Archiv der Kategorie: Jugendrezension

[Jugendrezension] Klein, aber richtig schlau

munkel 2Ein kleiner Mann in der großen Welt der Riesen, ja das ist Munkel Trogg. Er ist der kleinste Riese von allen, doch gleichzeitig auch der Schlauste. Der König der Riesen will ihn deshalb zum weisen Mann ernennen, doch Munkel Trogg hat Angst, dass die anderen Riesen finden, er könnte für eine solche Ehre zu klein sein. Warum sollte er zu klein hierfür sein, werdet ihr euch vielleicht fragen. Tja, er wird schon mal gemobbt wegen seiner Winzigkeit, nur sein kleiner Bruder, der ihn im Übrigen um einige Meter überragt, hält immer zu ihm.

Es gibt eine weitere Angelegenheit, die Munkel große Sorgen bereitet. Der Vulkan Rumpelberg, die Heimat der Riesen, scheint sich auf einen Ausbruch vorzubereiten, dass weiß er von seiner „Menschenfreundin“ Emily, die in ihrer eigenen Menschen-Welt im Rumpelbergtal lebt. Natürlich muss Munkel seine Freundschaft zu einem Menschenkind vor den anderen Riesen geheim halten.

Gemeinsam mit Emily versucht Munkel Trogg nun, eine gute Lösung für die beiden unterschiedlichen Probleme zu finden und das in großer Eile, denn mittlerweile herrscht Alarmstufe „rot“…

Alle Menschen aus dem Rumpelbergtal – außer Emily – sind bereits auf der Flucht vor den erwarteten Lavamassen…

Ich finde das Buch von Janet Foxley sehr interessant, denn in den meisten Büchern gibt es entweder Riesen oder Menschen. In diesem Buch funktioniert eine Kombination aus Menschen- und Riesenwelt.
Zu Beginn der Geschichte hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mich in die Handlung einzufinden, was aber auch damit zusammenhängen kann, dass mir der erste Munkel-Trogg-Band unbekannt ist. Im Verlauf der Geschichte habe ich dann aber begonnen, sehr stark mitzufiebern, ob vielleicht ein gewisser „Esel“ bei der Rettung der Heimat von Riesen und Menschen helfen kann, und habe auch kräftig um das Schicksal des Riesen gebangt.

Kleiner Tipp am Rande: Ich würde empfehlen, zunächst den ersten Band von Munkel Trogg zu lesen. Meiner Meinung nach ist das Buch für Jungen – aber auch für Mädchen – im Alter von 9-12 Jahren geeignet. Ich kann es mit gutem Gewissen zum Lesen empfehlen.

Übrigens: Mein Bruder, der sonst eigentlich nur Bücher liest, auf denen an irgendeiner Stelle der Begriff „Star Wars“ aufgedruckt ist, hat jetzt Munkel Trogg neben seinen Bett liegen…

Bücherwurm (11)

Janet Foxley: Munkel Trogg – Der kleinste Riese der Welt und der fliegende Esel,
Übersetzung: Sigrid Ruschmeier, Illustration: Steve Wells, Fischer KJB, 2013, 256 Seiten,  ab 8, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Flucht in ein anderes Leben

zoe willZwei Jugendliche, die erste große Liebe, Freiheit, der Highway – was sich kitschig anhört, entpuppt sich als das Gegenteil. Die Geschichte von Zoe und Will von Kirsten Halbrook ist ein wirklich berührender Liebesroman mit Tiefe und Nachwirkung.

Die 15-jährige Zoe und der 18-jährige Will haben ein Leben voller Leiden hinter sich: Zoes Mutter starb, als sie ein Kleinkind war. Sie wird immer wieder von ihrem betrunkenen Vater verprügelt.  Will wuchs in Kinderheimen und Pflegefamilien auf. Zoe ist die Erste, die an Will glaubt, und er würde alles für sie tun. Um ein anderes Leben zu beginnen, brechen sie eines Nachts mit Wills altem Camaro (ein alter Sportwagen) auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist alles perfekt – doch Zoe und Will ahnen, dass ihr Glück nicht ewig währen wird …

Mit Die Geschichte von Zoe und Will hat Kristin Halbrook einen tollen Debütroman geschrieben. Eine Besonderheit ist, dass der Roman abwechselnd aus Zoes und Wills Perspektive erzählt, sodass man sich gut in die beiden hineinversetzen kann.

In dem Roman geht es um große Gefühle, die Kristin Halbrook beeindruckend gut schildert.  Zoes und Wills Geschichte ist traurig. Es ist die Geschichte zweier Jugendlicher, denen das Leben übel mitspielt, die sich aber gegenseitig Kraft und Mut geben. Man wünscht den beiden so sehr, dass sie endlich ihr Glück finden. Doch das Leben ist nicht gerecht. Am Ende wird die Handlung immer dramatischer, und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Zoe und Will sind mir noch lange im Kopf geblieben. Es sind für mich nicht einfach gewöhnliche Romanfiguren. Es gibt viele Zoes und Wills auf dieser Welt. Kristin Halbrook hat ihnen durch diesen Roman eine Stimme gegeben.

Juliane (14)

Kristin Halbroh: Die Geschichte von Zoe und Will, Übersetzung: Beate Brammertz,   Heyne fliegt, 2013,  320 Seiten ab 14, 14,99 Euro

 

[Jugendrezension] Über den Wolken

barnabyBei dem Buch Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket von John Boyne haben mir gleich das Titelbild und die Bilder sehr gefallen, weil sie sehr lustig gezeichnet sind.

In dem Buch geht es um den zehn Jahre alten Barnaby Brocket, der – wie man nach dem Titelbild schon vermuten kann – etwas ganz Besonderes ist: Er schwebt. Er kann seit seiner Geburt nicht aus eigener Kraft auf dem Boden bleiben. Um nicht fortzuschweben, muss er an ein Seil gebunden werden oder einen Rucksack mit Sandsäcken tragen. Das Erste  wird ihm fast zum Verhängnis, als seine Spezialschule abbrennt und er, während  alle anderen fliehen, an seinen Stuhl gebunden vergessen wird. Er muss jetzt auf eine normale Schule gehen und, damit er nicht unangenehm auffällt, den Rucksack mit Sandsäcken tragen. Das geht gut, bis eines Tages seine Mutter Eleanor Brocket mit ihm spazieren geht und ein Loch in Barnabys Sandsäcke schneidet. Der Sand läuft aus und als logische Konsequenz fliegt Barnaby los. Zum Glück sammeln ihn zwei Ballonfahrerinnen auf, die ihn zu ihrer Kaffeeplantage in Brasilien mitnehmen. Barnaby will zurück nach Sydney, ahnt aber noch nicht, dass das Beginn einer spannenden und teilweise auch gefährlichen Weltreise ist. Doch darüber schreibe ich nichts, weil es ansonsten die ganze Geschichte verrät und dem Leser die Spannung nimmt.

Im Ganzen sind Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket sehr schön, sehr spannend und immer wieder, auch wegen der Bilder von Oliver Jeffers, lustig.

Das Buch ist nur zu empfehlen. Es ist für Kinder ab 9 oder 10 Jahren sehr gut geeignet, für jüngere Kinder ist es wohl noch zu aufregend.

Lector03 (10)

John Boyne: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket, Übersetzung: Adelheid Zöfel, Illustration: Oliver Jeffers,  Fischer KJB, 2013, 288 Seiten, ab 10, 14,99 Euro

[Jugendrezension] Himmlische Hilfe

valentinaSo viel verrückten Unsinn kann nur Valentina aus dem Buch Schutzengel Valentina von Wolke 17  von Barbara van den Speulhof anstellen.

In dem Roman geht es um Schutzengel Valentina, die nur Unsinn im Kopf hat. Eines Tages wird es ihrer Lehrerin zu bunt, und sie ruft die Chefin des Himmels, um sie um Rat zu fragen. Damit die Lehrerin entlastet wird, schlägt die Chefin vor, Valentina könnte trotz der noch nicht bestandenen Schutzengelprüfung auf der Erde ihren ersten Schützling erhalten: Lucy. Ein Mädchen aus reichem Hause, wohlbehütet und beschützt, mit einem riesigen Bedürfnis nach Freiheit und Normalität.
Erst hat Valentina ein bisschen Bammel, ganz allein auf die Erde zu fliegen und dann auch noch so große Verantwortung zu übernehmen. Doch dann fliegt sie los. Auf der Erde trifft sie Lucy und merkt, dass man nicht nur kleinen Kindern über die Straße helfen und Kinderfahrräder festhalten muss, damit sie nicht umfallen, sondern dass es für Schutzengel auch noch viel schwierigere Dinge zu erledigen gibt. Und mit genau so einem komplizierten Problem bekommt sie es zu tun…

Schutzengel Valentina von Wolke 17 nimmt dich mit in eine andere Welt und zeigt dir, wie kompliziert das Kinderleben auf der Erde manchmal sein kann.

Das Buch ist für Mädchen in verschiedenen Altersklassen bis 13 Jahre geeignet, für alle, die es gerne mal lustig mögen oder für die, die sich auch auf einen Schutzengel wie Valentina verlassen wollen (immer frech, aber allzeit mit der rettenden Idee). Ich glaube, auch meiner kleinen Schwester, die ist sechs, könnte ich das Buch schon vorlesen.

Ich persönlich kann Schutzengel Valentina von Wolke 17 mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bücherwurm (11)

Barbara van den Speulhof: Schutzengel Valentina von Wolke 17, Fischer KJB, 2013,
192 Seiten, ab 8, 10,99 Euro

[Jugendrezension] Vertraue niemandem

boynobodyIn dem Buch Boy Nobody von Allen Zadoff geht es um einen jungen Soldaten, der auf Anweisung von Unbekannten Menschen töten soll…

Ein 12-Jähriger, der immer wieder einen anderen Namen trägt, wird nach und nach zu einem Soldaten ausgebildet.
Nun ist er 16 Jahre alt, und seine  Eltern sind tot. Seine Auftraggeber soll er „Mutter“ und „Vater“ nennen, da es bei Telefonaten nicht auffällt. Für ihn gibt es immer wieder neue Umgebungen, neue Identitäten und neue Zielobjekte. Er selber hat gelernt zu kämpfen, sich zu verteidigen und emotionslos zu sein. Bekommt er einen Auftrag, versucht er, zunächst das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Hat er dies geschafft, tötet er es leise und still und verschwindet. Hauptsache weg. Dann wartet er auf den nächsten Auftrag.

Der junge Soldat hat schon mehrere Aufträge erfolgreich beendet, doch nun bekommt er einen, der sein schwierigster werden soll. Sein nächstes Zielobjekt ist ein bedeutender Mann in New York. Hatte er sonst immer ein paar Monate Zeit, so drängt dieses Mal  die Zeit. Nur fünf Tage, dann muss der Auftrag erledigt sein. Eigentlich wäre es ein Auftrag wie jeder andere,  wären da nicht die kurze Vorbereitungszeit … und die Tochter des Opfers. Der junge Killer entwickelt Gefühle, die er bisher immer unterdrückt hat. Er muss sich zwischen Liebe und seinem Auftrag entscheiden.

Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Durch die Ich-Perspektive und durch kurze Sätze, wirkt alles so, als ob man mitten im Geschehen steht. Die Kapitel sind relativ kurz, was mir den Anreiz gab, immer weiter zu lesen. Auch die Überschriften der Kapitel waren etwas Neues, denn sie bestanden aus ganzen Sätzen und waren ab und zu, so schien es mir, gleich der erste Satz des Kapitels.

Ich fand Boy Nobody sehr aufregend und spannend. Allerdings war das Ende sehr traurig. Einerseits kann ich es verstehen, aber andererseits auch wieder nicht. Als ich es gelesen habe, war ich auf jeden Fall sehr erstaunt. Ich dachte, dass das Rätsel, das in diesem letzten Auftrag liegt, leicht zu erraten wäre, doch es stellte sich das genaue Gegenteil heraus. Durch viele Details und Wendungen wurde ich immer wieder überrascht.

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Laura (14)

Allen Zadoff: Boy Nobody. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder, Übersetzung: Petra Post/Andrea von Struve,  bloomoon, 2013, 336 Seiten, ab 14, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Kampf den Abtrünnigen

dancing maxDie Geschichte um ein böses Buch geht in die zweite Runde…

Dancing Jax – Zwischenspiel von Robin Jarvis ist der zweite Teil einer Trilogie, deren ersten Teil ich hier bereits besprochen habe.

Das Buch „Dancing Jax“ hat nun schon ganz Großbritannien in Besitz genommen und versucht nun, sich weiter auszubreiten. Immer mehr Bücher werden produziert. Bereits 63 Millionen Exemplar sind verkauft, fast jeder Brite besitzt ein Buch. Doch es gibt immer noch Abtrünnige.
Da viele Kinder bis 16 Jahren immun gegen das Buch sind, werden sie eingesammelt und in ein Camp gebracht. Ihnen sagt man, dass sie ein schönes Wochenende haben werden, was sich aber schon bald als anders herausstellt. Dieses Mal gibt es keine wirkliche Hauptfigur, sondern die Kinder stehen im Mittelpunkt. Jedes Kind ist anders und jedes hat ein bestimmtes Merkmal und eine eigene Persönlichkeit: Da ist das mit der Gitarre, das dicke Kind, der Macho …

Der Ismus, der König von Mooncaster, versucht mit allen Mitteln, die Kinder mit dem Buch in Besitz zu nehmen und wie ganz Großbritannien zu kontrollieren.
Unter den Kindern befindet sich jedoch der so genannte Castle Creeper. Dieser kann die Menschheit vor Mooncaster schützen und die Bücherverbreitung stoppen. Denn er kann  zwischen Mooncaster und der Realität hin und her reisen.
Er ist eine Gefahr für den Ismus, weil er Sachen stehlen und Pläne kaputt machen  kann.
Doch zuerst muss der Ismus den Castle Creeper finden, denn erst dann, kann er ihn für seine Zwecke einsetzen. Es beginnt eine aufregende Geschichte. Kann die Verbreitung des bösen Buches noch gestoppt werden?

Dieser zweite Teil der Trilogie ist noch besser als Dancing Jax – Auftakt. Es fängt sofort spannend an und endet genau so packend – und keine Stelle in dem Buch ist langweilig. Die Handlung spielt sowohl in der Traumwelt Mooncaster, als auch in der Realität, also insgesamt sehr abwechslungsreich. Im ganzen Buch gibt es ein großes Rätsel, welches am Ende aufgelöst wird und sehr überraschend ist.

Aber es ist auch schockierend, wie die Kinder im Camp behandelt werden.  Bei jeder Kleinigkeit gibt es eine Strafe. Ein Mädchen wird zum Beispiel zwei, drei Tage ohne Essen und Trinken eingesperrt. Oder die Kinder werden geschlagen. Es ist ab und zu schon sehr hart. Die Kinder haben mir beim Lesen richtig Leid getan. Sie können nichts dagegen tun, was mit ihnen gemacht wird. Ich habe die Verzweiflung schon fast gespürt.

Außerdem bringt das Buch zum Nachdenken: Wenn niemand mehr eine eigene Meinung hätte, würde alles nur von einem Menschen kontrolliert, wie hier vom Ismus. Keiner kann dann mehr entscheiden, was er machen will, und keiner traut sich mehr etwas zu sagen, weil er Angst hat, dass er bestraft wird. Das finde ich nicht gut.

Ich empfehle Dancing Jax – Zwischenspiel jedem, der das erste Buch auch schon mochte denn es übertrifft das erste Buch sogar. Für jeden der Spannung, Fantasy und eine Hand voll Rätselspaß mag, ist es genau das Richtige.

Auf den dritten Teil bin ich schon sehr gespannt.

Laura (14)

Robin Jarvis: Dancing Jax – Zwischenspiel, Übersetzung: Nadine Mannchen,  script5, 2013, 544 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Verborgene Erinnerungen

janafreyKassandra Armadillo ist die jugendliche Hauptfigur aus dem Roman Weil du fehlst von Jana Frey. Kassandra ist in den Staaten geboren, zieht aber, seit dem Tod ihres Vaters, mit ihrer Mutter und ihrer hochbegabten kleinen Schwester Oya von einer Stadt in die nächste, da ihre Mutter es nirgendwo lange aushält.

So hat sie schon in einem kleinen Dorf in Rumänien, in Prag, auf der italienischen Insel Stromboli und in Paris gelebt. Als Kassandra siebzehn ist zieht die kleine Familie (inklusive Kater Billyboy) zurück nach Amerika. Dort wird Kassandra mit ihrer Vergangenheit konfrontiert…

Jana Frey hat einen unglaublichen Schreibstil, der sehr eigenwillig ist, an den man sich jedoch schnell gewöhnt und ihn schätzen lernt. Man kann sich zu Beginn gut in Kassandra hineinversetzen und selbst die Randcharaktere haben ausgeprägte Persönlichkeiten. Die Geschichte ist gut durchdacht, obwohl man schon am Anfang ahnt, was passieren wird. Sie wird langsam aufgebaut, wie ein Turm, eine Skulptur, die etwas in ihrem Inneren versteckt. Teilweise droht sie zu zerbrechen und zu zeigen, was sie versteckt. Leider ist es nicht wirklich witzig, abgesehen von ein  paar Stellen die (wahrscheinlich unfreiwillig) komisch sind. Zu Beginn ist die Geschichte sehr spannend, flacht dann aber merklich ab und wird fast langweilig.

Das Familiendrama ist gut überlegt und wirklich interessant geschrieben, aber bei etwa der Hälfte scheint die Autorin diesen Strang der Geschichte leider zu verlieren und verzettelt sich in einem absurden wie unnötigen Handlungsstrang über die Beziehung zwischen Kassandra und ihrem Vertrauenslehrer Mr. Rosen.
Es ist sehr schade das die Geschichte über ihre Familie so unvollkommen im Nichts verläuft und durch eine Liebesgeschichte abgelöst wird, deren trauriges Ende vorherzusehen ist. Das Handeln der Personen wird undurchschaubar und verwirrend und man möchte es eigentlich so machen wie Oya: Wenn es seltsam wird, nach Schweden ziehen und alles vergessen. Auch das Buch.

Dieses Buch ist vor allem etwas für Mädchen und keinesfalls für unter 14-Jährige geeignet.

Emilia (15)

Jana Frey: Weil du fehlst, Fischer KJB, 2013,  224 Seiten, ab 12, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Der Fluch des Namens

edelherbEdelherb ist der zweite Band einer Trilogie von Gabrielle Zevin. Über den ersten Band Bitterzart habe ich hier bereits eine Rezension geschrieben.

Die Geschichte spielt in New York im Jahre 2083: Schokolade und Kaffee sind verboten. In dieser düsteren Zukunft lebt die 16-jährige Anya Balanchine. Ihre Familie gehört zu den fünf großen Schokoladen-Dynastien und beherrscht den illegalen Schokoladenhandel in New York. Anyas Eltern leben nicht mehr, und sie muss allein für ihre Schwester, ihren Bruder und die Großmutter sorgen. Der erste Band endet damit, dass der Staatsanwalt – der gleichzeitig der Vater ihres Freundes Win ist – Anya unschuldig in die Erziehungsanstalt Liberty einweisen lässt.

Nach einiger Zeit kann Anya aus der Erziehungsanstalt fliehen und sich in Mexiko auf einer Kakaoplantage verstecken. Während sie sich Sorgen um ihre Geschwister und ihren Freund Win in New York macht, lernt sie allerhand über Schokolade. Anya ist eine wahre Balanchine. Ihr wird klar, dass Schokolade ihr Schicksal ist. Doch was soll sie mit dieser Erkenntnis anfangen? Früher als gedacht muss Anya nach New York zurückkehren …

Ich habe Edelherb ebenso wie Bitterzart in kurzer Zeit verschlungen. Der Schreibstil der Autorin fesselt. Die Figuren der Geschichte verändern sich mit der Zeit, und so lernt man nicht nur Einiges über Schokolade, sondern auch über Menschen. Anya wird aufgrund ihres Nachnamens verurteilt. Er ist ein Fluch. Überall ist sie nur die Tochter eines Mafiabosses, sie kann dem Familiengeschäft nicht entfliehen. Deshalb steht Anya vor einer Entscheidung: Soll sie ihre Stellung in der Familie nutzen und das Beste daraus machen? Oder weiter unter ihrer Herkunft leiden? Dabei geht es nicht nur um sie selbst. Ihre Geschwister könnten durch sie in Gefahr geraten.

Auch am Ende des zweiten Bandes ist noch alles offen. Deshalb hoffe ich, dass der dritte Band bald veröffentlicht wird!

Juliane (14)

Gabrielle Zevin: Edelherb, Übersetzung: Andrea Fischer, Fischer FJB, 2013, 528 Seiten, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Die Schokoladenmafia

schokoladeBitterzart ist der Auftakt einer Trilogie von Gabrielle Zevin. Der Roman spielt in New York im Jahre 2083: Wasser und Papier sind knapp, Schokolade und Kaffee verboten. In dieser düsteren Zukunftsvision lebt die 16-jährige Anya Balanchine. Ihre Familie gehört zu den fünf großen Schokoladen-Dynastien und beherrscht den illegalen Schokoladenhandel in New York. Anyas Vater, das ehemalige Oberhaupt einer dieser Familien, ist schon lange tot, und Anya muss allein für ihre Schwester, ihren Bruder und die Großmutter sorgen. Deshalb hält sie sich so gut wie möglich aus dem Familiengeschäft heraus. Doch die Ereignisse überschlagen sich, und es stellt sich die Frage: Wird sie sich weiterhin aus dem Schokoladengeschäft heraushalten können, oder wird sie das Erbe ihres Vaters antreten? Hinzu kommt, dass Anyas große Liebe Win der Sohn des Oberstaatsanwalts ist …

Bitterzart ist ein spannender und kurzweiliger Lesespaß. Gabrielle Zevin schreibt anschaulich und schafft es, den Leser ins Geschehen hineinzuziehen und bis zur letzten Seite in Bann zu halten.
Als ich den Klappentext las, fand ich die Idee vom illegalen Schokoladenhandel etwas seltsam. Beim weiteren Lesen erschien mir diese Vorstellung aber gar nicht mehr so weit hergeholt. Gabrielle Zevin hat eine durchaus mögliche Zukunft beschrieben, in der alles zu knapp ist und gespart werden muss.
Die Hauptperson hat aufgrund ihrer Familiengeschichte Einiges durchgemacht, und das hat sie geprägt. Da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, kann man sich gut in Anyas Lage versetzen. Sie steckt in der Zwickmühle, weil sie sich um ihre Familie kümmern muss, die Tochter eines Mafiabosses ist und dennoch den Sohn des Oberstaatsanwalts liebt. Außerdem wird im Verlauf der Geschichte noch nicht klar, ob sie letztendlich ihr Geburtsrecht annimmt und Oberhaupt des Balanchine-Clans wird. Ich bin deshalb gespannt, wie Anya sich entscheidet, und freue mich schon auf die Fortsetzung Edelherb.

Juliane (14)

Gabrielle Zevin: Bitterzart, Übersetzung: Andrea Fischer, Fischer FJB, 2013, 544 Seiten, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Heilige Ölsardine

katerWinston – ein Kater in geheimer Mission von Frauke Scheunemann ist ein lustiges, aber auch spannendes Buch, in dem das Leben des Stubenkaters Winston aus Hamburg erzählt wird, der nach einem Gewitter plötzlich im Körper des 12-jährigen Mädchens Kira steckt. Nun muss Winston zum allerersten Mal die heimische Wohnung verlassen und die Welt erkunden. Zusammen mit Kira geht er dann sogar auf Verbrecherjagd …

Die Geschichte ist so lustig zu lesen, weil der Kater Winston immer wieder die Menschen kritisiert. Mal sind sie gut, mal schlecht und mal so mittel.
Manchmal, während ich gelesen habe, musste ich darüber nachdenken, wie es für mich wäre, den ganzen Tag nur drinnen zu sitzen – sterbenslangweilig!
Ich finde das Buch toll, und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen.

Also: Auf jeden Fall empfehlenswert.
Wenn man Sterne geben könnte, würde ich 5/5 Sternen geben. Das Buch ist für 9- bis 12- Jährige. Aber auch für Erwachsene, die gerne Kinderbücher lesen, ist es richtig gut.

Lolotaluzie (10)

Frauke Scheunemann: Winston – Ein Kater in geheimer Mission, Loewe Verlag, 2013, 232 Seiten, 12,95 Euro

[Jugendrezension] Finger weg!

buchEin Buch, das nach und nach immer mehr Menschen infiziert und die Welt erobern will… Darum geht es in  Dancing Jax – Auftakt von Robin Jarvis. Es ist der erste Teil einer Trilogie.

In einem verlassenen Haus werden viele alte Märchenbücher von dem Okkultisten Austerly Fellows gefunden. Alle Exemplare tragen denselben Titel: Dancing Jax. Jeder, der dieses Buch liest, denkt, dass er ein Teil der Geschichte ist und eine bestimmte Rolle darin spielt.

Die Figuren der Geschichte sind nach einem Kartenspiel aufgebaut. So gibt es z.B. eine Herzdame, eine Pikdame, und den Anführer, König Ismus. Damit ist die Rangfolge der verschiedenen Charaktere, die in einer alten Bunkeranlage leben, klar festgelegt. In dieser Bunkeranlage, die Mooncaster heißt, versammelt Ismus seine Anhänger, die willenlos seine Anweisungen befolgen. Er will immer mehr Menschen und Orte unter seine Kontrolle bringen.
Nur der Lehrer Martin Baxter und der Klavierlehrer Gerald sind scheinbar immun gegen das Buch und wollen dagegen vorgehen. Denn nach und nach versuchen die Infizierten, immer mehr Orte in die Welt des Buches einzuschließen. Vor allem will Martin Baxter seinen Sohn Paul aus den Fängen des Ismus befreien.

Das Buch wird aus zwei Sichten erzählt. Einmal aus der Sicht, der Leute, die bereits das Buch gelesen haben und davon befallen sind. Und einmal aus der Sicht der nicht infizierten Menschen.

Dancing Jax hat mir sehr gut gefallen, und ich kann es nur weiterempfehlen. Schon das Titelbild gefiel mir sofort. Es erinnerte mich an eine Spielkarte. Dahinter steckt eine sehr gute Geschichte, die sehr fantasievoll geschrieben ist. Für jeden, der Spannung mag, ist es genau das Richtige. Ab der Mitte des Buches fiebert man schon richtig mit, weil man nie weiß, wer infiziert ist und wer nicht. An manchen Stellen war es  gruselig, aber ich würde es eher als spannend bezeichnen, denn es fließt kein Blut.
Den zweiten Teil würde ich gerne lesen. Besonders, weil das Buch wahrscheinlich gleich  spannend anfängt. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und ob Martin Baxter das Buch noch aufhalten kann, bevor es die ganze Welt beherrscht.

Für Jugendliche ab 14 Jahren ist Dancing Jax gut geeignet.

Laura (14)

Robin Jarvis: Dancing Jax – Auftakt, Übersetzung: Nadine Mannchen,  script5, 2012, 542 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Seelenverwandte

sky

Du hast die Hälfte unserer Gaben, ich die andere …

Finding Sky ist der erste Band der Trilogie „Die Macht der Seelen“ von Joss Stirling. 2013 war das Buch für den Deutschen Jugendliteraturpreis der Jugendjury nominiert.

Hauptperson ist die 16-jährige Sky Bright. Als Kleinkind wurde sie auf einer Autobahn-Raststädte gefunden, ohne Erinnerungen, nicht einmal ihren Namen wusste sie. Sky hat ihre Vergangenheit zum größten Teil verdrängt – bis sie mit ihren Adoptiveltern nach Wrickenridge in Colorado zieht. Dort trifft sie auf Zed. Er ist das Gegenteil von der schüchternen Sky, ein richtiger „Bad Boy“, aber irgendwie fühlt sich Sky zu ihm hingezogen. Das wandelt sich jedoch in Furcht um, als sie plötzlich seine Stimme in ihrem Kopf hört …

Zunächst dachte ich, Finding Sky wäre ein Liebesroman. Beim Lesen stellte ich jedoch fest, dass es um mehr geht. Der Roman ist gut geschrieben, die Dialoge sind witzig und geistreich und die Sprache sehr lebendig. Joss Stirling schafft es, die Figuren zum Leben zu erwecken. Die schüchterne Sky, die freche Tina, der charmante Zed … alle haben etwas Liebenswertes an sich. Man begleitet Sky durch einen Teil ihres Lebens, freut sich und leidet mit ihr. Die Musik ist ein wichtiger Teil ins Zeds und Skys Leben, das hat mir als Hobbymusikerin natürlich gut gefallen.
Die Handlung ist spannend, besonders zum Ende gibt es einige überraschende Wendungen und die Geschichte nimmt noch einmal an Fahrt auf.

Finding Sky ist eine spannende, paranormale Liebesgeschichte mit bezaubernden Hauptpersonen. Es ist außerdem ein Buch, das Jugendliche und Erwachsene lesen können. Für jeden ist etwas dabei!

Juliane (14)

Joss Stirling: Die Macht der Seelen – Finding Sky, Übersetzung: Michaela Kolodziejcok,
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013, Kategorie: Preis der Jugendlichen.  DTV, 2012, 459 Seiten, ab 14, 16,95 Euro

[Jugendrezension] Im Quantenuniversum

QuantenphysikIm Buch Nikos Reise durch Raum und Zeit der spanischen  Autorin Sonia Fernández-Vidal fand ich schon das Titelbild (mit dem Weltall, aber auch einem fliegenden Fußball) sehr schön, obwohl es nur zum Teil das Thema des Buches zeigt.

Als Niko den Satz „Wenn du möchtest, dass sich etwas ändert, dann hör auf, immer das Gleiche zu tun“ beachtet, der an seiner Zimmerdecke erscheint, schlägt er einen leicht anderen Schulweg ein als sonst und gelangt an ein Haus, vor dem drei Riegel hängen. Eine Stimme aus dem Haus fordert ihm auf, dass er sie alle gleichzeitig öffnen soll. Als er dann nach dem Schlüssel sucht, fragt die Stimme, ob jemand gesagt hat, dass die Riegel verschlossen sind. Niko öffnet und geht in das Haus. Dort findet er ein Schachtel, die er auch öffnet, und sieht dann eine erstaunliche Vorführung des Universums vom Urknall bis zum Ende des Universums. Danach schafft er es, durch die Wand zu „tunneln“ und begegnet der geheimnisvollen Fee Quiona, die ihm viel erklärt und mit der sich in ein großes Abenteuer voller Quantenphysik stürzt.

Das Buch ist sehr spannend und lehrreich, weil man viel über die Quantenphysik lernt. Es ist sehr fantasievoll, aber nur begrenzt lustig. Im Allgemeinen ist es aber ein sehr gutes Buch.

Ich würde das Buch für Universumfans und Leute, die gerne Bücher lesen, die spannend und interessant sind, bei denen man zugleich etwas lernt, empfehlen. Lesern, die gerne richtig Witziges lesen, wird es wahrscheinlich nicht so gefallen. Ich finde, das Buch ist ab 10 Jahren geeignet.

Lector03 (10)

Sonia Fernández-Vidal: Nikos Reise durch Raum und Zeit, Übersetzung: Kristin Lohmann,  Hanser, 2013,  208 Seiten, ab 12, 14,90 Euro

[Jugendrezension] Das gibt Ärger

samhinkelBei dem Buch Sam Hinkel und die Akademie für Abenteuer von T.R. Burns hat mir schon das Titelbild sehr gut gefallen, da es eine entscheidende Szene zeigt.

In dem Buch geht es um Sam Hinkel, der in der Cafeteria mit einem Apfel eine Lehrerin seiner Schule umbringt. Deshalb fliegt er natürlich mit Riesenärger von der Schule. Seine Eltern bringen ihn zur „Kilter-Akademie für Problemkinder“, wo er unfreundlich empfangen wird. Die Akademie stellt sich allerdings nicht als Akademie für Problemkinder heraus, sondern als Akademie für Ärgermacher. Dort muss man Ärger machen, um Punkte zu sammeln. Später muss sich Sam Herausforderungen stellen, die nicht immer leicht zu bewältigen sind.

Das Buch war sehr lustig, da eine verkehrte Welt herrscht. Es war zwar etwas unrealistisch, aber trotzdem war es sinnvoll und tatsächlich in der wirklichen Welt möglich.

Im Ganzen gefällt mir das Buch richtig gut: Die Hauptperson war sympathisch, und ich war ein bisschen vom Ende überrascht. Nichts war langweilig, es war alles eben eine richtige Ärgergeschichte.

Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist besonders für Kinder ab acht bis neun Jahren geeignet, weil es eine Menge witzige Sachen enthält und auch viele Denkanstöße zum Ärgermachen enthält.

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T. R. Burns: Sam Hinkel und die Akademie für Ärger, Übersetzung: Christian Dreller, Fischer KBJ, 368 Seite,  ab 10, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Die Gabe, 100 Wünsche zu erfüllen

wünsche99 und mein Wunsch ist ein spannendes Buch bei dem man schon fast denkt, dass man die Geschichte selber miterlebt.

In dem Buch geht es um ein Mädchen namens Aurora. Aurora wohnt in Rom in Italien und ist sehr vernarrt in Bücher. Eines Tages entdeckt sie die ihr noch unbekannte Buchhandlung „Magica“ und möchte sie sofort erkunden. In der Buchhandlung empfängt sie eine Angestellte voller Entsetzen. Sie erklärt Aurora, dass „Magica“ eine magische Buchhandlung ist und dass sich Magier unter die Menschen gemischt haben, um ihnen ein wenig unter die Arme zu greifen. Damit Aurora die Magier nicht an die Menschen verrät, bekommt sie die Gabe, 100 Wünsche zu erfüllen. Das ist die Ursache für viele fröhliche Ereignisse in Auroras weiterem Leben. Aber Aurora bekommt auch ein paar Probleme …

Diese Geschichte führt dich nach Rom, wo dir viele Sehenswürdigkeiten beschrieben werden, sowie nach Paris, dem Ziel von Auroras Klassenfahrt. Dort wirst du die Mona Lisa bewundern und oben auf dem Eiffelturm stehen.

Meine Lieblingsszene in diesem Buch ist die, in der einer von Auroras Freunden Aurora durch völlig unsinnige Sachen von ihrer Flugangst ablenkt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings hat es am Anfang etwas gebraucht, bis es gezündet hat. Besonders gut fand ich die Stelle, in der Aurora jemanden in der Stadt herumführt. Aber ich werde nicht verraten wen, das musst du schon selber lesen.

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen an 10- bis 13-Jährige. Für Jüngere wird das Buch wahrscheinlich etwas schwerer zu verstehen sein.

Lissy01 (11)

Erica Bertelegni: 99 und (m)ein Wunsch, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer KJB, 2013, 400 Seiten, ab 10, 14,99 Euro