[Jugendrezension] Im Drogensumpf

cecelia„Manchmal fängt man damit an, ein Leben zu leben, das man niemals erwartet hätte zu leben.“

Cecelia Price ist 17 Jahre alt und geht auf ein ganz normales College. Sie hat eigentlich keine Probleme, bis sie merkt, dass ihr älterer Bruder Cyrus, der immer ihr Vorbild war, drogenabhängig geworden ist. Da er immer mehr Drogen nimmt, will Cecelia ihm unbemerkt helfen, davon loszukommen. Sie rutscht dabei aber selbst immer weiter ab und dealt letztendlich auch mit Drogen, um ihrem Vater zu helfen, denn dieser hat massive Geldprobleme. Dann wird ein Notruf von Cecelia abgesetzt, indem sie sagt, dass ihr Bruder tot sei und sie schuld daran wäre. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse …

In dem Buch „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ schreibt die Autorin Kelly Fiore abwechselnd zwischen Rückblenden und der Gegenwart.
Die Sprache ist sehr einfach gehalten, und ich dachte, ich würde mich ziemlich schnell einlesen. Daraus ist leider nichts geworden und zwar das ganze Buch über nicht. Bis zum Ende konnte ich mich nicht in die Personen hineinversetzen und konnte dem Geschehen nur schwer folgen. Deshalb hat mich dieses Buch leider nicht gefesselt, und ich habe es oft weggelegt, weil ich manche Stellen zu langatmig fand und sie sich sehr gezogen haben.
Für mich war es nicht das richtige Buch.

Laura (16)

Kelly Fiore: Der tiefe Fall der Cecelia Price, Übersetzung: Sonja Häußler, Coppenrath, 2015, 320 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Rätselhafter Tod

sanneLiam und Louise werden aneinander gekettet in einem See gefunden. Sie sind tot und keiner kann sich erklären, was die beiden in den Tod getrieben hat, denn sie waren glücklich. Sie waren ein Paar und hatten immer viel Spaß zusammen gehabt. Jeppe, der beste Freund von Liam, war auch oft bei ihnen.
Alles war in Ordnung, bis Liam und Jeppe auf einen Drogendealer treffen. Ab nun verkaufen die beiden Drogen für ihn. Es läuft gut, doch plötzlich passiert Jeppe ein Fehler, und die Jugendlichen müssen handeln.
Denn ist nichts so, wie es war, und Liam und Louise müssen Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer verändern werden, denn sie sind auf der Flucht. Als sie schließlich tot im See gefunden werden, sind ihre Eltern ratlos. Niemand weiß, was passiert ist und so versuchen sie, Hinweise zu finden, um den Tod von Liam und Louise zu verstehen.

Das Buch Wir wollten nichts. Wir wollten alles von Sanne Munk Jensen und Glenn Ringived ist wirklich gut. Anfangs war es etwas seltsam, denn es ist aus der Sicht von Louise geschrieben, aber als ich mich reingelesen hatte, fand ich wirklich Gefallen daran.

Man erfährt auf der einen Seite, die Geschichte von Liam und Louise und auf der anderen Seite auch die der Familie, die sie vermisst und sich nach einer Erklärung für alles sehnt. Nach und nach löst sich so das Rätsel. Auf diese Lösung hat man das ganze über Buch gewartet, denn bereits im ersten Kapitel werden die zwei Leichen von Liam und Louise gefunden. Deswegen bleibt die Frage, warum sie tot im Wasser liegen, während der ganzen Lesezeit offen.

Insgesamt finde ich das Buch richtig toll und kann es nur weiterempfehlen.

Laura (15)

Sanne Munk Jensen/Glenn Ringtved: Wir wollten nichts. Wir wollten alles, Übersetzung:  Ulrich Sonnenberg, Oetinger, 2015, 336 Seiten, ab 16, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Unzertrennlich

lilly„Ich liebe dich April. Ich liebe dich so sehr, dass ich in der Klinik einbrechen würde, um dich da rauszuholen und zurück nach Hause zu bringen.“

Phoebe und April aus dem Roman Was fehlt, wenn ich verschwunden bin von Lilly Lindner sind Geschwister und lieben sich, trotz kleiner Streitigkeiten, sehr.

Gegenseitig geben sie sich Halt, in einer Familie, die nicht mehr funktioniert, denn ihre Eltern sind maßlos überfordert. Deshalb reagieren sie in den meisten Situationen auch falsch. In den Momenten, in denen ihre Kinder Halt bräuchten, geben sie ihnen keinen. Als April in eine Klinik kommt, weil sie magersüchtig ist, fühlt sich Phoebe oft alleine, obwohl sie ihre guten Freundinnen hat.
Zu Hause ist nichts mehr, wie es vorher war. Das Mädchen wird nicht mehr von ihren Eltern verstanden. Ihr Vater arbeitet viel und ihre Mutter strickt nur noch. Phoebe will auf jeden Fall Kontakt mit April halten, deshalb schreibt sie oft Briefe an sie. Selbst wenn April nicht antwortet, schreibt sie trotzdem immer weiter. Sie erzählt von ihrem Leben zu Hause, von ihren Eltern und Freunden und von den schönen Erinnerungen mit April. Sie vermisst ihre große Schwester sehr und hofft, dass sie bald wieder zurück nach Hause kommt.

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin von Lilly Linder ist ein trauriges und herzzerreißendes Buch. Die Beziehung zwischen Phoebe und April ist so stark, dass sie unzertrennlich scheint.

Diesen Roman zu lesen war sehr schön, denn er zeigt, wie sehr sich Geschwister lieben können, wenn sie getrennt sind und nicht mehr den ganzen Tag beisammen sind. Gleichzeitig war das Buch nicht nur angenehm, sondern auch sehr traurig, denn es wurde auch von der schlimmen Krankheit Magersucht erzählt. Da Lilly Lindner einen ganz eigenen Schreibstil hat und das Buch nur in Briefen geschrieben ist, kann man es rasch in einem Zug durchlesen. Wegen all diesen guten Sachen kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen.

Laura (15)

Lilly Lindner: Was fehlt, wenn ich verschwunden bin, FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch, 2015, 400 Seiten, ab 14, 9,99 Euro

[Jugendrezension] Das Ende der Neuanfänge

friday„Wenn ich immer nur Anfänge hatte und meine Vergangenheit so perfekt war, dann würde die Zukunft niemals meine Erwartungen erfüllen.“

Das Leben der 17-jährigen Liliane Brown, Friday genannt, bestand bisher nur aus Neuanfängen, die sie mit ihrer Mutter Vivienne zusammen in Australien gemacht hat. Nach dem Tod ihrer Mutter wohnt Friday bei ihrem Großvater. Bei ihm ist sie gut aufgehoben, doch trotzdem fühlt sie sich nicht wohl und will weg. Sie will vergessen und wieder neu anfangen.

Durch einen Zufall kommt sie in eine Gang, die aus mehreren Straßenkindern in ihrem Alter besteht. Angeführt wird sie von der hübschen Arden. Alle fühlen sich bei Arden sicher, denn sie beschützt sie. Die Jugendlichen werden zu Fridays Freunden. Ihren einzigen Freunden. Zusammen wohnen sie in einem baufälligen Haus. Alles scheint in Ordnung, doch schnell merkt Friday, dass Arden alles bestimmt und die totale Kontrolle besitzt.
Als sie ihre Unterkunft verlassen und in eine Geisterstadt im australischen Outback fahren, passiert das Unfassbare: Einer aus der Gruppe wird tot aufgefunden. Als Friday herausfindet, wer ihn getötet hat, versucht sie mit den anderen alles, um aus der Geisterstadt hinaus zu kommen und zurück in die Stadt zu fahren. Es beginnt ein spannendes Abenteuer.

Das Buch Zeit zu gehen Friday Brown von Vikki Wakefield hat mir sehr gut gefallen. Anfangs war ich noch nicht ganz überzeugt und auch etwas skeptisch, doch nach und nach verschwanden meine Zweifel und waren schließlich komplett weg, denn die Geschichte entwickelte sich immer besser weiter. Zum Schluss war es sehr spannend und traurig zugleich, und die Geschichte war wirklich fantastisch. Somit kann ich das Buch nur weiterempfehlen.

Laura (15)

Vikki Wakefield: Zeit zu gehenFriday Brown, Übersetzung: Birgit Schmitz, FISCHER Sauerländer, 2014, 416 Seiten, ab 14, 14,99

[Jugendrezension] Wenn man hasst, verliert man sich selbst

lichtschattenRebecca und Hephzibah, die Heldinnen aus dem Roman In deinem Licht und Schatten von Louisa Reid, sind Zwillingsschwestern, doch sie sind vollkommen unterschiedlich. Hephzibah ist hübsch, beliebt und selbstbewusst. Rebecca hingegen ist hässlich und möchte sich am liebsten nur verstecken. Doch beide verbindet etwas: ihre Eltern.
Ihr Vater ist Pfarrer, ihre Mutter verbringt den ganzen Tag mit dem Hausputz. Es gibt keine strengeren Eltern als diese.
Rebecca und Hephzibah werden anfangs zu Hause von ihrer Mutter unterrichtet, und ihren Eltern wäre es am liebsten, wenn die Mädchen den ganzen Tag im Haus arbeiten würden. Ihr Vater, der Pfarrer, hat fast täglich Wutausbrüche und schlägt sie. Es gibt keine Liebe in diesem Haus, und die Zwillingsschwestern sind auf sich allein gestellt.
Rebecca hat das Treacher-Collins-Syndrom. Ihr Gesicht ist verformt, weil die Knochen nicht richtig gewachsen sind. Deshalb schlägt ihr Vater sie immer mehr als Hephzibah. Er beleidigt sie und nennt sie eine Missgeburt.
Auch als Hephzibah endlich – wie durch ein Wunder – erreicht, dass sie beide in die Schule gehen dürfen, wird Rebecca nur verachtend angeschaut. Meist versteckt sie sich hinter ihrer Schwester.
In der Schule merken die Schwestern, dass sie anders sind. Sie kennen kein Facebook, keine normale, lockere Sprache und auch das ganz normale Schulleben nicht. Doch Hephzibah findet schnell Freunde  und passt sich dem „normalen“ Leben an. Und sie verliebt sich in Craig.
Zu Hause geben die Mädchen sich gegenseitig Halt, auf eine andere Art und Weise. Schließlich haben sie beide den gleichen Wunsch: Sie wollen am liebsten weg, und ihr Wunsch nach Freiheit wird immer stärker.

In deinem Licht und Schatten von Louisa Reid ist ein wirklich faszinierendes Buch.
Das Buch ist abwechselnd aus Hephzibahs und Rebeccas Sicht geschrieben. So bekommt der Leser die Lage aus verschiedenen Perspektiven mit und  kann sich noch besser in die Figuren hineinversetzen. Louisa Reid hat einen guten Schreibstil, und ich wurde von diesem Buch regelrecht gefesselt.
Die ganze Zeit geht es für die Mädchen eigentlich immer weiter bergab und man hofft, dass sie es aus ihrer misslichen Lage schaffen und irgendwann frei sind. Man fühlt Rebeccas und Hephzibahs Verzweiflung und man würde sie am liebsten aus ihrem Elternhaus holen.
Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und man kommt schnell in sie hinein. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, denn es hat mich wirklich begeistert und in den Bann gezogen.

Laura (15)

Louisa Reid: In deinem Licht und Schatten, Übersetzung: Alexandra Ernst,  Fischer FJB,   2014, 320 Seiten, 16,99 Euro

[Jugendrezension] … wie in schlechten Zeiten

moll„Und ich würde dich auch lieben, wenn du hässlich wärst. Hässlich. Dümmlich. Von mir aus auch mausetot.“

In dem Buch Was ich dich träumen lasse von Franziska Moll geht es um Elena und Rico, die ein glückliches Paar sind. Sie wollen zusammen Abitur machen, doch dann passiert ein tragischer Unfall. Rico fällt ins Koma. Elena ist geschockt und will nicht mehr in die Schule gehen. Sie will die Schule zusammen mit Rico beenden. Als sie in Ricos Sachen sucht, findet sie eine „Top Ten Liste“, die Rico geschrieben hat. Wie der Name schon sagt, stehen dort zehn Dinge drauf, die er vor seinem Tod noch machen will. Elena fängt an, diese abzuarbeiten, und erzählt ihm jeden Tag von ihren neuen Erlebnissen. Ob Rico stirbt oder doch überlebt, erfahrt ihr am Ende des Buches.

Was wirklich besonders an diesem Buch ist, ist, dass die Sätze manchmal extrem kurz sind. Außerdem gibt es viele Absätze und so liest man dieses Buch auch sehr schnell durch.
Franziska Moll schreibt eben durch diese kurzen Sätze sehr interessant, und man liest meistens direkt noch mehr Kapitel, als man eigentlich lesen wollte.
Was ich teilweise etwas verwirrend fand, waren kurze Dialoge zwischen zwei Personen. Auch das Ende kam schließlich sehr schnell, und ich hätte es mir noch ein bisschen länger gewünscht. Doch im Endeffekt fand ich Was ich dich träumen lasse gut und für zwischendurch genau richtig.

Es ist auf jeden Fall lesenswert und sehr interessant.

Laura (14)

Franziska Moll: Was ich dich träumen lasse, Loewe Verlag, 2014,  256 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Gewagte Klettertour

strobelFür zehn Jugendliche – im Roman Abgründig von Arno Strobel – verläuft ihr Aufenthalt im Bergcamp Grainau anders als gedacht. Das Bergcamp Grainau ist nicht weit von der Zugspitze entfernt. 60 Jugendliche nimmt es jedes Jahr im Mai auf, die dort das Klettern lernen wollen. Das Alter der Jugendlichen variiert. Die Hälfte der Kinder sind über 14, die anderen darunter.

Ralf, ein 17-jähriger Junge aus München, war schon oft mit seinen Eltern klettern. Als er die kleinen Kletterwände sieht, an denen geklettert wird, will er etwas Spannenderes erleben: Eine Bergtour zur Zugspitze und wieder zurück, ohne Betreuer. Er kann noch neun andere Jugendliche, die alle totale Anfänger im Klettern sind, überzeugen, auf seine Tour mitzukommen. So schleichen sie sich am nächsten Morgen früh aus dem Camp und machen sich auf den Weg zur Zugspitze. Doch sie haben kein Glück, und der Weg läuft anders als gedacht ab. Ein schweres Unwetter zieht auf, und sie müssen in einer kleinen Hütte Unterschlupf suchen. Die Jugendlichen können keine Hilfe holen und müssen warten, bis das Unwetter vorbei ist.
Am folgenden Tag ist einer von ihnen verschwunden, und keiner weiß, was passiert ist. Außer Blutflecken gibt es keine Hinweise, was geschehen ist.

Ich finde Abgründig wirklich gut. Arno Strobel schreibt so lebendig, dass ich dieses Buch förmlich verschlungen und an einem Tag durchgelesen habe. Schade, dass das Buch nur 240 Seiten hat. Vielleicht ist dadurch das Ende sehr kurz geraten. Das hätte ich mir persönlich etwas anders gewünscht. Trotzdem ist das Buch wirklich klasse und sehr spannend. Deshalb kann ich es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Laura (14)

Arno Strobel: AbgründigLoewe Verlag, 2014, 240 Seiten, ab 14, 9,95 Euro

[Jugendrezension] Transpazifisches Rätsel

ruthNaoko, Nao genannt, (gesprochen „now“) ist ein 16-jähriges Mädchen, das mit ihren Eltern von Sunnyvale (in den USA) nach Tokio umziehen muss. Jedoch beherrscht sie kaum die japanische Sprache und fühlt sich dort auch nicht wohl. Von ihren Mitschülern wird sie brutal gequält und schließlich ignoriert, so als wäre sie nicht da.
Auch zu Hause gibt es bei ihr nur Probleme: Ihr Vater ist arbeitslos und geht nur noch nachts aus dem Haus. Er hat schon mehrmals versucht, sich das Leben zu nehmen,  hat es aber noch nicht geschafft. Naos Mutter arbeitet und hat deshalb keine Zeit für sie. Der einzige Mensch, der wirklich für sie da ist, ist ihre 104 Jahre alte Urgroßmutter, Jiko Yasutani, die Zen-Buddhistische Nonne ist. Sie fängt Nao auf und kümmert sich um sie.

Nao und ihre Geschichte sind nur ein Teil des Buches. In dem anderen Teil lernt man Ruth kennen. Ruth lebt mit ihrem Mann Oliver auf einer kanadischen Pazifikinsel und findet Naos Tagebuch mit mehreren Briefen und einer alten Uhr in einer Hello-Kitty-Lunchbox, die in einem Gefrierbeutel verpackt ist. Ruth fängt an, das Tagebuch von Nao zu lesen. Sie interessiert sich für das Mädchen, deshalb recherchiert sie, wo sie nur kann. Immer wieder denkt sie darüber nach, ob Nao noch lebt und wie diese Hello-Kitty-Lunchbox an den Strand gekommen ist.

Ruth Ozeki, die Autorin von Geschichte für einen Augenblick, schreibt über mehrere Themen, wie zum Beispiel über Kamikaze-Piloten im Zweiten Weltkrieg, Quantenphysik und Mobbing.

Geschichte für einen Augenblick hat 559 Seiten, und Ruth Ozeki schreibt abwechselnd von Nao und Ruth. Am Schluss befinden sich noch fünf Anhänge. Trotz der vielen Seiten sollte man sich nicht abschrecken lassen und dieses Buch auf jeden Fall lesen, denn es lohnt sich.

Besonders die letzten 200 Seiten haben mir sehr gut gefallen und insgesamt regt das Buch auch zum Nachdenken an. Wird Ruth Nao finden? Lebt Nao überhaupt noch? Wie fühlt sich Nao?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich kann es nur weiterempfehlen. 

Laura (14)

Ruth Ozeki: Geschichte für einen Augenblick, Übersetzung: Tobias Schnettler, S. FISCHER, 2014, 560 Seiten, 19,99 Euro

[Jugendrezension] Der Tunnel lässt uns nicht fort

klammrothIn dem Roman Klammroth von Isa Grimm sterben durch ein tragisches Unglück viele Kinder. Busse sind in einem Tunnel ineinander gefahren, ein Feuer lodert auf. Die Überlebenden tragen schwere Brandnarben davon, die nie wirklich aufhören zu schmerzen.
Anais ist eine der Überlebenden, und zwar diejenige, die am wenigsten abbekommen hat. Deswegen schauen sie viele Leute, die schwer verletzt wurden, argwöhnisch an. Sofort nach dem Unfall verlässt sie den Ort Klammroth, wo das Unglück passiert ist, und geht in ein Internat.
17 Jahre später kommt sie nach Klammroth zurück, weil ihre Stiefmutter Theodora bei einem Brand ums Leben kam.
Theodora hatte nach dem Unfall eine Klinik für die Brandopfer eingerichtet. Fast alle wurden dort behandelt, doch irgendetwas stimmt mit der Klinik nicht.
Genauso auch mit dem Tunnel, der nach dem Unglück verbarrikadiert wurde. Anais‘ Vater, der pflegebedürftig in einem Heim lebt, ruft Anais nachts an und erzählt ihr von schwarzen Gestalten vor seinem Fenster, die bei Licht wieder verschwinden. Merkwürdig ist nur, dass er nie spricht, wenn Anais ihn besucht. In der kurzen Zeit, in der Anais in Klammroth ist, geschehen viele seltsame Sachen. Nach und nach kommt sie hinter die Geheimnisse der Klinik.

Der Einstieg in das Buch ist fantastisch. Danach passiert erst nicht so viel, doch auf einmal steigt die Spannung immer mehr an und hält sich bis zum Schluss. Isa Grimm schreibt sehr detailliert, so dass alles noch viel gruseliger und spannender wirkt.

Das Buch hat viele Wendungen, und es gibt Sachen, die man sich nicht vorstellen kann. Auch das Ende des Buches ist seltsam, doch wenn  man darüber nachdenkt, eigentlich passend. Insgesamt finde ich das Buch sehr gut und würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Laura (14)

Isa Grimm: Klammroth, Lübbe, 2014, 335 Seiten, 14,99 Euro

 

[Jugendrezension] Wertvolles Leben

deathSchluckt man die Pille, hat man nur noch eine Woche zu leben, doch dafür fühlt man sich in dieser kurzen Zeit so gut wie nie. Nach ziemlich genau einer Woche ist man allerdings wirklich tot. Davon handelt das Buch Death von Melvin Burgess.

Adam und seine Familie sind arm. Sein Vater ist arbeitsunfähig, und sein älterer Bruder Jess sorgt für die ganze Familie. Adams Zukunft kann man sich deshalb schon denken: Sie wird aus Arbeit bestehen.
Als er und seine Freundin Lizzie auf einem Konzert von Popstar Jimmy Earle sind, überschlagen sich die Ereignisse. Jimmy Earle stirbt vor den Augen der Zuschauer auf der Bühne, da er „Death“, die Todespille, geschluckt hat. „Death“ wird in den Straßen verteilt und viele Menschen schlucken es, da sie die beste Woche ihres Lebens haben wollen. Doch der Tribut ist der Tod, den trotzdem viele auf sich nehmen. Die Leute, die „Death“ geschluckt haben, werden „Deather“ genannt und schließen sich zu Gruppen zusammen, um die Regierung zu stürzen. Ihnen ist alles egal, da sie nichts zu verlieren haben.
Dann bekommen Adams Eltern die Nachricht, dass Jess tot ist; zudem glaubt Adam, dass seine Freundin Schluss gemacht hat. Er weiß nicht weiter und überlegt, ob er „Death“ schlucken soll …

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt: Teil 1 „Death“, Teil 2 „Die Liste“ und Teil 3 „Revolution“. Schon das Cover wirkt mit der fast neongrünen Farbe bedrohlich. Mit der  „Death“-Kapsel darauf finde ich es total gelungen. Über den Seitenzahlen sieht man schwarze Totenschädel, und auch die Idee finde ich sehr gut.

Ich fand das Buch Death einfach nur fantastisch. Es war durchgehend spannend und ist für jeden, der Nervenkitzel mag, genau das Richtige. Außerdem mochte ich, dass das Buch auch etwas ausgesagt hat. Eine Stelle gefiel mir sehr gut: „Das Leben ist immer noch lebenswert. Es gibt so viel Wunderbares. Einen Job zu haben, der einem nicht gefällt – die meisten von uns müssen Dinge tun, die uns nicht gefallen, aber das Leben bleibt trotzdem ein Abenteuer.“
Ich denke, dass der Autor ausdrücken will, dass man seine Lebenszeit nicht vergeuden, sondern sinnvoll nutzen sollte. Man sollte sein Leben nicht einfach „wegschmeißen“, sondern er genießen.

Laura (15)

Melvin Burgess: Death, Übersetzung: Kai Kilian, Chicken House, Carlsen, 2014, 352 Seiten, ab 14, 14,99 Euro

 

[Jugendrezension] Vom Opfer zum Täter

knvmmdb.dllWenn man über eine längere Zeit gehänselt wird, was macht man dann?
Diese Frage stellt man sich, wenn man das Buch Der Tag wird kommen von Nina Vogt-Østli liest.

Hans-Petter ist 15 Jahre alt und wird schon seit der Grundschule von Andreas und den anderen Schülern verprügelt und gemobbt. Selbst in der weiterführenden Schule ändert sich daran nichts.
Am liebsten würde Hans-Petter unsichtbar sein und versucht so gut, wie es geht, nicht aufzufallen.
Er zieht sich in sein Zimmer zurück und verbringt die meiste Zeit vor seinem Computer.

Als ihn dann ein Mädchen namens Fera anschreibt, denkt er zuerst, dass es Andreas und seine Gang sei. Doch nach und nach schreibt er immer mehr mit der unbekannten Fera, die behauptet, aus der Zukunft zu kommen – und die beiden werden Freunde. Fera ist Hans-Petters einziger Freund.
Zu den Mobbing-Problemen in der Schule kommen auch noch seine Probleme zu Hause hinzu: Seine Mutter verliebt sich in seinen Lehrer, und sein Vater interessiert sich scheinbar nicht für Hans-Petter. Der Junge fängt an, einen bitter-bösen Plan zu schmieden …

Das Buch liest sich schnell. Die Kapitel sind aus der Sicht von Hans-Petter geschrieben und  relativ kurz. Teilweise kommen kleine Chatprotokolle vor, die sich von dem restlichen Text abheben.

Hans-Petter ist ein Junge, der mir wirklich Leid getan hat, weil er schon seit der Grundschule in der Rolle des Opfers ist, obwohl er nichts macht. Ich habe selbst über so manche Sachen dabei nachgedacht, wie man sich zum Beispiel als Erwachsener entwickelt, wenn man als Kind leiden muss, und ob man auch mit einem bösen Mensch befreundet sein kann.

Das Buch von Nina Vogt-Østli ist an sich interessant und einfach mal was für Zwischendurch. Ich persönlich fand die Chatprotokolle mit am Besten, weil es einfach mal etwas anderes war und sie ab und zu auch lustig geschrieben waren. Das Buch war abrupt zu Ende, was ich nicht erwartet habe.

Ich würde Der Tag wird kommen schon weiterempfehlen, weil es einfach ein Buch der etwas anderen Art ist, was man als erstes nicht erwartet.

Laura (14)

Nina Vogt-Østli: Der Tag wird kommen, Übersetzung: Dagmar Lendt, Coppenrath, 2014, 240 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Vertraue niemandem

boynobodyIn dem Buch Boy Nobody von Allen Zadoff geht es um einen jungen Soldaten, der auf Anweisung von Unbekannten Menschen töten soll…

Ein 12-Jähriger, der immer wieder einen anderen Namen trägt, wird nach und nach zu einem Soldaten ausgebildet.
Nun ist er 16 Jahre alt, und seine  Eltern sind tot. Seine Auftraggeber soll er „Mutter“ und „Vater“ nennen, da es bei Telefonaten nicht auffällt. Für ihn gibt es immer wieder neue Umgebungen, neue Identitäten und neue Zielobjekte. Er selber hat gelernt zu kämpfen, sich zu verteidigen und emotionslos zu sein. Bekommt er einen Auftrag, versucht er, zunächst das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Hat er dies geschafft, tötet er es leise und still und verschwindet. Hauptsache weg. Dann wartet er auf den nächsten Auftrag.

Der junge Soldat hat schon mehrere Aufträge erfolgreich beendet, doch nun bekommt er einen, der sein schwierigster werden soll. Sein nächstes Zielobjekt ist ein bedeutender Mann in New York. Hatte er sonst immer ein paar Monate Zeit, so drängt dieses Mal  die Zeit. Nur fünf Tage, dann muss der Auftrag erledigt sein. Eigentlich wäre es ein Auftrag wie jeder andere,  wären da nicht die kurze Vorbereitungszeit … und die Tochter des Opfers. Der junge Killer entwickelt Gefühle, die er bisher immer unterdrückt hat. Er muss sich zwischen Liebe und seinem Auftrag entscheiden.

Das Buch ist sehr interessant geschrieben. Durch die Ich-Perspektive und durch kurze Sätze, wirkt alles so, als ob man mitten im Geschehen steht. Die Kapitel sind relativ kurz, was mir den Anreiz gab, immer weiter zu lesen. Auch die Überschriften der Kapitel waren etwas Neues, denn sie bestanden aus ganzen Sätzen und waren ab und zu, so schien es mir, gleich der erste Satz des Kapitels.

Ich fand Boy Nobody sehr aufregend und spannend. Allerdings war das Ende sehr traurig. Einerseits kann ich es verstehen, aber andererseits auch wieder nicht. Als ich es gelesen habe, war ich auf jeden Fall sehr erstaunt. Ich dachte, dass das Rätsel, das in diesem letzten Auftrag liegt, leicht zu erraten wäre, doch es stellte sich das genaue Gegenteil heraus. Durch viele Details und Wendungen wurde ich immer wieder überrascht.

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Laura (14)

Allen Zadoff: Boy Nobody. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder, Übersetzung: Petra Post/Andrea von Struve,  bloomoon, 2013, 336 Seiten, ab 14, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Kampf den Abtrünnigen

dancing maxDie Geschichte um ein böses Buch geht in die zweite Runde…

Dancing Jax – Zwischenspiel von Robin Jarvis ist der zweite Teil einer Trilogie, deren ersten Teil ich hier bereits besprochen habe.

Das Buch „Dancing Jax“ hat nun schon ganz Großbritannien in Besitz genommen und versucht nun, sich weiter auszubreiten. Immer mehr Bücher werden produziert. Bereits 63 Millionen Exemplar sind verkauft, fast jeder Brite besitzt ein Buch. Doch es gibt immer noch Abtrünnige.
Da viele Kinder bis 16 Jahren immun gegen das Buch sind, werden sie eingesammelt und in ein Camp gebracht. Ihnen sagt man, dass sie ein schönes Wochenende haben werden, was sich aber schon bald als anders herausstellt. Dieses Mal gibt es keine wirkliche Hauptfigur, sondern die Kinder stehen im Mittelpunkt. Jedes Kind ist anders und jedes hat ein bestimmtes Merkmal und eine eigene Persönlichkeit: Da ist das mit der Gitarre, das dicke Kind, der Macho …

Der Ismus, der König von Mooncaster, versucht mit allen Mitteln, die Kinder mit dem Buch in Besitz zu nehmen und wie ganz Großbritannien zu kontrollieren.
Unter den Kindern befindet sich jedoch der so genannte Castle Creeper. Dieser kann die Menschheit vor Mooncaster schützen und die Bücherverbreitung stoppen. Denn er kann  zwischen Mooncaster und der Realität hin und her reisen.
Er ist eine Gefahr für den Ismus, weil er Sachen stehlen und Pläne kaputt machen  kann.
Doch zuerst muss der Ismus den Castle Creeper finden, denn erst dann, kann er ihn für seine Zwecke einsetzen. Es beginnt eine aufregende Geschichte. Kann die Verbreitung des bösen Buches noch gestoppt werden?

Dieser zweite Teil der Trilogie ist noch besser als Dancing Jax – Auftakt. Es fängt sofort spannend an und endet genau so packend – und keine Stelle in dem Buch ist langweilig. Die Handlung spielt sowohl in der Traumwelt Mooncaster, als auch in der Realität, also insgesamt sehr abwechslungsreich. Im ganzen Buch gibt es ein großes Rätsel, welches am Ende aufgelöst wird und sehr überraschend ist.

Aber es ist auch schockierend, wie die Kinder im Camp behandelt werden.  Bei jeder Kleinigkeit gibt es eine Strafe. Ein Mädchen wird zum Beispiel zwei, drei Tage ohne Essen und Trinken eingesperrt. Oder die Kinder werden geschlagen. Es ist ab und zu schon sehr hart. Die Kinder haben mir beim Lesen richtig Leid getan. Sie können nichts dagegen tun, was mit ihnen gemacht wird. Ich habe die Verzweiflung schon fast gespürt.

Außerdem bringt das Buch zum Nachdenken: Wenn niemand mehr eine eigene Meinung hätte, würde alles nur von einem Menschen kontrolliert, wie hier vom Ismus. Keiner kann dann mehr entscheiden, was er machen will, und keiner traut sich mehr etwas zu sagen, weil er Angst hat, dass er bestraft wird. Das finde ich nicht gut.

Ich empfehle Dancing Jax – Zwischenspiel jedem, der das erste Buch auch schon mochte denn es übertrifft das erste Buch sogar. Für jeden der Spannung, Fantasy und eine Hand voll Rätselspaß mag, ist es genau das Richtige.

Auf den dritten Teil bin ich schon sehr gespannt.

Laura (14)

Robin Jarvis: Dancing Jax – Zwischenspiel, Übersetzung: Nadine Mannchen,  script5, 2013, 544 Seiten, ab 14, 14,95 Euro

[Jugendrezension] Finger weg!

buchEin Buch, das nach und nach immer mehr Menschen infiziert und die Welt erobern will… Darum geht es in  Dancing Jax – Auftakt von Robin Jarvis. Es ist der erste Teil einer Trilogie.

In einem verlassenen Haus werden viele alte Märchenbücher von dem Okkultisten Austerly Fellows gefunden. Alle Exemplare tragen denselben Titel: Dancing Jax. Jeder, der dieses Buch liest, denkt, dass er ein Teil der Geschichte ist und eine bestimmte Rolle darin spielt.

Die Figuren der Geschichte sind nach einem Kartenspiel aufgebaut. So gibt es z.B. eine Herzdame, eine Pikdame, und den Anführer, König Ismus. Damit ist die Rangfolge der verschiedenen Charaktere, die in einer alten Bunkeranlage leben, klar festgelegt. In dieser Bunkeranlage, die Mooncaster heißt, versammelt Ismus seine Anhänger, die willenlos seine Anweisungen befolgen. Er will immer mehr Menschen und Orte unter seine Kontrolle bringen.
Nur der Lehrer Martin Baxter und der Klavierlehrer Gerald sind scheinbar immun gegen das Buch und wollen dagegen vorgehen. Denn nach und nach versuchen die Infizierten, immer mehr Orte in die Welt des Buches einzuschließen. Vor allem will Martin Baxter seinen Sohn Paul aus den Fängen des Ismus befreien.

Das Buch wird aus zwei Sichten erzählt. Einmal aus der Sicht, der Leute, die bereits das Buch gelesen haben und davon befallen sind. Und einmal aus der Sicht der nicht infizierten Menschen.

Dancing Jax hat mir sehr gut gefallen, und ich kann es nur weiterempfehlen. Schon das Titelbild gefiel mir sofort. Es erinnerte mich an eine Spielkarte. Dahinter steckt eine sehr gute Geschichte, die sehr fantasievoll geschrieben ist. Für jeden, der Spannung mag, ist es genau das Richtige. Ab der Mitte des Buches fiebert man schon richtig mit, weil man nie weiß, wer infiziert ist und wer nicht. An manchen Stellen war es  gruselig, aber ich würde es eher als spannend bezeichnen, denn es fließt kein Blut.
Den zweiten Teil würde ich gerne lesen. Besonders, weil das Buch wahrscheinlich gleich  spannend anfängt. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und ob Martin Baxter das Buch noch aufhalten kann, bevor es die ganze Welt beherrscht.

Für Jugendliche ab 14 Jahren ist Dancing Jax gut geeignet.

Laura (14)

Robin Jarvis: Dancing Jax – Auftakt, Übersetzung: Nadine Mannchen,  script5, 2012, 542 Seiten, ab 14, 14,95 Euro