirbt, so zeigt er eindrücklich, dass Freundschaft das Leben bereichert, es mit Sinn füllt und Freude schenkt.
Der Fels hingegen bleibt unerschütterlich, auch im Bewusstsein seiner Vergänglichkeit.
Diese Kombination hat etwas Tröstliches. Für große, wie für kleine Leser.
Die zarten türkisfarbenen, poetisch-reduzierten Illustrationen von Anngee Neo tragen zudem das Ihre dazu bei, dass man noch lange nach der Lektüre über diese kleine, aber feine Geschichte nachdenkt, in der die Essenz unserer Existenz steckt.

Chew Chia Shao Wei: Der Fels und der VogelIllustration: Anngee Neo, Übersetzung: Nicola T. Stuart, Jacoby & Stuart,2014, 48 Seiten, ab 5,  12,95 Euro

*rüm hart, klaar kiming – ist friesisch und bedeutet so viel wie „weites Herz, klarer Horizont“.

Schauen, Besinnen, Konzentrieren

walWie gelingt es einem, sich zu konzentrieren? Sich nicht ständig ablenken zu lassen? Als Kind, genauso wie als Erwachsener. Es ist nicht einfach und doch eigentlich ganz leicht. Jedenfalls, wenn man das entzückende Bilderbuch Wenn du einen Wal sehen willst von Julie Fogliano genau studiert.

Eigentlich ist dieses Buch für Kinder ab vier Jahren gedacht, doch ich möchte behaupten, dass Menschen jeden Alters von dieser Geschichte angetan sein werden und profitieren können. Es zeigt einen kleinen rothaarigen Jungen im blau-weißen Ringel-Pulli zusammen mit seinem Hund. Sie schauen aufs Meer, in der Erwartung eines Wals. Solange der nicht kommt, schnuppern sie an Rosen, betrachten Wolken, Segelboote, einen Pelikan, winzige Raupen … während der Erzähler im Text sie auffordert genau dies nicht zu tun. Sie sollen sich nicht ablenken lassen, sondern die Augen auf das Meer richten und warten … warten … warten …

Beim Betrachten der zarten Zeichnungen von Erin A. Stead gerät man unweigerlich ins Träumen, geht auf Fantasiereise, entdeckt Lebewesen, Dinge, Details … und wird immer wieder sanft von dem Text, einfühlsam aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn übersetzt, auf das Wesentlich, das Ziel, das Wunschobjekt, den Wal, hingewiesen.
Man besinnt sich, konzentriert sich, fokussiert sich, man meditiert, man kontempliert, man ist ganz bei sich, wenn man die Bilder betrachtet und doch auch bei dem Jungen und den Ablenkungen der Welt.

Doch das Warten, das uns allen heutzutage scheinbar immer schwerer fällt, das wir nicht mehr wollen, für das wir keine Zeit mehr haben, dieses Warten jedoch führt zum Ziel, zum Wal.
Kleinen Lesern kann man so vielleicht ein bisschen die Ungeduld erleichtern, große Leser können sich wieder rückbesinnen, auf ihre Ziele, ihre Wünsche, ihre Träume. Es reicht der weite Horizont, das Meer, das Nichts. Keine Ablenkung. Man wird belohnt, vom Warten. Und von diesem kleinen, großen Buch.

Julie Fogliano: Wenn du einen Wal sehen willstÜbersetzung: Uwe-Michael Gutzschhahn, Illustration: Erin A. Stead, FISCHER Sauerländer, 2014,  32 Seiten, ab 4, 14,99 Euro

Anders sein

lorisIn unserer Gesellschaft nicht der vermeintlichen Norm  zu entsprechen ist schwierig. Für jeden. Für Kinder jedoch ist es noch um ein Vielfaches schwieriger, müssen sie ihr Selbstbewusstsein und ihr dickes Fell erst entwickeln und sich in den Untiefen der menschlichen Verhaltensweisen erst noch zurecht finden.

Zwei Bücher nun versuchen, Kindern, die anders sind, und ihren Familien und Freunden zu helfen und den Rücken zu stärken. Bei den Lesern schaffen sie Verständnis.

In Ich bin Loris erzählt der neunjährige Loris wie er als Autist die Welt erlebt und sein Leben gestaltet. Er sammelt Uhren, mag geregelte Tagesabläufe und kann supergut Mathe. Schwieriger ist es für ihn, wenn Gruppenarbeit in der Schule ansteht. Das strengt ihn an, denn wildes Durcheinander macht ihn schwindelig. Als er jedoch mit Annika und Leo über ein Tier berichten soll, nimmt er die Herausforderung an. Durch seine besondere Beobachtungsgabe trägt Loris dazu bei, dass die Kinder die verschwundene Katze einer Nachbarin wiederfinden und dabei ein schöne Überraschung erleben. Gleichzeitig erfährt Loris, dass es manchmal gar nicht so schlimm ist, wenn ein Tag nicht genau gleich verläuft.

Jungen Lesern werden hier die Verhaltensweisen von Autisten durch den Ich-Erzähler Loris einfach erklärt. Da man Loris sofort ins Herz schließt, nimmt man auch seine „Macken“ als ganz selbstverständlich an, so wie es Annika und Leo tun. Dabei bereichern sich die Kinder gegenseitig.
Loris‘ Geschichte wird von schwarz-grauen Illustrationen flankiert, in denen Loris mit seinem rote Pulli heraussticht. Die Farbe markiert ihn zwar als anders. Doch ohne ihn würde in den Bildern etwas fehlen  – so wie im Leben und in der Gesellschaft etwas Wichtiges fehlen würde, wenn es keine Menschen gäbe, die anders sind. Sie machen das Grau bunt.

andersDas Bilderbuch Samus ganzer Stolz schildert die Geschichte des Igels Samu, einem aufgeweckten Zeitgenossen, in den alle Mädchen aus dem Dorf  verschossen sind. Doch eines Tages verliert Samu seine Stacheln. Der glücklichste Igel der Welt verwandelt sich in ein nacktes Wesen, das sich vor den anderen schämt. Zum Glück aber gibt es Ricky, die zu Samu steht und ihn so nimmt, wie er ist. Happy End und Familiengründung inklusive.

Dieses niedliche Igel-Buch entstand aus einem ernsten Grund. Der Sohn der Schweizer Autoren erkrankte mit vier Jahren an Kreisrundem Haarausfall am ganzen Körper (Alopecia areata universalis). Mit Samus Geschichte wollten sie ihm zeigen, dass Schönheit, Einzigartigkeit und Liebe nicht von so etwas „Nebensächlichem“ wie Haaren abhängt. Dieses Buch macht Mut, jungen und alten Lesern. Erkrankten Kindern gibt es Halt und eine knuffiges Vorbild, dem man gerne nachfolgt. Das Buch bringt zwar die verlorenen Haare nicht zurück, doch es steigert das Selbstbewusstsein ganz ungemein. Und das kann man in allen Lebenslagen gut gebrauchen.

Pascale Hächler/Barbara Tschirren/Martine Mambourg: Ich bin Loris
Kindern Autismus erklären, Balance buch + medien, 2014, 40 Seiten, ab  5,  14,95 Euro

Jacqueline und Daniel Kauer: Samus ganzer Stolz. Ich bin anders. Na und?, KaleaBook, 2014,  36 Seiten,  ab 4, 20 Euro

Die Leere füllen

lochBücher mit Löchern sind was Tolles. Das fand ich schon als Kind, als ich Die kleine Raupe Nimmersatt von Eric Carle rauf und runter gelesen habe. Vergangenes Jahr lieferte Jimi Lee ein weiteres Buch mit Loch, das mich begeistert hat, Unsere Erde. Und nun das: Das Loch von Øyvind Torseter.

Das Loch ist gar nicht groß. In der Mitte der fast quadratischen Seite klafft es. Anfangs ist das Loch in der Wand, als die Hauptfigur, ein mauseohriges Wesen, in seine neue Wohnung zieht. Es ist einfach da, man erfährt nicht, woher es kommt, warum es dort ist. Es ist. Einfach. Da.

Der neue Hausbewohner findet das natürlich nicht toll, das Loch in der Wand. Er geht ihm auf den Grund. Denn normalerweise ist ein Loch ein Schaden, etwas, das kaputt ist und nicht so sein soll. Und nun wandelt sich das Loch. Es wird zu Waschmaschinenöffnung, wandert von der Wand zum Boden, prangt plötzlich in der Tür, dann im Schrank. Der Bewohner fängt es ein, steckt es in einen Karton, bringt es in ein Labor, damit es untersucht wird, das Loch. Auf dem Weg dahin wird das Loch zum Rad, zur Ampel, zum Gulli, Luftballon, Auge, Nasenloch, Lampe, Mülleimer, Sonne, Mond …

Mit zarten Strichen lenkt Øyvind Torseter die Aufmerksamkeit auf die Leere, das Rund, den Kreis. Jede Seite bietet eine neue Überraschung, nicht wo das Loch ist, das ist immer in der Mitte der Seite, sondern was es ist. Die Leere füllt sich mit Bedeutung. Man kann die Geschichte schlicht als einen Tag im Leben einer mauseohrigen Figur lesen. Doch gleichzeitig fängt man an zu grübeln. Über Löcher an und für sich, über die Leere und das Nichts, und womit wir das füllen und ob das überhaupt notwendig ist.
Kleine Leser werden staunen und mit Entdeckersinn jede Seite erkunden, das philosophische Denken wird sich im Laufe der Zeit dann in ihr Bewusstsein schieben. Der Entdeckung der Welt um uns herum wird so auf ganz entzückende Weise Vorschub geleistet. Eine schönere Aufgabe kann ein Loch eigentlich nicht haben.

Øyvind Torseter: Das Loch, Übersetzung: Maike Dörries, Gerstenberg Verlag, 2014, 64 Seiten, ab 4, 19,95 Euro

Freundschaft ist bunt

krokodil

Irgendwie habe ich eine Leidenschaft für eigenwillige Krokodile. In meiner Kindheit gab es das Bilderbuch Das Haus in der Lindenallee, in dem Familie Prim in das Haus in der Lindenallee einzieht und das Krokodil Lyl in der Badewanne findet. Gott, hab ich die Geschichte geliebt und gelitten, als Lyl von seinem Besitzer wieder abgeholt wurde. Erinnert sich sonst noch jemand daran?

Jedenfalls muss diese wohlige Erinnerung ein Grund gewesen sein, warum ich beim dem Crowdfundig-Projekt vom Jaja Verlag gleich ganz angetan war: ein neues Krokodil-Buch sollte finanziert werden. Und es hat geklappt. Eben habe ich das das fertige Schätzchen ausgepackt – und bin ganz verzückt. Das hier ist ein überaus würdiger Nachfolger für Lyl aus der Lindenallee.
Zwar hat das Krokodil keinen Namen, aber dafür jede Menge Freunde. An seinem Geburtstag jedoch stellt das Krokodil fest, dass es gar nicht so aussieht wie eben diese Freunde. Es beschließt, sich neue Freunde zu suchen, die so aussehen wie es selbst.

Frosch, Tiger und Schildkröte erinnern Krokodil vergeblich daran, was sie alles gemeinsam haben – Hautfarbe, Zähne, Panzer – und was sie für einen Spaß beim Wettrennen und Wettstillhalten haben. Krokodil geht auf Nimmerwiedersehen davon und schließt sich einer riesigen Krokodilhorde an. Endlich hat er die Tiere um sich, die so aussehen wie Krokodil. Nur leider sind diese Krokodil die totalen Langweiler …

Die Geschichte vom Krokodils-Geburtstag besticht nicht nur durch die entzückende und hintersinnige Geschichte um Freundschaft, Individualität, Gleichheit und Buntheit auf allen Ebenen im Leben, sondern auch durch die mit zartem Strich gezeichneten Illustrationen. Der Lebensraum der Tiere ist ein dichter Urwald, wo keine Kreatur der anderen gleicht – von den Krokodilen mal abgesehen. Affen, Vögel, Fische, Libellen, Chamäleons, Schnecken, Raupen, Tiger, Frösche, Krabbelzeugs tummeln sich zwischen Blättern, Blumen, Blüten. Man muss genau hinschauen und hat viel zu entdecken, was einem die Kinder mit Sicherheit mit Bravour vormachen werden. Vorlesen und Schauen werden damit zu einem echten Erlebnis.

Die „fein illustrierten Machwerke“ des Jaja Verlages werde ich jetzt mal im Auge behalten. Dieses Machwerk jedenfalls, das das Anderssein und die Verschiedenheit auf allerschönste Art feiert und jedem Gleichmachertum eine lange Nase dreht, ist einfach rundum herzerwärmend.

Luise Winter/Stephanie Gustai: Krokodils-Geburtstag, Jaja Verlag, 2014, 32, Seiten, ab 3, 17 Euro

Der Urknall

pauleMan muss es mal sagen: Auch Kuscheltiere haben es nicht immer leicht im Leben. Paule, der Bär mit der spitzen Nase, kann davon berichten und zwar im Bilderbuch Paule platzt von Michael Rosen und Tony Ross.

Paule durchläuft die Schule für Spielzeug, lernt wie man sich fit hält, richtig knuddelig und richtig schlau ist. Nach Abschluss der Schule kommt Paule in sein neues Zuhause, zum Mädchen Solo.
Doch bei Solo leben sehr viele Menschen und ständig ist etwas los – und niemand beachtet Paule. Und das obwohl er sich fit hält, knuddelig ist, Bücher liest. Nix hilft. Auch nicht, sich fallen zu lassen oder Lärm zu machen. Schließlich kommt ihm eine Idee, die ihm endlich die Aufmerksamkeit der Familie beschert …

Paule platzt ist ein dünnes, aber überaus liebenswertes Buch. Wunderbar spitznasig und explosiv vom britischen Illustrator Tony Ross bebildert, zeigt es, dass auch Plüschtiere eine Seele haben … Nein, natürlich nicht, aber vielleicht könnte man sagen, dass es ein bisschen die Wertschätzung für jedes Spielzeug einfordert. Mag sein, dass man daraus folgern könnte, weniger ist mehr und jedes Kind sollte sich erstmal seinem alten Spielzeug widmen, bevor es wieder etwas Neues bekommt. Doch das wäre für dieses Buch vielleicht eine zu übertriebene Schlussfolgerung.

Es sagt jedoch, dass Missachtung wehtut. Wir Menschen können manchmal nur verbal platzen, um uns die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen, manchmal hilft nicht mal das. Doch wenn jeder dem anderen wenigstens ein klein bisschen Beachtung und ein offenes Ohr schenkt, geht es allen ein Stückchen besser. Auch das ist vielleicht zu viel der Interpretation. Aber das ist das Schöne an diesem Buch: Jeder findet vermutlich etwas anderes darin.

Auf jeden Fall macht Michael Rosens kleine Geschichte, in der gut vorlesbaren Übersetzung von Alexander Steffensmeier, einfach Spaß und zaubert ein Lächeln aufs Gesicht der Leser – und das reicht vollkommen.

Michael Rosen: Paule platzt, Übersetzung:  Alexander Steffensmeier, Illustration: Tony Ross, Fischer Sauerländer, 2014, 28 Seiten, 14,99 Euro

Der Sinn des Lebens ist mehr als Eierbrötchen

kunoDass Bücher wahre Wundertüten sein können, ist für Buchliebhaber nichts Neues.   Ein ganz knalliges Exemplar dieser Spezies ist das Bilderbuch Kuno Knallforsch von Dietmar Jacobs, Andreas Schnermann und Horst Klein.

Jacobs, der unter anderem für die TV-Serien „Stromberg“ und „Pastewka“ geschrieben hat, erzählt hier die Geschichte von Frosch Kuno, der lieber knallt, als quakt. Kuno knallt so laut, dass er aus dem heimischen Froschteich fliegt. Er macht sich auf den Weg in die große, weite Welt und sammelt andere Tiere ein, die ebenfalls ungewöhnliche Geräusche machen und etwas aus der Art fallen: Der Specht Woody dingel-dongelt, der Elch Sören röhrt, Hahn Breular bringt den Eierschneider zum Klingen und Katze Mimi bubbeldibabt. Gemeinsam wollen sie nach Hamburg in den berühmten Club Bubalubalu, um dort zu rocken und berühmt zu werden. Dass nicht immer alles so kommt, wie man es sich vorstellt, müssen die fünf Freunde dann natürlich feststellen.

Aber bis es so weit ist, machen sie Musik. Die findet sich als Musical-Hörbuch auf einer beigelegten CD. Die Texte und Noten der Songs von Andreas Schnermann sind gleichzeitig im Buch zum Mitsingen und – wer ein Instrument beherrscht – zum Mitspielen abgedruckt. Die Lieder gehören unterschiedlichen Gattungen an, von der ruhigen Ballade über die peppige Polka bis zum geschmeidigen Swing, und zeigen den Kindern so, was Musik alles zu bieten hat.
So wie die Musik die Geschichte zum Rocken bringt, so steht die Sprache auf der Textebene dem in nichts nach: Es knallt und reimt, plingt und plongt, erzählt von Flummis, die pinkeln müssen, überrascht mit Schweden-Wortwitzen, die zwar nur die Erwachsenen verstehen dürften, und bubbeldibabelt vor sich hin, wie es nicht nur junge Leser gern haben.
Die dritte Ebene, die dann die Wundertüte fast zum Platzen bringt, sind die Bilder von Horst Klein: Großzügig, flächig, in leicht gedämpften Farben verpasst er jedem Musik-Tier eine eigene Persönlichkeit, so dass man sie allesamt sofort ins Herz schließt.
Diese Kombination aus Text, Bild und Musik liefert den Lesern, Zuschauern und Zuhörern nicht nur jede Menge Spaß, sondern auch ein wunderbares Beispiel, was interdisziplinäre Kunst alles kann.

Die Kirsche auf diesem Bilder-Buch-Musik-Leckerbissen ist dann natürlich die Botschaft von Kuno: Selbst wenn man wegen einer durchgeknallten Eigenschaft aus dem heimischen Teich fliegt, kann man viel Spaß und gute Freunde im Leben finden. Man sollte sich also nie von seinem Knall abbringen lassen und fröhlich weiter machen.

Dietmar Jacobs/Andreas Schnermann,: Kuno Knallfrosch. Musical für Kinder, m. Audio-CD, Illustration: Horst Klein,  Fischer KJB, 2014, 48 Seiten, ab 2, 19,99 Euro

Preiswürdig

Dieses Mal habe ich es nicht nach Leipzig auf die Buchmesse geschafft. Dennoch verfolge ich das Geschehen – so gut es eben geht aus der Ferne. Mit wehem Herzen. Denn die Atmosphäre in den Glashallen zwischen all den neuen Büchern, die verkleideten Cosplayern, die Lesegrüppchen an allen Ecken und Enden, die Gespräche mit Kollegen, ach ja, all das fehlt schon ein bisschen.

Um so schöner sind dann solche Nachrichten, dass nun die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 feststehen. Im dritten Jahr meines Blogs kann ich nun mit einem kleinen Grinsen feststellen, dass sich darunter doch einige „alte“ Bekannte finden, die ich hier im vergangenen Jahr vorgestellt habe. Gleichzeitig geht nun wieder das Nachhollesen los … Aber auch das ist eine Freude.

Allen Beteiligten an den Büchern gratuliere ich nun schon mal zur Nominierung – jetzt bleibt es spannend bis zum Oktober in Frankfurt!

Nominiert wurden:

Bilderbücher:

mne_HK_Ligne_Cov_z_Layout 1Jimi Lee (Illustration)
Überall Linien
Michael Neugebauer Edition
14,95 Euro
ab 3

Von Jimi Lee habe ich Unsere Erde vorgestellt.

3895Gus Gordon (Text, Illustration)
Gundula Müller-Wallraf (Übersetzung)
Herman und Rosie
Eine Geschichte über die Freundschaft
Knesebeck Verlag
14,95 Euro, ab 5

Bournay_24301_MR.inddDelphine Bournay (Text, Illustration)
Julia Süßbrich (Übersetzung)
Krümel und Pfefferminz
Wilde Tiere
Carl Hanser Verlag
7,90 Euro
ab 5

 

Moritz_VS_H_2013_17.04.inddClaude K. Dubois (Text, Illustration)
Tobias Scheffel (Übersetzung)
Akim rennt
Moritz Verlag
12,95 Euro, ab 7

3898Regina Kehn (Herausgeber, Illustration)
Das literarische Kaleidoskop
Fischer KJB
16,99 Euro
ab 8

Meine Rezension gibt’s hier.

 

3899Peter Sís (Text, Illustration)
Brigitte Jakobeit (Übersetzung)
Die Konferenz der Vögel
Aladin Verlag
24,90 Euro
ab 8

 

Kinderbücher:

Vorschau_F 2013_24.11.2012.inddChristian Oster (Text)
Katja Gehrmann (Illustration)
Tobias Scheffel (Übersetzung)
Besuch beim Hasen
Moritz Verlag
9,95 Euro
ab 5

3901Susan Kreller (Herausgeber)
Sabine Wilharm (Illustration)
Henning Ahrens (Übersetzung)
Claas Kazzer (Übersetzung)
Der beste Tag aller Zeiten
Weitgereiste Gedichte
Carlsen Verlag
24,90 Euro,  ab 6

3902Tamara Bos (Text)
Annemarie van Haeringen (Illustration)
Ita Maria Berger (Übersetzung)
Papa, hörst du mich?
Verlag Freies Geistesleben
13,90 Euro
ab 7

 

3903Polly Horvath (Text)
Sophie Blackall (Illustration)
Christiane Buchner (Übersetzung)
Herr und Frau Hase
Die Superdetektive
Aladin Verlag
12,90 Euro
ab 9

3904Martina Wildner (Text)
Königin des Sprungturms
Beltz & Gelberg
12,95 Euro
ab 11

 

 

3905Synne Lea (Text)
Maike Dörries (Übersetzung)
Leo und das ganze Glück
Verlag Friedrich Oetinger
12,95 Euro
ab 11

 

 

Jugendbuch:

3906Sarah Crossan (Text)
Cordula Setsman (Übersetzung)
Die Sprache des Wassers
mixtvision Verlag
13,90 Euro
ab 13

Sarah Crossans Buch habe ich hier besprochen.

3907James Proimos (Text)
Uwe-Michael Gutzschhahn (Übersetzung)
12 Things To Do Before You Crash and Burn
Gerstenberg Verlag
12,95 Euro
ab 14

 

3909Joanne Hornimann (Text)
Brigitte Jakobeit (Übersetzung)
Über ein Mädchen
Carlsen Verlag
15,90 Euro
ab 14

Meine Meinung dazu gibt es hier.

3908Inés Garland (Text)
Ilse Layer (Übersetzung)
Wie ein unsichtbares Band
Fischer KJB
14,99 Euro
ab 14

Inés Garland hat mir ein paar Fragen zu ihrem Buch beantwortet.

3910Rainer Merkel (Text)
Bo
S. Fischer Verlag
22,99 Euro
ab 15

 

 

cleverprinting 2009Stefanie de Velasco (Text)
Tigermilch
Verlag Kiepenheuer & Witsch
16,99 Euro
ab 16

 

 

Sachbuch:

CV_KARTOFFELKOENIG.inddChristoph Niemann (Text)
Der Kartoffelkönig
Verlagshaus Jacoby & Stuart
12,95 Euro
ab 5

CoverHeidi Trpak (Text)
Laura Momo Aufderhaar (Illustration)
Gerda Gelse
Allgemeine Weisheiten über Stechmücken
Wiener Dom-Verlag
14,90 Euro
ab 6

130412_OKLADA_lay2.inddAnna Czerwińska-Rydel (Text)
Marta Ignerska (Illustration)
Olaf Kühl (Übersetzung)
Die Ton-Angeber
mixtvision Verlag
14,90 Euro
ab 6

Vorschau_F 2013_24.11.2012.inddSebastian Cichocki (Text)
Aleksandra Mizielińska (Illustration)
Daniel Mizielińsky (Illustration)
Thomas Weiler (Übersetzung)
Sommerschnee und Wurstmaschine
Sehr moderne Kunst aus aller Welt
Moritz Verlag, 19,95 Euro

3919Adam Jaromir (Text)
Gabriela Cichowska (Illustration)
Fräulein Esthers letzte Vorstellung
Gimpel Verlag
29,90 Euro
ab 10

 

3920Nikolaus Nützel (Text)
Mein Opa, sein Holzbein und der Große Krieg
Was der Erste Weltkrieg mit uns zu tun hat
arsEdition
14,99 Euro
ab 12

 

Preis der Jugendjury:

3886John Boyne (Text)
Oliver Jeffers (Illustration)
Adelheid Zöfel (Übersetzung)
Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket
Fischer KJB
14,99 Euro
ab 12

Über Barnaby hat Lector3 eine Jugendrezension verfasst.

3887Raquel J. Palacio (Text)
André Mumot (Übersetzung)
Wunder
Carl Hanser Verlag
16,90 Euro
ab 12

Mein Eindruck zu diesem Buch hier.

3888Jostein Gaarder (Text)
Gabriele Haefs (Übersetzung)
2084 – Noras Welt
Carl Hanser Verlag
14,90 Euro
ab 12

 

3889Janne Teller (Text)
Sigrid C. Engeler (Übersetzung)
Birgitt Kollmann (Übersetzung)
Alles – worum es geht
Carl Hanser Verlag
12,90 Euro
ab 13

 

3890Alexia Casale (Text)
Henning Ahrens (Übersetzung)
Die Nacht gehört dem Drachen
Carlsen Verlag
14,90 Euro
ab 13

 

3892Boulet (Text)
Pénélope Bagieu (Illustration)
Ulrich Pröfrock (Übersetzung)
Wie ein leeres Blatt
Carlsen Verlag
18,40 Euro
ab 13

Diesen Comic habe ich hier vorgestellt.