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Gladiator 2.0

Heute bin ich gereist, durch Zeit und durch Raum, jenseits aller Beschränkungen, die uns in den vergangenen Wochen so auferlegt worden sind. Und diese Hörspiel-Reise verdanke ich Birge Tetzner und ihrem Fred. Denn seit dieser Woche erlebt der Junge ein neues archäologisches Abenteuer – Fred im alten Rom!
Als Italienisch-Übersetzerin und Italien-Liebhaberin war es mir natürlich ein Bedürfnis, sofort in diese Geschichte reinzuhören und mein Rezensions-Sabbatical kurz mal zu unterbrechen, mit dem Ergebnis, dass ich nicht mehr davon losgekommen bin und mich zwei kurzweilige Stunden von Fred und Opa Alfred durch Rom habe führen lassen.

Der Blick hinter die Kulisse

Die beiden bekommen von Flavia, einer römischen Bauforscherin, eine spezielle Führung durch das Kolosseum, das größte Amphitheater im Römischen Reich. Es geht durch die engen Gänge des »Untergeschosses«, in dem Flavia und ihre Kollegen einen der vielen Holzaufzüge rekonstruiert haben, die vor fast 2000 Jahren die Gladiatoren und die wilden Tiere in die Kampfarena beförderten. Fred darf mitfahren und dabei gerät er – so wie in seinen anderen Abenteuern auch – in die Vergangenheit und quasi mitten rein in die Abläufe der Gladiatorenkämpfe im alten Rom. Durch sein zupackendes Verhalten, bei dem er einem verletzten Gladiator hilft, fällt er dem Medicus des Kolosseums auf und wird dessen Gehilfe. Er teilt sich eine Kammer mit dem jungen Sklaven Timonides, der am nächsten Tag gegen den fiesen, aber eigentlich feigen Imperator Commodus kämpfen soll. Ein Todesurteil für den untrainierten jungen Griechen. Fred kann das natürlich nicht einfach so zulassen …

Frauenkämpfe in der Arena

Hätte man mich heute – vor dieser Hörspiel-Reise – zu Gladiatorenkämpfen im alten Rom befragt, ich hätte mit hollywoodianisch geprägtem Halbwissen eher eine schlechte Figur gemacht. Doch nun ist mein Wissen, Dank der wieder einmal großartigen Rechercheleistung von Birge Tetzner und ihrer gekonnten Aufbereitung der Fakten, mein Wissen um ein paar erstaunliche Schätze reicher. So erlebt Fred einen Frauenkampf in der Arena und erfährt, dass nicht jeder Kampf dort mit dem Tod der Gladiatoren enden musste, sondern dass es auch die Möglichkeit eines Unentschiedens gab. Dabei ist jedoch immer klar, dass das römische System der Schaukämpfe kein Zuckerschlecken war, sondern ein bisweilen sehr unbarmherziges Menschenbild dahinterstand und so auch Todesurteile vollstreckt wurden. Menschenrechte in unserem heutigen Sinne gab es damals ja noch nicht, dafür aber Bürgerrechte, sodass das politische Rom zwar gnadenlos gegen seine Gegner vorging, seine Bürger jedoch aus allen Ecken des Reiches kamen und so eine wohl ziemlich multikulturelle Gesellschaft entstand war.

Faktenfülle und Fachbegriffe

Wer sich auf diese Welt der Gladiatoren einlässt, wird mit einer Reihe von lateinischen Begriffen konfrontiert wie Armentarium (Waffenlager), Sanitarium (Krankenhaus) oder Murmillo und Thraex (zwei Gladiatorentypen). Diese geschickt in das Hörspiel eingestreuten Begrifflichkeiten versteht man beim Hören aus dem Zusammenhang, kann sie aber bei Bedarf in dem ergänzenden Booklet nachlesen. Dort findet sich auch ein Glossar, das ein schnelles Nachschlagen möglich macht. Die Texte im Booklet vertiefen zudem die Hintergründe der Geschichte noch weiter und offenbaren, wie viele wahre Geschichten in Freds Abenteuer stecken.

Ein perfekt eingespieltes Team

So, wie ich den Entstehungsprozess von Fred im alten Rom über Instagram und Facebook in den vergangenen Monaten beobachten konnten, haben an dieser packenden Geschichte unzählige Menschen mitgewirkt. Allein 17 Sprecher*innen sind dieses Mal zu hören, allen voran das unverwechselbare Trio aus Remo Schulze als Fred, Jürgen Thormann als Opa Alfred und Andreas Fröhlich als Erzähler. Wer die anderen Fred-Abenteuer kennt, wird sich allein beim Klang dieser drei sofort wieder wohlfühlen und sich entspannt ins alte Rom entführen lassen. Mir persönlich haben natürlich die italienischen Sprecher*innen wie Manuela Naso als Flavia oder Lorenzo Monteleone als Barista sehr gefallen. Ihre italienischen Sätze, die im Folgenden immer übersetzt werden, sodass niemand befürchten muss, etwas nicht zu verstehen, lassen das heutige Rom sehr lebendig werden.
Die Soundeffekte und musikalischen Unterlegungen von Rupert Schellenberger, samt der Geräusche von Peter Sandmann, runden die Geschichte so wunderbar ab. Durch die lebendigen und anschaulichen Texte von Birge Tetzner sieht man Rom, das Kolosseum und die Gladiatoren so unmittelbar vor sich, dass jeder weitere Konsum von irgendwelchen amerikanischen Sandalenfilmen erübrigt.

Perfekte Vorbereitung für die nächste Rom-Reise

Junge Hörer*innen dürften also Freds neuestem Abenteuer gespannt lauschen. Sie finden darin mehr als genügend interessante Fakten, die bei den »Wusstes-du«-Gespräche wissensdurstiger Sprösslinge am Abendbrottisch für jede Menge Erstaunen bei den Großen sorgen werden (oder wissen Sie ohne zu googlen, woher das Wort »Kandidat« kommt?). Wer sich mit seiner Familie in den kommend Wochen und Monaten nach Rom aufmacht, kann sich mit diesem Hörspiel schon mal perfekt darauf einstimmen. Lebendiger und kurzweiliger kann man Geschichte nicht aufbereiten und den Kindern eine längst vergangene Welt und ihre Erforschung schmackhaft machen.

Birge Tetzner: Fred im alten Rom. Im Schatten des Kolosseums, ultramar media, 2020, 2 CDs, 132 Minuten, ab 9, 15,90 Euro

Wort- und Weltenschöpfer

lutherEin Thema, das uns durch dieses Jahr begleiten wird, ist das 500-jährige Jubiläum der Reformation.
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen und krempelte die bis dahin herrschende Religionswelt um.
Da ich im katholischen Kontext groß geworden bin, habe ich von dem Schaffen Luthers und der Entstehung des Protestantismus nur rudimentäre Kenntnisse. Mit umso mehr Interesse habe ich daher die Biografie von Christian Nürnberger und Petra Gerster über den Reformator gelesen.

Die beiden Autoren setzen darin den Menschen Martin Luther in Bezug zu einer Zeit und seiner Umwelt. Die jugendliche Rebellion gegen den Vater, die Suche nach Sinn und Gott lassen Luther ins Kloster eintreten. Von dort aus bricht er in relativ kurzer Zeit die verkrusteten Strukturen der katholischen Kirche auf, indem er gegen Ablasshandel, Machtgier und Protz wettert. Soweit, so bekannt. Erstaunlich war für mich viel mehr, dass Luther sich von den Umbrüchen, die in seiner Zeit zahlreich und fundamental waren (die Entdeckung Amerikas, die Kopernikanische Wende, der Humanismus), sich nicht hat beeinflussen lassen. Er blieb einem mittelalterlichen Gedankenkomplex verhaftet – und hat sich dennoch nicht der Macht des Papstes gebeugt.
Nürnberger und Gerster beschreiben Luthers Taten und Überzeugungen in einem locker, journalistischem Ton, sodass man durch die Seiten fliegt (an manchen Stellen hört man allerdings den Sprech der heute-Nachrichten von Petra Gerster ziemlich durch – das muss man mögen oder akzeptieren, um sich nicht vom Inhalt ablenken zu lassen). Die Autoren klären zudem über die Mythen um Luther auf (er hat die Thesen nicht an die Tür der Kirche genagelt) und widmen auch seiner Frau Katharina von Bora und ihren Verdiensten ein Kapitel.

Als Übersetzerin haben mich besonders die Erläuterungen zu Luthers Übersetzung der Bibel erfreut. Vor allem seine wortschöpferische Tätigkeit stellen Nürnberger und Gerster heraus und zeigen auf, welche Worte und Redewendungen, die uns heute ohne großes Nachdenken über die Lippen kommen, Luthers Kreativität entsprungen sind (beispielsweise Denkzettel, Gewissensbisse oder Feuereifer, der Wolf im Schafspelz oder ein Herz und eine Seele). Der Übersetzer Luther zerbrach sich aber nicht nur das Hirn, sondern recherchiert auch ganz praktisch vor Ort und ließ sich beispielsweise vom Metzger die Teile eines Lamms erklären, um die Tieropfer im Alten Testament genau beschreiben zu können.
Das könnte als Leitbild für Übersetzende dienen – wenn meine werten Kolleg_innen das nicht schon längst machen würden. Viel schöner wäre es natürlich, wenn die Mühen und Arbeiten von Übersetzer_innen generell von Lesenden und Kritikern so gewertschätzt würden. Doch ich schweife ab…

Für dieses große Luther-Jahr ist das Buch von Christian Nürnberger und Petra Gerster für Jugendliche eine perfekte Einführung in das Thema Reformation. Neben den historischen Begebenheiten um den Menschen Martin Luther bekommen sie ein Bewusstsein für den Einfluss von Kirche, eigentlich egal welcher. Sie erfahren, wie sehr unsere Gesellschaft durch unsere christlichen Wurzeln geprägt ist, und wie weit wir als Gesellschaft doch offen sein können und müssen für andere Glaubensrichtungen.
Das Einzige, was dem im Buch nicht zuträglich ist, ist eine Passage, in der der Anteil der protestantischen Politiker in unserer Regierung aufgelistet wird. Da schimmert dann doch kurz ein „Wir-sind-besser“ auf – was überhaupt nicht nötig gewesen wäre.

Christian Nürnberger/Petra Gerster: Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten, Illustrationen: Irmela Schautz, Gabriel Verlag, 2016, 208 Seiten, ab 13, 14,99 Euro

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Rettung durch Schönheit

meurisseSo schwer es uns fällt, wir werden uns gewöhnen müssen. An den Terror, an unsinnige Anschläge. Nicht nur in anderen Ländern, weit weg von uns, sondern auch vor unserer Haustür, Ansbach und neulich Berlin haben es auf schreckliche Art gezeigt. In diesen Tagen jährt sich nun der Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo zum zweiten Mal. Die Zeichnerin arbeitet in ihrer Graphic Novel Die Leichtigkeit die schrecklichen Ereignisse auf.

Am 7. Januar 2015 stürmten zwei Brüder, die zu Al-Qaida gehörten, die Redaktionsräume von Charlie Hebdo und töteten zehn Menschen. Catherine Meurisse, die seit langem für das Blatt arbeitete, verschlief an diesem Tag, verpasste den Bus und entging durch diesen Zufall dem Massaker. Sie kam mit dem Leben davon, doch ihr Leben war nicht mehr ihres. Die geschätzten Kollegen waren tot. Trauer und Schock paarten sich mit der Unfähigkeit zu arbeiten. Meurisse bekam keinen Strich mehr hin, verlor das Gedächtnis und fand sich nicht mehr zurecht. Der Arzt diagnostizierte einen dissoziativen Schock, einen körperlichen Schutzmechanismus, der zwar das Überleben sichert, den Betroffenen jedoch völlig aus der Bahn wirft.
Catherine Meurisse sucht Hilfe in der Natur, bei Freunden und in der Therapie. Nichts scheint zu helfen. Überall sieht sie „Je suis Charlie“-Schilder. Alle sind Charlie, nur sie ist es nicht mehr.

Die Anschläge vom 13. November 2015 auf das Bataclan und andere Orte in Paris versetzen ihr dann einen erneuten Schlag, alles beginnt von vorn. Sie will fort aus der Stadt, will all das Schlimme nicht mehr sehen, sondern die Schönheit suchen und sich wie seinerzeit Stendhal von der Kunst bis zur Besinnungslosigkeit überfluten lassen.
Für einige Wochen kommt sie in der Villa Medici in Rom unter. Und dort taucht sie ein in die Schönheit antiker Ruinen, barocker Gemälde, marmorner Statuen. Im Atelier Ingres zeichnet sie schließlich wieder Comics.

In dieser Graphic Novel, übersetzt von Ulrich Pröfrock, verarbeitet Catherine Meurisse ihre Geschichte auf ganz persönliche Art. In einer Mischung aus Aquarellen und Federzeichnungen schildert sie, in was für ein tiefes, dunkles Loch sie als Überlebende bzw. Entgangene fällt. Sie gerät in ein Labyrinth aus Trauer, Wut, Zorn und Hilflosigkeit. Sie schildert, wie sehr ihre Sprache unter dem Anschlag leidet, wie sehr aber doch immer wieder in den scheinbar unmöglichsten Momenten der freche, oft auch selbstironische Charlie-Hebdo-Humor bei ihr durchschlägt. Ihre persönliche Suche nach Schönheit führt sie schließlich aus diesem Labyrinth heraus und gibt ihr die Leichtigkeit zurück.

Wir, die solche Anschläge zum größten, glücklicheren Teil nur über die Medien mitgekommen, können vielleicht zweierlei aus dieser extrem persönlichen Geschichte mitnehmen: Wir sind zwar schnell dabei zu sagen „Je suis Irgendwas“ und tun auf allen möglichen Kanälen unsere Betroffenheit kund – was zutiefst menschlich, nachvollziehbar und unbestreitbar wichtig ist – doch wir müssen uns auch klar sein, dass wir es nie wirklich nachvollziehen können, wie es sich für die direkt Betroffenen – und dazu gehört Catherine Meurisse, obwohl sie dem Anschlag auf Charlie Hebdo entgangen ist – anfühlt. Da kein ein zu rasch herausgehauenes „Je suis“ schon mal wie eine Anmaßung erscheinen. So vermittelt es jedenfalls Meurisse. Hier täte etwas Zurückhaltung unsererseits vielleicht gut.

Die zweite Ahnung mag sein, dass es für die Betroffenen vielleicht auch wieder einen Weg aus dem Trauer-und-Schock-Labyrinth gibt. Manche finden ihn schneller, andere brauchen länger. Manchen hilft die Natur, anderen, wie Meurisse, öffnet die Schönheit der Kunst wieder eine Tür zu einem leichteren Leben. Das ist tröstlich. Für alle.

Catherine Meurisse: Die Leichtigkeit, Übersetzung: Ulrich Pröfrock, Carlsen, 2016, 144 Seiten, 19,99 Euro

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Es ist nie 2L8 für den Welttag des Buches…

blogger2015v-WUnd wieder ist ein Jahr vergangen und wieder findet die Aktion Blogger schenken Lesefreude am heutigen Welttag des Buches statt. Und wieder mach ich mit, denn man kann gar nicht oft genug Bücher verschenken. Und wieder verschenke ich ein von mir übersetztes Buch, das im Februar auf den Markt gekommen ist. Und wieder spielt die Geschichte dieses Buches in Rom. Ich schwöre, ich habe das nicht so beabsichtigt. Aber mittlerweile nehme ich das als gutes Omen. Also drückt schon mal die Daumen, dass es nächstes Jahr auch wieder eine Rom-Geschichte geben wird und ich dann von Tradition sprechen kann …

Doch jetzt mal kurz zu dem Buch: Es trägt den etwas kryptischen Titel 2L8 – gesprochen too late, zu spät – und stammt von Valentina F. Erzählt habe ich von der Vorgeschichte um dieses Buch vor fast einem Jahr hier.
2l8Nun ist 2L8 also seit ein paar Wochen auf dem Markt und alle Fans von Vale, Marco und Mirko können die Irrungen und Wirrungen dieser drei weiterverfolgen, denn eigentlich ist Vale mit Mirko zusammen, doch dann erfährt sie, dass sich Marco verletzt hat … Ihre Gefühle fahren Achterbahn … Ich verrate hier natürlich nicht, wie es ausgeht, aber Valentina F. macht es spannend und entführt die Leser in Mirkos verwunschenes Geheimversteck im Herzen Roms und besucht mit ihnen die Filmstadt Cinecittà.

Fünf Exemplare von 2L8 werde ich hier verlosen. Wenn ihr mitmachen möchtet, schreibt mir bitte bis zum 30. Mai 2015 in das Kommentarfeld, was euch an der Reihe von Valentina F., also an HDGDL, ZDOZM und SGUTS, gefallen hat – oder auch nicht! – und was ihr meint, wie es mit Vale und den Jungs wohl weitergeht …
Am 31.5. lose ich dann die Gewinner aus. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was ihr mir über die Bücher erzählen wollt.
Ob es einen fünften Band geben wird, kann ich euch leider nicht sagen …

Valentina F.: 2L8 – Too late, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer Verlag, 2015, 304 Seiten, ab 12, 8,99 Euro

[Jugendrezension] Das Geheimnis in der Fahrradwerkstatt

ariaWas der Wind so alles kann…, darüber wirst du dich in dem Buch Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad von Miriam Dubini noch sehr wundern … Um das nette Mädchen Aria, die allein mit ihrer Mutter lebt, dreht sich die Erzählung. Aria liebt es, Fahrrad zu fahren. Sie liebt es, wenn der Wind ihr ins Gesicht bläst und sie einfach nur allein mit ihrem Fahrrad namens Merlina unterwegs sein kann. Bei einem unerwarteten Zusammenstoß lernt sie Anselmo kennen, der Arias Freude am Fahrradfahren teilt.

Außerdem lernt Aria noch jemand anderen kennen, Emma, ein Mädchen, das neu in ihre Klasse kommt. Emma ist wild und steht auf shoppen. Einkaufen mag auch Lucia, die ebenfalls in ihre Klasse geht. Gemeinsam mit Aria wollen die beiden einen Bummel unternehmen, bei dem sie zufällig Anselmo begegnen. Lucia ist hin und weg von Anselmo, den sie unbedingt wiedersehen möchte. Und Aria?
Aria weiß nicht so genau, was mit ihr los ist. Mag sie Anselmo vielleicht auch? Auf jeden Fall tun die drei alles, um Anselmo wiederzutreffen. Und es findet sich auch direkt eine gute Möglichkeit für ein Wiedersehen. Anselmo arbeitet bei seinem Vater in einer Fahrradwerkstatt, in die sie Arias Fahrrad Merlina für völlig unnötige Reparaturaufträge bringen. Anselmo begegnen sie in der Werkstatt zwar nicht, dafür finden die Mädchen etwas sehr Merkwürdiges heraus. Was? Das wird an dieser Stelle nicht verraten, dass musst du schon selbst entdecken!

Mir gefällt das Buch Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad sehr gut, denn es ist an einigen Stellen spannend, an manchen romantisch und an anderen Stellen wiederum witzig. Es gibt Abschnitte, an denen ich gezittert und gehofft habe, dass ALLES gut geht, bei anderen Abschnitten konnte ich mich wirklich mit Aria freuen. Die Geschichte ist so schön geschrieben, dass ich gefühlsmäßig beim Lesen live dabei war.

Ich empfehle das Buch für Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Ich hoffe, dass viele von euch dieses Buch lesen werden, denn die Beschreibungen sind wirklich wunderschön und ich habe es als etwas Besonderes empfunden.

Bücherwurm (12)

Miriam Dubini: Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad, Übersetzung: Ulrike Schimming, Thienemann Verlag, 2014, 208 Seiten, ab 12, 12,99 Euro

Valentina F. – Es geht weiter!

2L8Mädels, ganz ruhig bleiben! Das Buch 2L8 – too late von Valentina F. ist noch nicht erschienen – es kommt erst am 22.1.2015 in die Buchläden. Und trotzdem möchte ich es schon mal kurz verkünden: Der vierte Teil von Valentina F.s Geschichte um Vale, Marco und Mirko ist auf dem Weg.

Nach ZDOZM – Zu dir oder zu mir und SGUTS – Schlaf gut und träum süß habe ich auch diesen Teil übersetzt. Dem war eine wahrlich lange Durststrecke vorausgegangen, weil es in Verlagen nun manchmal so ist, dass Wichtigeres ansteht, dass verhandelt wird, mit italienischen Verlagen kann sich das immer noch einen Schlag länger hinziehen, was auch immer …
Was mir allerdings zum ersten Mal passiert ist, war, dass eine ganze Reihe von Leserinnen mich kontaktiert haben, per Mail, per Facebook, per Twitter – also auf der ganzen Bandbreite der sozialen Netzwerke. Lange wusste ich selbst nicht, wie der Stand der Dinge war, konnte keine guten Nachrichten verbreiten. Die Anfragen der Leserinnen habe ich immer in das Jugendbuchlektorat des Fischer Verlags weitergeleitet. Auch dort gingen in den vergangenen Jahren so viele Fragen nach der Fortsetzung ein, dass schließlich im vergangenen Winter das Buch auf meinem Schreibtisch zum Übersetzen landete. Die Übersetzung ist mittlerweile fertig und muss noch lektoriert und Korrektur gelesen werden.
Seit dieser Woche ist das Buch mit dem Titel 2L8 – too late auch bereits bei Amazon gelistet. Zwar nicht, wie ich zuerst dachte, mit einem Erscheinungstermin im Herbst, sondern erst im nächsten Januar. Aber hey, die Zeit fliegt – und bis Januar haben alte und neue Valentina-F.-Fans  genug Zeit, die Vorgänger-Bände (noch einmal) zu lesen und sich auf den Stand der Geschichte um Vale, Marco und Mirko zu bringen.

Vom Inhalt aus Band 4 verrate ich hier natürlich nichts, nur dass Valentina F. es echt spannend gemacht hat, wie es mit den beiden süßen Jungs in Rom weitergeht. Freut euch schon mal drauf!

Valentina F.: 2L8 – Too late, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer Sauerländer, 2015, 304 Seiten, ab 12, 8,99 Euro

Radtour durch Rom

ariaDie Aktion Blogger schenken Lesefreude geht in die zweite Runde. Und wie es der Zufall so will, verlose ich auch dieses Jahr eine frisch erschienen Übersetzung von mir: Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad von der italienischen Autorin Miriam Dubini.

Und wie es der Zufall so will, spielt auch Aria – wie im vergangenen Jahr 99 und (m)ein Wunsch – in Rom. Ich schwöre, das ist keine Absicht!

Dieses mal sind es die Jugendlichen Aria und Anselmo, die Rom erkunden, per Fahrrad. Denn Anselmo hat eine besondere Gabe: Er findet verlorene Nachrichten und überbringt sie zu einem späteren Zeitpunkt den richtigen Empfängern. Bei einer seiner Touren durch Rom begegnet er der eigenwilligen Aria. Und für beide ändert sich plötzlich das Leben …

1920412_275348749290574_984065118_nAria ist ein fluffig-leichte Geschichte über Freundschaft, erste Liebe, die Leidenschaft des Radfahrens und über Rom. Ein Hauch von mysteriöser Fantasy liegt in der Luft, an der Mädchen ab 12 mit einem Hang zum Träumen ihren Spaß haben können.
Für den Herbst ist dann Band 2 dieser Trilogie geplant …
Einen entzückenden Eindruck, was passiert, wenn zwei Fahrrad-Verrückte aufeinandertreffen, vermittelt der italienischen Buchtrailer.

Wenn du an der Verlosung von fünf Exemplaren dieses Buches teilnehmen möchtest, dann schreibe mir bis zum 27. April 2014, 12 Uhr, in den Kommentar, was du oder deine Familie mit Rom verbindet.

Miriam Dubini: Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad,  Übersetzung: Ulrike Schimming, Planet Girl, 2014, 208 Seiten, ab 12, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Wunschchaos

wünscheEine solche Gabe wie Aurora in dem Buch 99 und (m)ein Wunsch von Erica Bertelegni hätte ich auch gern!
Aurora, ein nettes, büchervernarrtes Mädchen, liebt es, in Büchereien zu stöbern und ihre Nase in Bücher zu stecken. Einmal geht sie in eine ihr bisher vollkommen unbekannte Buchhandlung. Dort passiert etwas sehr, sehr Seltsames, was ihr ganzes Leben umkrempeln wird.

Ganz plötzlich hat sie eine ungewöhnliche Gabe, die es ihr ermöglicht, anderen Menschen ihre Wünsche zu erfüllen. Durch einen einzigen Wunsch entstehen die seltsamsten Verwirrungen, UND Aurora kann plötzlich nicht mehr immer alles selbst entscheiden … Sie muss Wünsche anderer wahr werden lassen, egal wie wenig ihr diese manchmal gefallen. Und seit sie sich mit den Wünschen anderer beschäftigt, fällt ihr sehr schnell auf, wie viele Menschen Wünsche haben, und dass auch noch in einer Tour.

Und was für ein Chaos Wünsche verursachen können, kann der Leser in der Mensa von Auroras Schule betrachten. Hier bricht beispielsweise vollkommen unerwartet eine Frikadellenschlacht aus. Aber dies soll nicht das einzige komische Vorkommnis in dieser Schule bleiben.

Allerdings musst DU das Buch schon selber lesen, wenn Du erfahren möchtest, was für andere turbulente Ereignisse in der Schule ihren Lauf nehmen…

ICH finde das Buch FANTASTISCH. Es ist wunderbar geschrieben und einfach nur zum Totlachen. Doch nicht nur das, an manchen Stellen wird es auch richtig romantisch. Ich warte schon gespannt auf einen zweiten Teil bzw. eine Fortsetzung der Geschichten um Aurora!

Das Buch ist geeignet für Mädchen im Alter von 9 bis 13 Jahren, aber auch für alle die, die gerne eine ganz besondere Gabe hätten. Kleiner Tipp, den ich allen geben möchte: Das Buch ist einfach nur SUPERSPITZENKLASSE!

 Bücherwurm (11)

Erica Bertelegni: 99 und (m)ein Wunsch, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer KJB, 2013, 400 Seiten, ab 10, 14,99 Euro

[Jugendrezension] Die Gabe, 100 Wünsche zu erfüllen

wünsche99 und mein Wunsch ist ein spannendes Buch bei dem man schon fast denkt, dass man die Geschichte selber miterlebt.

In dem Buch geht es um ein Mädchen namens Aurora. Aurora wohnt in Rom in Italien und ist sehr vernarrt in Bücher. Eines Tages entdeckt sie die ihr noch unbekannte Buchhandlung „Magica“ und möchte sie sofort erkunden. In der Buchhandlung empfängt sie eine Angestellte voller Entsetzen. Sie erklärt Aurora, dass „Magica“ eine magische Buchhandlung ist und dass sich Magier unter die Menschen gemischt haben, um ihnen ein wenig unter die Arme zu greifen. Damit Aurora die Magier nicht an die Menschen verrät, bekommt sie die Gabe, 100 Wünsche zu erfüllen. Das ist die Ursache für viele fröhliche Ereignisse in Auroras weiterem Leben. Aber Aurora bekommt auch ein paar Probleme …

Diese Geschichte führt dich nach Rom, wo dir viele Sehenswürdigkeiten beschrieben werden, sowie nach Paris, dem Ziel von Auroras Klassenfahrt. Dort wirst du die Mona Lisa bewundern und oben auf dem Eiffelturm stehen.

Meine Lieblingsszene in diesem Buch ist die, in der einer von Auroras Freunden Aurora durch völlig unsinnige Sachen von ihrer Flugangst ablenkt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings hat es am Anfang etwas gebraucht, bis es gezündet hat. Besonders gut fand ich die Stelle, in der Aurora jemanden in der Stadt herumführt. Aber ich werde nicht verraten wen, das musst du schon selber lesen.

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen an 10- bis 13-Jährige. Für Jüngere wird das Buch wahrscheinlich etwas schwerer zu verstehen sein.

Lissy01 (11)

Erica Bertelegni: 99 und (m)ein Wunsch, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer KJB, 2013, 400 Seiten, ab 10, 14,99 Euro

Das Leben ist ein magisches Wunschkonzert

wünscheApril scheint ein ausgesprochener Büchermonat zu sein. Neulich sind die Warum?-Darum!-Bände in meiner Übersetzung erschienen, heute ist Welttag des Buches und morgen erscheint meine nächste Übersetzung, die ich im Rahmen der Aktion Blogger schenken Lesefreude vorstelle und verlose: 99 und (m)ein Wunsch von Erica Bertelegni.

Die 13-jährige Aurora wohnt in Rom, ist eine absolute Leseratte und entdeckt eines Tages, als sie auf der Suche nach neuer Lektüre ist, eine magische Buchhandlung. Damit sie das Geheimnis der magischen Parallelwelt nicht verrät, schlägt ihr die Herrscherin des Zauberreiches einen Handel vor: Für Auroras Schweigen erhält sie die Fähigkeit 100 Wünsche zu erfüllen. Wohlgemerkt, zu erfüllen – nicht erfüllt zu bekommen. Sie muss nur mit den Finger schnippen, sich auf den Wunsch, den jemand in ihrer Umgebung geäußert hat, konzentrieren, und schon geht er in Erfüllung. Nur den letzten der 100 Wünsche darf sie sich selbst erfüllen.

Nach anfänglicher Begeisterung merkt Aurora schnell, wie und was man sich im Laufe eines Tages alles wünschen kann. Ganz bewusst oder aus reiner Unachtsamkeit. Und so sind es nicht immer schöne und angenehme Wünsche, wie fliegen, tanzen, eine Klassenreise nach Paris, die sie erfüllen muss. Da fällt dann auch schon mal der Strom aus, ihr wachsen Hörner, eine Schulkameradin fällt in einen Brunnen oder der kleine Bruder nervt.
Doch bei all dem merkt Aurora immer mehr, was sie eigentlich vom Leben will, was ihr wichtig ist und wie schrecklich sie manchmal das Verhalten ihrer Freunde und Mitschüler findet. Und sie entdeckt die Liebe …

Das, was dieses Buch besonders macht, ist die Autorin. Die Italienerin Erica Bertelegni hat diese Geschichte als 13-Jährige geschrieben – und das ist eine Leistung. Sie selbst wohnt in Norditalien und hat sich die Geschichte nach einem Besuch in Rom ausgedacht. Dann hat sie sich hingesetzt und sie aufgeschrieben. Was für Erwachsene schon keine Selbstverständlichkeit ist, weil man für das Schreiben jede Menge Disziplin und Durchhaltevermögen braucht, ist für eine 13-Jährige umso beeindruckender. Konsequent und mit klaren Vorstellungen hat Erica Bertelegni ihr Konzept durchgezogen und zeigt dabei den ganz unverfälschten Blick eines Teenagers auf ihre Altersgenossen. Sie berichtet von vorpubertären Albernheiten, Wünschen, Träumen und Verwirrungen um die erste Liebe, spart aber auch nicht mit Kritik an angepassten und oberflächlichen Mitschülern.

99 und (m)ein Wunsch ist leichte, frische Unterhaltung für Mädchen ab 10, die eine Portion Magie enthält und den jungen Leserinnen zeigt, dass man nicht alles mitmachen muss, was die Schulkameraden toll finden. Das hat Erica Bertelegni mit ihren jungen Jahren erstaunlich hellsichtig erkannt und ganz reizend in diesem Roman umgesetzt.

Erica Bertelegni: 99 und (m)ein Wunsch, Übersetzung: Ulrike Schimming, Fischer KJB, 2013, 400 Seiten, ab 10, 14,99 Euro

 

PS: Wer an der Verlosung von Erica Bertelegnis 99 und (m)ein Wunsch teilnehmen möchte, hinterlasse bitte bist zum 30. April, 12 Uhr, hier unten einen Kommentar. Vielleicht erzählt Ihr mir, welches Euer Lieblingsort in Rom ist?

PPS: Der Fischer Verlag unterstützt diese Aktion mit weiteren Exemplaren – ich werde also 5 x 99 und (m)ein Wunsch verlosen…