Archiv der Kategorie: Jugendrezension

[Jugendrezension] Von normal zu chaotisch …

aliciaEin chaotischeres Leben als das von Alicia gibt es wahrscheinlich gar nicht. Das Buch Unverhofft nervt oft! von Ilona Einwohlt handelt von dem eigentlich ganz normalen Mädchen Alicia.
Mit ihren borstigen Haaren, der durchschnittlichen Figur und ihren „Normalo-Klamotten“ fällt sie überhaupt nicht auf. Auch in der Schule gehört sie zum Durchschnitt und schreibt zuverlässig Zweien, Dreien und Vieren. Außerdem schwänzt sie die Schule, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Bibi, überhaupt nie. Eigentlich also ein ziemlich normales Leben, bis die erste Fünf, die sie in Mathe schreibt, alles verändert …
Alicia versucht, ihrem Vater zu überreden, dass es ausreichend ist, sich von ihrem Nachbarn und Kumpel Daniel in Mathe helfen zu lassen und ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrer Mathelehrerin Frau Froboese nicht notwendig ist.

Doch genau dieses Gespräch mit ihrer Mathelehrerin führt Alicias Vater. Leider muss der Vater dabei feststellen, dass Frau Froboese unglaublich gut aussieht. Da ihr Vater seit langem ohne Frau, dafür aber mit dauernd wechselnden Freundinnen zusammen ist, kommt es, wie es kommen muss…

Eines Nachts trifft Alicia ihre nun mittlerweile „Ex-Mathelehrerin“ nackt im Badezimmer an. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, zieht diese dann kurzfristig bei ihnen ein. Mit allen ihren Kindern kommt sie angerückt und nervt Alicia gewaltig. Zu allem Übel verliebt sich auch noch ihr Kumpel Daniel in die „Obertussi“ und Tochter Lynn von Frau Froboese.
Alicia versucht, sich zurückzuziehen, doch ihr Vater ist glücklich und „macht auf“ Familie. Und dann hat Frau Froboese auch noch so eine vollkommen unterirdische Idee …

Ich finde das Buch einerseits lustig und andererseits auch zum Nachdenken, da die Handlung sehr „verstrickt“ ist. Das nicht immer nur unkomplizierte Familienleben steht im Mittelpunkt und der Leser hofft auf ein „Happy End“ für alle.
Ich empfehle das Buch insbesondere allen Mädchen, die Familiengeschichten mögen oder vielleicht auch ein turbulentes Leben führen. Bestimmt gibt es auch Jungs, denen die Geschichte gefallen würde.

Bücherwurm (12)

Ilona Einwohlt: Alicia – Unverhofft nervt oftIllustration: Martina Badstuber, Arena, 2014, 176 Seiten, ab 11, 9,99 Euro

[Jugendrezension] Wenn Realität und Fiktion verschmelzen

Manchmal wird Erfundenes wahr. Das zeigt das Buch Morlot – Detektive schlafen nie von Katharina Reschke, in dem es um eine Schriftstellerin, ihren Sohn Jonathan und einen erfundenen Detektiv namens Morlot geht.

Jonathans Mutter, Wanda Holms, ist Schriftstellerin. Sie hat schon viele Bücher über Morlot geschrieben und ist gerade dabei, das letzte Buch der Detektiv-Reihe zu verfassen. Aber irgendetwas stimmt nicht. Wanda schreibt, ohne es zu wissen, immer, dass Morlot nicht mehr ermitteln will. Immer wenn sie es bemerkt, regt sie sich sehr auf, weil sie für ihr Manuskript nur begrenzt Zeit hat und sie vor allem einen Text haben will, der so ist, wie sie es will. Aber sobald sie es noch einmal probiert, passiert wieder dasselbe. Es scheint, als hätte der Detektiv einen eigenen Kopf, könne selber denken und machen, was er will. Dabei ist er doch nur erfunden.
Da Wanda einfach nicht fertig wird, können sie und Jonathan nicht in den Urlaub fahren, was Jonathan sehr ärgert. Er hält gar nichts von Morlot. Doch eines Tages ist Wanda verschwunden. Jonathan sucht sie und sieht dabei auf dem Computerbildschirm die geöffnete Detektiv-Geschichte.
Als er sie liest, erschrickt er: Seine Mutter hat geschrieben, dass sie sich zu Morlot aufmachen würde, um ihn zu bitten, ein letztes Mal zu machen, was sie will. Aber sie konnte doch nicht ihre eigene Geschichte geschrieben haben, denkt Jonathan, doch dann sieht er Beweise …

Nach dem Vorfall ändert sich die Welt um ihn herum. Die Straßen tragen auf einmal die Namen aus der Geschichte, nicht die echten. Schließlich begegnet Jonathan dem Detektiv persönlich …

Mir hat das Buch Morlot – Detektive schlafen nie sehr gut gefallen, da unmögliche Dinge passieren. Es ist sehr gut erzählt, man fiebert mit den Personen mit. Das Buch ist spannend und bleibt nicht in der Realität, sondern spielt in der erfundenen Welt von Morlot. Ich würde es ab 9 oder 10 Jahren empfehlen, weil die Handlung teilweise ziemlich kompliziert ist.

Lector03 (11)

Katharina Reschke: Morlot – Detektive schlafen nieIllustration: Gerda Raidt, Boje Verlag, 2014,  224 Seiten, ab 10, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Familienspaß

lillyHallo, ich habe das Buch Ich, Lilly und der Rest der Welt von Alexandra Maxeiner gelesen. Es ist vom Kosmos-Verlag und hat 143 Seiten und viele schöne Bilder.

Ich habe die Geschichte in einer Woche durchgelesen, immer abends ein bisschen. Weil das Buch spannend und lustig ist, gehört es jetzt zu meinen Lieblingsbüchern.

Hannah ist die Hauptperson in diesem Buch. Lilly ist auch wichtig. Sie ist Hannahs Schwester und elf Monate älter. Dann gibt es noch Cora, die älteste Schwester, und Frida, die kleinste. Und natürlich die Eltern.
Es ist sehr lustig beschrieben, was die Mädchen erleben. Zum Beispiel, als Hannah und Lilli ihre Schwester Frida an Leonie, das ist das Nachbarskind, verkaufen. Sie brauchen Geld für Himbeerbonbons.
Das zweite Kapitel ist besonders witzig: Die Familie streitet über die Farbe, in der ihr neues Haus angestrichen werden soll. Der Vater meint, die Mehrheit soll entscheiden – wie in der Demokratie. Das klappt aber nicht so, wie der Vater möchte.
Oder die Mädchen spielen im Kaufhaus „Pferd“, und Lilly vergisst dort ihr unsichtbares Pferd. Dann tun sie so, als ob das Pferd zum Auto rennt, durch die Autoscheibe kracht und sich neben Lilly setzt.

Man vertieft sich in da Buch, weil es bei vielen Familien so ähnlich ist wie bei Hannah und ihrer Familie.
Auch Eltern mögen das Buch bestimmt, wenn sie Spaß verstehen.

Emilia2 (9 Jahre)

Alexandra Maxeiner:  Ich, Lilly und der Rest der WeltKosmos, 2013, 144 Seiten, ab 8, 9,99 Euro

 

[Jugendrezension] Das Ende der Neuanfänge

friday„Wenn ich immer nur Anfänge hatte und meine Vergangenheit so perfekt war, dann würde die Zukunft niemals meine Erwartungen erfüllen.“

Das Leben der 17-jährigen Liliane Brown, Friday genannt, bestand bisher nur aus Neuanfängen, die sie mit ihrer Mutter Vivienne zusammen in Australien gemacht hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wohnt Friday bei ihrem Großvater. Bei ihm ist sie gut aufgehoben, doch trotzdem fühlt sie sich nicht wohl und will weg. Sie will vergessen und wieder neu anfangen.

Durch einen Zufall kommt sie in eine Gang, die aus mehreren Straßenkindern in ihrem Alter besteht. Angeführt wird sie von der hübschen Arden. Alle fühlen sich bei Arden sicher, denn sie beschützt sie. Die Jugendlichen werden zu Fridays Freunden. Ihren einzigen Freunden. Zusammen wohnen sie in einem baufälligen Haus. Alles scheint in Ordnung, doch schnell merkt Friday, dass Arden alles bestimmt und die totale Kontrolle besitzt.
Als sie ihre Unterkunft verlassen und in eine Geisterstadt im australischen Outback fahren, passiert das Unfassbare: Einer aus der Gruppe wird tot aufgefunden. Als Friday herausfindet, wer ihn getötet hat, versucht sie mit den anderen alles, um aus der Geisterstadt hinaus zu kommen und zurück in die Stadt zu fahren. Es beginnt ein spannendes Abenteuer.

Das Buch Zeit zu gehen Friday Brown von Vikki Wakefield hat mir sehr gut gefallen. Anfangs war ich noch nicht ganz überzeugt und auch etwas skeptisch, doch nach und nach verschwanden meine Zweifel und waren schließlich komplett weg, denn die Geschichte entwickelte sich immer besser weiter. Zum Schluss war es sehr spannend und traurig zugleich, und die Geschichte war wirklich fantastisch. Somit kann ich das Buch nur weiterempfehlen.

Laura (15)

Vikki Wakefield: Zeit zu gehenFriday Brown, Übersetzung: Birgit Schmitz, FISCHER Sauerländer, 2014, 416 Seiten, ab 14, 14,99

[Jugendrezension] Magie der Bücher

seiten der welt„Bibliomantik“ ist eine stille Kunst. Sie ist die Macht, die Magie der Bücher zu nutzen. Und diese Macht beherrscht Furia Salamandra Faerfax, genau wie ihr Vater, in dem neuesten Buch von Kai Meyer, Die Seiten der Welt.

Furia und ihr Vater leben in dem Haus der Rosenkreutz, ihrer Vorfahren, außerhalb der Stadt. Furias Freund ist die Literatur. Sie hat keinen Kontakt zu anderen, außer zu Severin Rosenkreutz. Mit ihm kommuniziert sie durch ein Buch, in das beide abwechselnd reinschreiben. Doch Severin lebt in der Vergangenheit, in der Zeit bevor die „Leeren Bücher“ erfunden wurden.
Die Leeren Bücher wurden von Siebenstern, einem Vorfahren von Furia, erdacht. Es sind Bücher mit unbeschriebenen Seiten. Setzt sich ihre Funktion in Gang, werden alle Geschichten der Welt zerstört und die Bibliomantik ausgelöscht.

Furia fragt sich oft, was einen „Bibliomanten“ dazu treiben konnte, dass er den Untergang der Literatur erfand. Alle Verwandten Siebensterns, somit auch Furia, wurden aus der „Adamitischen Akademie“ verbannt, einen Bund der Bibliomanten. Furias Vater vermutet, dass die Akademie Experimente mit den Leeren Büchern anstellt, also vernichtet er sie auf eigene Faust. Die Adamitische Akademie versucht aber, dies zu verhindern, und ihre Agenten verfolgen die Faerfax.

Als ihr Vater gefasst wird, ist Furia auf sich allein gestellt. Sie reist nach Libropolis, die Stadt der Bücher. Doch auch dort lauern Gefahren. Es gibt zwei „Exlibri“: Figuren, die aus Büchern herausfielen. Es sind Ariel und Puck aus Shakespeares Sommernachtstraum, und sie lehnen sich gegen die Akademie auf.
Furia weiß nicht, auf welcher Seite sie stehen soll, bis sie Finnian, den Anführer der Rebellen und Catalina, genannt Cat, die Diebin trifft. Sie schließen sich zusammen, doch die Agenten sind ihnen auf den Fersen. Wie sollen sich die drei sich gegen die Adamitische Akademie, die alles kontrolliert, widersetzen? Ein gefährliches Abenteuer beginnt …

Die Seiten der Welt von Kai Meyer ist eine spannende Geschichte über Magie, die in Büchern steckt. Mir hat besonders der detailgenaue Schreibstil gefallen und die fantasievollen Namen. Es ist ein Buch, aus der Sicht eines Mädchens, das viel Verantwortung trägt und ein großes Selbstbewusstsein hat. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und ihre Reaktionen nachempfinden. In der Erzählung kommen Spannung, Magie, Action, aber auch Liebe vor. Es ist für jeden etwas dabei. Die Geschichte hat Kai Meyer mit so viel Fantasie geschrieben, dass man meinen könnte, es gebe die „Bibliomantik“ wirklich. Aber wer weiß…?

Katharina (12)

Kai Meyer: Die Seiten der Welt, FISCHER FJB, 2014, 560 Seiten, 19,99 Euro

 

[Jugendrezension] Wie eine Achterbahnfahrt

wells1Du kannst keinem Trauen und Ihr seid nicht allein heißen die Bücher eines Thriller-Zweiteilers des US-Autors Robison Wells.

Seit seinem fünften Lebensjahr lebte Benson Fisher in 33 verschiedenen Pflegefamilien in Pittsburgh und Umgebung. Immer wieder musste er die Schule wechseln und sich neue Freunde suchen. Mit 18 will er einen Neuanfang starten und bewirbt sich um ein Stipendium für ein Elite-Internat.

Die Maxfield Academy liegt in New Mexico und ist eine ungewöhnliche Schule: Dort gibt es keine Lehrer. Die Schüler leben isoliert von der Außenwelt. Es sind Jugendliche ohne Familie, die anscheinend niemand vermisst. Jeden Morgen bekommen sie per Video-Botschaften die Lehrpläne und sonstige Anweisungen für den Tag. Jobs wie Lehrer und Hausmeister werden von den Schülern ausgeführt. Dafür gibt es Punkte, für die sie sich etwas kaufen können. Das System ist bis ins kleinste ausgeklügelt. Wer gegen die Regeln verstößt, bekommt Arrest. Und von diesem Arrest ist noch keiner zurückgekehrt.

Benson vermutet, dass die Schüler Versuchskaninchen in einem wahnsinnigen Experiment sind. Aber warum? Die meisten Schüler fügen sich und versuchen, das Beste daraus zu machen. Doch Benson will fliehen. Erst als er die anderen Schüler besser kennenlernt und sich in Jane verliebt, probiert er, sich mit seinem Schicksal abzufinden. Dann wird Jane in einem brutalen Kampf schwer verletzt, und Benson macht eine grauenvolle Entdeckung.

wells2Du kannst keinem trauen endet mit einer spektakulären Flucht. In Ihr seid nicht allein geht die Handlung genauso spannend weiter. Das Experiment ist umfassender, als Benson gedacht hat. Es gibt kein Entkommen, und Benson muss an seine äußersten Grenzen gehen …

Die Geschichte ist wie eine Achterbahnfahrt. Die Spannung hält die ganze Zeit über an. Es gibt kaum Szenen, in denen Nebensächliches passiert.
Ich habe beide Bücher geradezu verschlungen, weil ich endlich wissen wollte, wer hinter diesem gruseligen Experiment steckt! Robison Wells schafft es meisterhaft, eine dramatische Atmosphäre hervorzurufen.

Leider hat mich die Auflösung etwas enttäuscht. Sie lässt viele Fragen unbeantwortet. Daraus könnte Robison Wells noch einen dritten Band schreiben, oder einen Roman, der an den Zweiteiler angelehnt ist. Ich würde ihn sofort kaufen! 😉

Juliane (15)

RobisonWells:
Du kannst keinem trauen, 480 Seiten,
Ihr seid nicht allein 400 Seiten,
Übersetzung: Alice Jakubeit, Fischer FJB, 2014, je 14,99 Euro

[Jugendrezension] Wenn man hasst, verliert man sich selbst

lichtschattenRebecca und Hephzibah, die Heldinnen aus dem Roman In deinem Licht und Schatten von Louisa Reid, sind Zwillingsschwestern, doch sie sind vollkommen unterschiedlich. Hephzibah ist hübsch, beliebt und selbstbewusst. Rebecca hingegen ist hässlich und möchte sich am liebsten nur verstecken. Doch beide verbindet etwas: ihre Eltern.
Ihr Vater ist Pfarrer, ihre Mutter verbringt den ganzen Tag mit dem Hausputz. Es gibt keine strengeren Eltern als diese.
Rebecca und Hephzibah werden anfangs zu Hause von ihrer Mutter unterrichtet, und ihren Eltern wäre es am liebsten, wenn die Mädchen den ganzen Tag im Haus arbeiten würden. Ihr Vater, der Pfarrer, hat fast täglich Wutausbrüche und schlägt sie. Es gibt keine Liebe in diesem Haus, und die Zwillingsschwestern sind auf sich allein gestellt.
Rebecca hat das Treacher-Collins-Syndrom. Ihr Gesicht ist verformt, weil die Knochen nicht richtig gewachsen sind. Deshalb schlägt ihr Vater sie immer mehr als Hephzibah. Er beleidigt sie und nennt sie eine Missgeburt.
Auch als Hephzibah endlich – wie durch ein Wunder – erreicht, dass sie beide in die Schule gehen dürfen, wird Rebecca nur verachtend angeschaut. Meist versteckt sie sich hinter ihrer Schwester.
In der Schule merken die Schwestern, dass sie anders sind. Sie kennen kein Facebook, keine normale, lockere Sprache und auch das ganz normale Schulleben nicht. Doch Hephzibah findet schnell Freunde  und passt sich dem „normalen“ Leben an. Und sie verliebt sich in Craig.
Zu Hause geben die Mädchen sich gegenseitig Halt, auf eine andere Art und Weise. Schließlich haben sie beide den gleichen Wunsch: Sie wollen am liebsten weg, und ihr Wunsch nach Freiheit wird immer stärker.

In deinem Licht und Schatten von Louisa Reid ist ein wirklich faszinierendes Buch.
Das Buch ist abwechselnd aus Hephzibahs und Rebeccas Sicht geschrieben. So bekommt der Leser die Lage aus verschiedenen Perspektiven mit und  kann sich noch besser in die Figuren hineinversetzen. Louisa Reid hat einen guten Schreibstil, und ich wurde von diesem Buch regelrecht gefesselt.
Die ganze Zeit geht es für die Mädchen eigentlich immer weiter bergab und man hofft, dass sie es aus ihrer misslichen Lage schaffen und irgendwann frei sind. Man fühlt Rebeccas und Hephzibahs Verzweiflung und man würde sie am liebsten aus ihrem Elternhaus holen.
Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und man kommt schnell in sie hinein. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, denn es hat mich wirklich begeistert und in den Bann gezogen.

Laura (15)

Louisa Reid: In deinem Licht und Schatten, Übersetzung: Alexandra Ernst,  Fischer FJB,   2014, 320 Seiten, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Ein aufregender Sommer

miaManchmal können unmögliche Wünsche wahr werden. Davon erzählt das Buch Mein Sommer mit Mia vom Berliner Autor Karsten Stollwerck.

In der Geschichte geht es um den 11-jährigen Meik, der 1989 in West-Berlin wohnt.
Meik wundert sich ständig, wie kompliziert es mit der DDR und West-Berlin ist. Als er einmal seine Cousine in Ost-Berlin besucht, lernt er Mia kennen, die bald seine beste Freundin wird.
Zusammen mit Meiks Cousine fahren sie in den Sommerferien zum Zelten und unternehmen viele Dinge. Als sie zurückkehren, fällt Meik auf, dass auf der Karte der DDR an Stelle von West-Berlin nur ein weißer Fleck ist. Wieder wundert er sich.
Als er dann auch noch erfährt, wie schlecht die Bedingungen in der DDR sind, beschließt er, einen Tunnel zu graben, um Mia nach West-Berlin zu holen. In der Nacht schleicht er mit einem Freund an die Mauer. Dabei werden die Jungs fast erwischt.

Nachdem dieser Plan nicht funktioniert hat, denkt Meik über alles mögliche Andere nach. Plötzlich erfährt er, dass in Ungarn die Grenze geöffnet wurde. Als er das nächste Mal mit Mia telefoniert, will er ihr das sagen, doch seine Mutter verhindert das, um die Stasi nicht aufmerksam zu machen.
Ein paar Tage danach hört er von einer Demonstration in Leipzig, bei der Verwandte von ihm waren. Als die Demonstration nichts bewirkt, ärgert sich Meik.

Doch einige Nächte später hupt es vor Meiks Haus: Er hört Menschen schreien, dass die Grenze offen sei …

Mein Sommer mit Mia ist spannend und ernst, da es die Realität aus dem Sommer 1989 vor dem Mauerfall behandelt. Ich würde das Buch wegen des Themas ab elf Jahren empfehlen, für mutige Leser schon ab zehn.

Lector03 (11)

Karsten Stollwerck: Mein Sommer mit Mia, Ravensburger Buchverlag, 2014, 224 Seiten, ab 10, 7,99 Euro

[Jugendrezension] … wie in schlechten Zeiten

moll„Und ich würde dich auch lieben, wenn du hässlich wärst. Hässlich. Dümmlich. Von mir aus auch mausetot.“

In dem Buch Was ich dich träumen lasse von Franziska Moll geht es um Elena und Rico, die ein glückliches Paar sind. Sie wollen zusammen Abitur machen, doch dann passiert ein tragischer Unfall. Rico fällt ins Koma. Elena ist geschockt und will nicht mehr in die Schule gehen. Sie will die Schule zusammen mit Rico beenden. Als sie in Ricos Sachen sucht, findet sie eine „Top Ten Liste“, die Rico geschrieben hat. Wie der Name schon sagt, stehen dort zehn Dinge drauf, die er vor seinem Tod noch machen will. Elena fängt an, diese abzuarbeiten, und erzählt ihm jeden Tag von ihren neuen Erlebnissen. Ob Rico stirbt oder doch überlebt, erfahrt ihr am Ende des Buches.

Was wirklich besonders an diesem Buch ist, ist, dass die Sätze manchmal extrem kurz sind. Außerdem gibt es viele Absätze und so liest man dieses Buch auch sehr schnell durch.
Franziska Moll schreibt eben durch diese kurzen Sätze sehr interessant, und man liest meistens direkt noch mehr Kapitel, als man eigentlich lesen wollte.
Was ich teilweise etwas verwirrend fand, waren kurze Dialoge zwischen zwei Personen. Auch das Ende kam schließlich sehr schnell, und ich hätte es mir noch ein bisschen länger gewünscht. Doch im Endeffekt fand ich Was ich dich träumen lasse gut und für zwischendurch genau richtig.

Es ist auf jeden Fall lesenswert und sehr interessant.

Laura (14)

Franziska Moll: Was ich dich träumen lasse, Loewe Verlag, 2014,  256 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Gewagte Klettertour

strobelFür zehn Jugendliche – im Roman Abgründig von Arno Strobel – verläuft ihr Aufenthalt im Bergcamp Grainau anders als gedacht. Das Bergcamp Grainau ist nicht weit von der Zugspitze entfernt. 60 Jugendliche nimmt es jedes Jahr im Mai auf, die dort das Klettern lernen wollen. Das Alter der Jugendlichen variiert. Die Hälfte der Kinder sind über 14, die anderen darunter.

Ralf, ein 17-jähriger Junge aus München, war schon oft mit seinen Eltern klettern. Als er die kleinen Kletterwände sieht, an denen geklettert wird, will er etwas Spannenderes erleben: Eine Bergtour zur Zugspitze und wieder zurück, ohne Betreuer. Er kann noch neun andere Jugendliche, die alle totale Anfänger im Klettern sind, überzeugen, auf seine Tour mitzukommen. So schleichen sie sich am nächsten Morgen früh aus dem Camp und machen sich auf den Weg zur Zugspitze. Doch sie haben kein Glück, und der Weg läuft anders als gedacht ab. Ein schweres Unwetter zieht auf, und sie müssen in einer kleinen Hütte Unterschlupf suchen. Die Jugendlichen können keine Hilfe holen und müssen warten, bis das Unwetter vorbei ist.
Am folgenden Tag ist einer von ihnen verschwunden, und keiner weiß, was passiert ist. Außer Blutflecken gibt es keine Hinweise, was geschehen ist.

Ich finde Abgründig wirklich gut. Arno Strobel schreibt so lebendig, dass ich dieses Buch förmlich verschlungen und an einem Tag durchgelesen habe. Schade, dass das Buch nur 240 Seiten hat. Vielleicht ist dadurch das Ende sehr kurz geraten. Das hätte ich mir persönlich etwas anders gewünscht. Trotzdem ist das Buch wirklich klasse und sehr spannend. Deshalb kann ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Laura (14)

Arno Strobel: AbgründigLoewe Verlag, 2014, 240 Seiten, ab 14, 9,95 Euro

[Jugendrezension] Auf der Suche

boyneDas Buch des irischen Autors John Boyne So fern wie nah handelt von dem zu Beginn kleinen Jungen Alfie, an dessen fünftem Geburtstag der erste Weltkrieg ausbricht. Sein Vater Georgie verspricht, nicht in den Krieg zu ziehen – und bricht dieses Versprechen gleich am nächsten Tag.

Vier Jahre später liest Alfie jeden Tag die Zeitung durch, auf der Such nach einer Meldung über seinen Vater, weil dieser seit längerer Zeit keine Briefe mehr geschrieben hat. Aber Alfie findet nichts: zum Glück, denn in der Zeitung stehen nur die Namen der Gefallenen und Verletzten.
Inzwischen arbeitet seine Mutter als Krankenpflegerin. Da sie aber nicht genug Geld verdient, arbeitet Alfie heimlich als Schuhputzer am Londoner Bahnhof King´s Cross. Einen Teil des Geldes gibt er seiner Mutter, den anderen Teil muss er für neue Schuhputzmittel ausgeben, denn der Vorrat in seiner Schuhputzkiste reicht nicht lange. Weil er jeden Tag junge Männer sieht, die in den Krieg ziehen – es ist inzwischen Pflicht, mit 18 Jahren Kriegsdienst zu leisten –, wird er oft an seinen Vater erinnert. Eine ganze Weile putzt er die Schuhe der Leute, bis der Name seines Vaters in der Zeitung unter den Verletzten steht. Am nächsten Tag hört Alfie zufällig am Bahnhof ein Gespräch zwischen seiner Mutter und einem Mann, in dem er erfährt, in welchem Krankenhaus sein Vater liegt: Er hat einen so genannten Granatenschock erlitten. Alfie fährt in dieses Krankenhaus, und ihm passiert nun Einiges, was ihn denken lässt, das Krankenhaus sei schlecht. Er findet seinen Vater schließlich bei den psychisch Geschädigten, wird aber nach so langer Zeit von diesem nicht erkannt. Als Alfie wieder zu Hause ist, beschließt er, seinen Vater dort herauszuholen …

Das Buch ist sehr ernst, daher ist es überhaupt nicht für Menschen geeignet, die gerne Witziges mögen. Es ist spannend und bewegend erzählt, sodass man über all die Jahre mit Alfie, der vom Kind zum Jungen wird, mitfiebert.

Ich empfehle das Buch von 10 Jahren an. Für Jüngere ist es sowohl wegen des Themas Krieg als auch wegen der Zusammenhänge, die sich beim Lesen manchmal erst hinterher ergeben, ziemlich schwer begreifbar.

Lector03 (11)

John Boyne: So fern wie nah, Übersetzung: Brigitte Jakobeit/Martina Tichy, Fischer KJB, 2014, 256 Seiten, ab 12, 12,99 Euro

 

[Jugendrezension] Das Geheimnis in der Fahrradwerkstatt

ariaWas der Wind so alles kann…, darüber wirst du dich in dem Buch Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad von Miriam Dubini noch sehr wundern … Um das nette Mädchen Aria, die allein mit ihrer Mutter lebt, dreht sich die Erzählung. Aria liebt es, Fahrrad zu fahren. Sie liebt es, wenn der Wind ihr ins Gesicht bläst und sie einfach nur allein mit ihrem Fahrrad namens Merlina unterwegs sein kann. Bei einem unerwarteten Zusammenstoß lernt sie Anselmo kennen, der Arias Freude am Fahrradfahren teilt.

Außerdem lernt Aria noch jemand anderen kennen, Emma, ein Mädchen, das neu in ihre Klasse kommt. Emma ist wild und steht auf shoppen. Einkaufen mag auch Lucia, die ebenfalls in ihre Klasse geht. Gemeinsam mit Aria wollen die beiden einen Bummel unternehmen, bei dem sie zufällig Anselmo begegnen. Lucia ist hin und weg von Anselmo, den sie unbedingt wiedersehen möchte. Und Aria?
Aria weiß nicht so genau, was mit ihr los ist. Mag sie Anselmo vielleicht auch? Auf jeden Fall tun die drei alles, um Anselmo wiederzutreffen. Und es findet sich auch direkt eine gute Möglichkeit für ein Wiedersehen. Anselmo arbeitet bei seinem Vater in einer Fahrradwerkstatt, in die sie Arias Fahrrad Merlina für völlig unnötige Reparaturaufträge bringen. Anselmo begegnen sie in der Werkstatt zwar nicht, dafür finden die Mädchen etwas sehr Merkwürdiges heraus. Was? Das wird an dieser Stelle nicht verraten, dass musst du schon selbst entdecken!

Mir gefällt das Buch Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad sehr gut, denn es ist an einigen Stellen spannend, an manchen romantisch und an anderen Stellen wiederum witzig. Es gibt Abschnitte, an denen ich gezittert und gehofft habe, dass ALLES gut geht, bei anderen Abschnitten konnte ich mich wirklich mit Aria freuen. Die Geschichte ist so schön geschrieben, dass ich gefühlsmäßig beim Lesen live dabei war.

Ich empfehle das Buch für Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Ich hoffe, dass viele von euch dieses Buch lesen werden, denn die Beschreibungen sind wirklich wunderschön und ich habe es als etwas Besonderes empfunden.

Bücherwurm (12)

Miriam Dubini: Aria – Das Schicksal fährt Fahrrad, Übersetzung: Ulrike Schimming, Thienemann Verlag, 2014, 208 Seiten, ab 12, 12,99 Euro

[Jugendrezension] Was für ein Mensch willst du sein?

safierWenn ich an David Safier denke, kommen mir zuerst Komödien wie Mieses Karma oder Jesus liebt mich in den Sinn. Doch sein neues Buch 28 Tage lang ist anders: eine Geschichte über junge Leute im Widerstand gegen die Nazis. Safier hat es geschrieben in Gedenken an seine Großeltern, die in Buchenwald und Lodz umgekommen sind.

Polen, 1943: Das Leben im Warschauer Ghetto ist geprägt von Armut, Hunger und Furcht. Um ihre kleine Schwester Hannah durchzubringen, schmuggelt die 16-jährige Mira unter Lebensgefahr Nahrungsmittel. Die Mutter ist am Selbstmord des Vaters zerbrochen, der Bruder Simon lässt sich nicht blicken. Kraft gibt Mira ihr Freund Daniel, der in einem Waisenhaus lebt und sich um kleine Kinder kümmert.
Dann trifft Mira Amos. Er gehört einer jüdischen Untergrundorganisation an, die Widerstand bis in den Tod gegen die Deutschen leisten will. Amos ist überzeugt davon, dass diese sie alle töten werden.
Die Ereignisse überschlagen sich. Die Bewohner des Ghettos sollen „umgesiedelt“ werden. Mira gelingt es, rechtzeitig unterzutauchen. Sie beschließt, sich Amos und den anderen anzuschließen.
Die jüdische Untergrundorganisation kann eine Weile Widerstand leisten: 28 Tage lang. 28 Tage hat Mira Zeit, ihr Leben zu leben, ihre Liebe zu finden und herauszubekommen, was für ein Mensch sie sein will.

Den Aufstand im Warschauer Ghetto hat es wirklich gegeben. Die Hauptperson des Romans, Mira Weiss, ist ausgedacht. Sie erlebt, was die Aufständischen damals erlebt haben. Junge Leute lehnen sich gegen eine Übermacht auf, obwohl sie keine Chance haben. Sie machen Schlimmes durch, müssen Kameraden zurücklassen, sehen Menschen sterben und töten selbst. Dadurch verändern sie sich. Inmitten dieses Wahnsinns erleben sie das Gefühl der Freiheit.

David Safier schreibt in einer modernen Sprache, was aber passt. Dadurch versetzt man sich gut in die Personen hinein und bekommt das Geschehen hautnah mit. Gebannt habe ich es in einem Rutsch verschlungen.

Beim Lesen stellt sich die universelle Frage: Was für ein Mensch willst du sein? Jemand, der sich wehrt? Jemand, der sein Leben für andere opfert oder der andere für sein Leben preisgibt? Wie würde man an Miras Stelle handeln?

Auch wenn das Buch vom Zweiten Weltkrieg handelt, sind seine Themen aktuell und deshalb wirklich lesenswert.

28 Tage lang ist ein Buch über Mut und Feigheit. Über Fürchten und Wünschen. Über Liebe und Hass. Über Leben und Tod. Die Geschichte ist oft traurig und schockierend. Ich las sie trotzdem gern. Sie ist spannend, und ich habe darin viel über Menschen gelernt. Es gibt in ihr großartige Stellen von Zusammenhalt und Barmherzigkeit. „Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung“, sagt ein italienisches Sprichwort.

Juliane (15)

David Safier: 28 Tage lang, Rowohlt, 2014, 416 Seiten, ab 13, 16,95 Euro

[Jugendrezension] Leben im alten Rom

altes romWie wurde Rom zur Weltmacht? Wie lebten Kinder im alten Rom? Was haben die Römer uns hinterlassen?
Das Buch Altes Rom aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum? Profi-Wissen“ von Dela Kienle gibt Antwort auf diese und viele andere Fragen. Es wird z.B. erklärt, wie die Römer ihre Freizeit verbrachten, wie das Wasser aus großer Entfernung in die Stadt kam und was die Römer zu genialen Baumeistern machte.

Die spannend und interessant geschriebenen, relativ kurzen Texte werden von vielen farbigen Abbildungen, Zeichnungen und einem Foto, in das etwas hinein gezeichnet wurde, begleitet. Die Zeichnungen sind sehr detailliert, indem sie viele kleine Einzelheiten zeigen, wie z.B. Vögel, eine in einem Fenster stehende Amphore, wehende Vorhänge (sofern es die bei den Römern schon gab…). Auf jeder Doppelseite ist ein kleiner Legionär abgebildet, der etwas zum Thema sagt. Manchmal ist das, was er sagt, witzig, aber selbst wenn das nicht der Fall ist, ist er lustig gezeichnet. Er begleitet die Leser durch das ganze Buch.

Im Buch gibt es auch ausklappbare Doppelseiten: Dort steht eine große Zeichnung im Mittelpunkt, am Rand gibt es Zusatzinformationen oder anderes, das mit dem Thema zu tun hat: Interviews mit Experten, Anregungen zu kleinen Experimenten usw. Auf den Doppelseiten werden die Themen Militär, Freizeit und der Vesuv-Ausbruch und Pompejis Untergang behandelt.

Das Buch ist für jüngere Leser sehr gut, weil es anschaulich geschrieben und bebildert ist. Es liefert dem Leser das wichtigste Allgemeinwissen zum Thema „altes Rom“ und ein paar Extras zusätzlich. Es fehlen aber ein Literaturverzeichnis oder weitere Internetlinks, wo man nachschauen könnte, wenn man sich näher zu einem Thema informieren will – denn man findet kaum Spezialwissen in diesem Buch. Es ist anschaulich und allgemein interessant, aber insgesamt trotzdem ein Römerbuch wie viele andere.
Ich empfehle das Buch zum Selberlesen ab 8 Jahren, für Interessierte und zum Vorlesen/Bilderanschauen schon ab 6/7 Jahren.

Lector03 (11)

Dela Kienle: Altes Rom, Wieso? Weshalb? Warum? Profiwissen, Band 9, Illustration: Anne Bernhardi/Sibylla Spiegelhauer, Ravensburger Buchverlag, 2014, 56 Seiten, ab 8 Jahre, 14,99 Euro

 

 

[Jugendrezension] Abenteuerlicher Amazonas

pinaGemeinsam mit Pina am Amazonas auf Erkundungstour gehen, ja, das würde ich auch gerne…
Pina, aus dem Buch Pina reist zum Amazonas von Flávia Lins e Silva, ist ein abenteuerlustiges, nettes und lebhaftes Mädchen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund und ihrem Kater hat sie den „CUS“ (Club der unsichtbaren Spione) gegründet. Im Moment suchen die drei Pinas Vater, der vor zehn Jahren verschwunden ist und den Pina schmerzlich vermisst.

Eines Tages entdeckt Pina einen Zeitungsbericht über einen Mann, der in der Umgebung von Rio de Janeiro nach bisher unbekannten Naturschätzen sucht. Jetzt weiß Pina, was zu tun ist! Sie muss schnell ihren Kater Samba und ihren besten Freund Bruno holen und mit ihnen in ihre magische Hängematte springen. Und dann? Natürlich ganz fest hoffen, dass die Hängematte sie nach Rio befördert …

Und? Es klappt. Pina und ihre Freunde landen sicher auf einem Boot, das auf dem Amazonas schwimmt. Hier lernen sie Maiara kennen, die ihnen bei ihrer Suche helfen will. Doch die Suche nach Pinas Vater wird gar nicht so einfach, denn zumindest die Bootsreisenden haben den Mann aus dem Zeitungsausschnitt noch nie gesehen.

Auf ihrer Reise erleben die drei viele Abenteuer. Eine Flussnixe will Bruno verzaubern und ihn auf den Flussgrund ziehen. Bira, ein Junge, den die drei auf dem Boot kenngelernt haben, zeigt ihnen einen wunderschönen Zauberwald, in dem sie einen seltsamen Holzfäller, einen gefährlichen Jaguar und einen netten Professor treffen, der aussieht, wie der Mann aus dem Zeitungsartikel … Und dann verschwindet plötzlich Samba, Pinas Kater …

Doch ob Samba wieder auftaucht und wer dieser nette Professor nun in Wirklichkeit ist, das werde ich nicht verraten, dass musst Du schon selbst herausfinden! Viel Spaß dabei.

Ich fand die Geschichte interessant und lehrreich, da im ganzen Buch auch immer wieder kurze, gut verständliche Infotexte über komplizierte Sachverhalte abgedruckt sind. Außerdem sind die Beschreibungen sehr schön, so dass ich in manchen Momenten dachte, ich wäre wirklich mit auf der Reise durch Brasilien.

Ich empfehle das Buch für Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 12 Jahren. Das Buch ist auch zum Vorlesen geeignet. Besonders gut gefallen wird es denjenigen unter Euch, die auch gern mal ein richtiges Abenteuer am Amazonas erleben wollen und auch denen, die gern wunderschöne Beschreibungen genießen und sich wie am Amazonas fühlen möchten!

Bücherwurm (12)

Flávia Lins e Silva: Pina reist zum Amazonas, Übersetzung Claudia Stein, Fischer KJB, 2013, 192 Seiten, ab 9, 11,99 Euro