Sowas von da

Nashorn

Eigentlich soll Ludwig schlafen, doch er unterhält sich noch. »Was machst du da, Ludwig? Mit wem hast du gesprochen?«, fragt sein Vater. »Mit einem Nashorn«, antwortet der Junge.

Was wie eine klassische Da-ist-ein-Monster-unter-meinem-Bett-Geschichte beginnt, mit der Kinder versuchen, ein bisschen länger wach bleiben zu können, entwickelt sich zum klugen, philosophischen Spaß. Ludwigs Vater spielt sehr engagiert mit und sucht überall – im Kleiderschrank, unter dem Bett und unter dem Schreibtisch. Aber er sieht kein Nashorn.

»Kannst du das beweisen?«

Und doch ist es eindeutig da, Ludwig kann es sehen. Und kleine und große Bilderbuchbetrachtende auch. Ludwigs Vater argumentiert, dass das Zimmer zu klein sei für ein Nashorn. Er habe überall nachgesehen. »Hier gibt es kein Nashorn«
»Kannst du das beweisen?«, fragt Ludwig daraufhin.
Das kann sein Vater nicht. Denn auch wenn man etwas nicht sieht, kann es doch da sein. Oder nur weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht existiert. So argumentierte nämlich das Vorbild für den plietschen, schlauen Jungen – der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Und hat mit diesem Gedankenspiel in Cambridge seinen Professor Bertrand Russel bestimmt auch zum Haareraufen getrieben.  »Es lässt sich schlechterdings nicht beweisen, dass kein Nashorn im Raum ist«, habe Wittgenstein seinem Lehrer erklärt.

Pointierter Dialog, kontrastreiche Illustrationen

Im zweiten Teil dreht das Kind mit dem herausfordernd klugen Blick die Idee noch weiter. Auch wenn der Mond gerade nicht zu sehen ist, so weiß sein Papa doch, dass der Mond da ist, weil er ihn doch schon tausendmal gesehen hat. »Aber beweisen kannst Du es nicht?«, fragt Ludwig.
»Beweisen kann ich es nicht«, muss sein Vater zugeben.
Noemi Schneiders Text, sie nennt es eine philosophische Gute-Nacht-Geschichte besteht ausschließlich aus dem klugen, witzigen und äußerst pointierten Dialog. Dazu hat das Berliner Illustratoren-Duo Golden Cosmos kontrastreiche, vielschichtige und sehr besondere Siebdrucke geschaffen. Doris Freigofas und Daniel Dolz illustrieren mit ihrem charakteristischen Stil für Zeitungen wie die New York Times und Die Zeit oder das Magazin The New Yorker.

Gutmütig spielt das Nashorn seine gewichtige Nebenrolle

Jetzt setzen sie das erste Mal ein Kinderbuch in Szene, und wie: Ludwigs neonrote Haare zeichnen sich vor der nächtlichen Dunkelheit ab und sind wie ein Fixpunkt. Sie bringen wie seine außerordentlich klugen Gedanken und Fragen Licht ins Dunkel. Wittgenstein hat auch mal gesagt, dass Fragen eine Methode sind, zu suchen.
Daneben spielt das freundlich lächelnde Nashorn in Türkis bis Mitternachtsblau changierend gutmütig und großartig seine gewichtige, manchmal sogar tragende Nebenrolle. Einmal hängt der Vater, natürlich von ihm selbst unbemerkt, sein Fernglas am Horn auf. Schon auf dem Vorsatzpapier hat das Rhinozeros neben den wohl geordneten, für jeden sichtbaren und von niemandem angezweifelten Gegenständen eines ganz normalen Zimmers seinen ersten kleinen Auftritt von der Seite her. Zum Schluss ist es gar nicht mehr wegzudenken und wirklich unübersehbar.

Keine Elefanten in Cambridge

Wittgenstein wird bewusst ein Nashorn für sein Gedankenspiel durch die Universität Cambridge geschickt haben und nicht einen anderen Dickhäuter. Im Englischen gibt es die anschauliche Metapher vom Elefant im Raum. Der steht für ein Thema, ein Tabu, von dem jeder weiß, dass es da ist, das sich aber keiner anzusprechen traut. Sprachlich wird hier sehr raffiniert etwas dargestellt, was keiner sehen kann, was aber zweifellos existiert.
Ludwig und das Nashorn ist sprachlich, gedanklich und optisch ein außerordentlich anregendes Bilderbuch.

Noemi Schneider, : Ludwig und das Nashorn, Illustrationen: Golden Cosmos, NordSüd Verlag, 2023, 40 Seiten, ab 4, 18 Euro

Katzen-Phänomenologie

katzeCat-Content genießt im Netz ja eine große Beliebtheit. Vielleicht, weil wir bei den flauschigen Vierbeinern immer auch vermeintlich menschliches Verhalten entdecken und uns in ihnen und anderen Tieren spiegeln.

Einen etwas anders gearteten Spiegel hält uns nun der amerikanische Illustrator Brendan Wenzel mit seinem Bilderbuch Alle sehen eine Katze vor, das es gerade auf die Liste der Besten 7 geschafft hat. Darin stromert ein Stubentiger durch die Gegend und wird von den unterschiedlichsten Zeitgenossen gesehen: einem Kind, einem Hund, einem Fuchs, einem Stinktier, einem Vogel, einer Maus, einem Wurm. Soweit so anscheinend sehr unspektakulär, doch natürlich gibt es einen sehr augenöffnenden Kniff. Jeder Zeitgenosse sieht die Katze auf seine ganz spezielle Art, mal mit großen niedlichen Augen, mal als dürres Gebilde, mal mit bedrohlich Riesenglubschaugen, oder nur als Punkte infolge der Echolotung durch eine Fledermaus.

Phänomenologie und Erkenntnistheorie gehören bekanntlich zu den philosophischen Disziplinen, und manchen erscheinen sie unverständlich und hochtrabend. Dass das im Grundsatz nicht so schwierig sein muss, zeigt Wenzel nun in seinem Werk mit verblüffender Einfachheit. Der Wandel der Katze in jedem Bild macht auch den jüngsten Betrachtern ganz schnell klar, dass jedes Individuum auf unserem Planeten seine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat.
Wenzel legt mit seinen farbenfrohen Tusche- und Aquarellbildern auf diese Art sehr spielerisch ein Samenkorn in Sachen Wahrheitsfindung. Denn: Welche Katze ist denn nun die richtige? Und was zeigt der Blick der Katze im Teich auf ihr eigenes Spiegelbild? Die Wahrheit?
So muss man sich auf philosophisch geprägte Diskussionen nach der Lektüre dieses Buches einstellen. Doch genau das ist für die aggressive Debattenkultur unserer Zeit im Netz und in den Medien und im realen Leben eine überaus wichtige Fähigkeit – denn nur, wenn einem klar ist, dass jeder von uns eine andere Sicht auf die Dinge hat, kann man zum einen Toleranz entwickeln, aber auch besser gegen einseitige, totalitäre Meinungen argumentieren.

Also lest mit euren Kindern so früh wie möglich dieses Buch und philosophiert. Es macht stark und hilft, sich in einer komplexen Welt sehr viel besser zurechtzufinden.

Brendan Wenzel: Alle sehen eine Katze, Übersetzung: Thomas Bodmer, NordSüd Verlag, 2018, 44 Seiten, ab 4, 15 Euro

Irrfahrt ins Leben

babyTeenage-Mütter sind mittlerweile ein fester Bestandteil von Literatur, Film und TV-Formaten. Teenage-Väter hingegen kommen zumeist nur am Rande vor, wenn überhaupt.
Einen Kontrapunkt setzt nun der junge Amerikaner Emil Ostrovski mit seinem packenden Romandebüt Wo ein bisschen Zeit ist …, ins Deutsche gebracht von Thomas Gunkel.

An seinem achtzehnten Geburtstag erhält Jack einen Anruf von seiner Ex-Freundin Jess, gerade als er sich mit dem Gedanken trägt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Sie bekomme gleich einen Sohn, den sie zur Adoption freigeben wird. Jack eilt zu ihr ins Krankenhaus, und als er seinen Sohn dann mal halten darf, brennt bei ihm so etwas wie ein Sicherung durch – vielleicht könnte man es auch den Ausbruch von ersten Vatergefühlen nennen – jedenfalls nimmt Jack das Baby einfach mit. Er will es nicht sofort den Adoptiveltern übergeben. Warum weiß er eigentlich auch nicht.
Es folgt eine Odyssee durch ein Kleinstadt-Amerika. Jack fängt dabei an, seinem Sohn, den er kurzerhand Sokrates kauft, das Leben und die Philosophie zu erklären. Er erzählt von Troja, der Unendlichkeit, zweifelt am freien Willen.
Da Jack mit dem Baby aber allein nicht wirklich weiterkommt, holt er seinen besten Freund Tommy dazu, später auch noch Jess. Gemeinsam flüchten sie vor der Polizei, kämpfen mit einem nur Deutsch sprechenden Navi, „leihen“ sich eine Yacht, werden seekrank und fahren  zu Jacks uralten, dementen Oma, um ihr den Urenkel vorzustellen. Jack besteht darauf, fühlt es sich so doch wie eine Verabschiedung von Oma und Sohn an.

Ostrovskis Roman ist eine Geschichte, die auf verschiedenen Ebenen berührt. Ein leicht depressiver Jugendlicher schnappt sich einen Neugeborenen, ohne zu wissen, welche Bedürfnisse dieser kleine Mensch eigentlich hat. Als Leser leidet man auf der Stelle mit dem Baby mit, ist es doch den Launen seines unerfahrenen Vaters ausgesetzt ist. Doch Jack wächst mit seinen Aufgaben, besorgt Windeln, Strampler, Babymilch, Kindersitz …
Neben dem Mitgefühl für das Baby reizen Jacks Trotteligkeit und die Situationskomik die Lachmuskeln. Seine philosophischen Monologe mit Sokrates liefern zusätzlichen Input, der nachdenklich macht und anregt, über das Leben an sich, Bindungen, Liebe, Freundschaft, Geburt und Tod nachzusinnen. Drunter macht es Ostrovski nicht.
Und das macht er leichtfüßig und charmant, auch Dank der Übersetzung von Thomas Dunkel. All dies erspart dem Leser jedoch eine erneute Lektüre nicht, denn die philosophischen Gedankengänge haben es in sich und können wieder und wieder gelesen werden. Hier findet (vermutlich) jeder etwas für seine ganz persönliche Lebenssituation. Aber das ist ja das Großartige an der Philosophie, so kompliziert sie erscheint, so bereichernd ist sie – für jeden. Und genau das gilt für diese oberflächlich betrachtet komische Vater-Sohn-Geschichte: In der Tiefe des Textes findet man das, was unser Dasein lebens- und liebenswert macht – nämlich die vielfältigen Beziehung zu anderen Menschen, seien es die Eltern, Großeltern, Kinder, Freunde oder Partner.

Mit dieser jugendlich-philosophischen Irrfahrt feiert Ostrovski  das Leben auf allerschönste Art.

Emil Ostrovski: Wo ein bisschen Zeit ist …, Übersetzung: Thomas Gunkel, Fischer FJB, 2014, 304 Seiten, 16,99 Euro

 

Vom guten Leben

liga der gutenDas mit dem Guten ist eine schwierige Sache. Wie kann man ein gutes Leben führen, wenn um einen herum lauter schlimme Dinge passieren? Rüdiger Bertram experimentiert mit dieser philosophischen Frage in seinem Roman Die Liga der Guten – frei nach Adornos Satz: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“

Ich-Erzähler Mats berichtete rückblickend von den Ereignissen um seinen Freund Jan. Mats, Jan und Andy sind in ihrem Jahrgang die körperlich Kleinsten und werden entweder übersehen oder von Lucas und seinen Jungs gemobbt. Höhepunkt ist eine Ohrfeige, die Lucas Jan verpasst, einfach so, ohne Grund. Jan, der bis zu diesem Zeitpunkt immer alles wortlos geschluckt hat, ändert nach einer Ethik-Stunde über das Gute sein Verhalten und hält in der Umkleidekabine eine „Ansprache“ an seine Mitschüler, in der er das Böse in all seinen Ausformungen anprangert und eine kompromisslose Linie zwischen Gut und Böse zieht. Er geht vorbildhaft voran, wirft das Handy weg, weil die wertvollen Materialien darin in Afrika hart umkämpft sind, er trennt sich von seinen Klamotten, die unter unmenschlichen Bedingungen in Asien genäht werden, und er schmeißt den Laptop aus dem Fenster. Von seinen Freunden Mats und Andy fordert er ähnlich konsequentes Handeln.

Zunächst tun sich die Freunde schwer damit, doch dann schlagen sich die Sportfreaks des Jahrgangs auf ihre Seite und verteidigen sie gegen Lucas Gang. Jan haut von zu Hause ab und taucht in einer alten Gerberei unter. Seine Rede zieht in der Schule weiter Kreise und fasziniert die anderen Jugendlichen. Mats, Andy und die attraktive Paula eifern dem Vorbild von Jan nach und ziehen ebenfalls in die Gerberei. Sie gründen die „Liga der Guten“.

Nachdem ein Zeitungsartikel erscheint, der Jan zwar als Naivling darstellt, aber seine Gedanken über die Stadt hinaus bekannt machen, schließen sich immer mehr Jugendliche der Liga an. Jan wird zum Anführer, der zu kompromisslosem Handeln aufruft. Doch als sein Hund überfahren wird, beginnt Jan einen Rachefeldzug, der nichts mehr mit der Grundidee der Liga zu tun hat. Mats ist entsetzt. Die Bewegung nähert sich einem totalitären System an.
Gleichzeitig muss Mats feststellen, dass Jan nicht mehr ganz so kompromisslos ist wie am Anfang. Die Katastrophe braut sich zusammen.

Die Grundfrage von Die Liga der Guten – was ist ein gutes Leben – ist in allen Zeiten sicher eine der wichtigsten. Bertram variiert sie in diesem spannenden Roman zu einem faszinierenden Gedankenspiel. Die Jugendlichen stellen das Leben der Erwachsenen radikal in Frage: Warum fahrt ihr Spritschleudern? Warum betrügt ihr euch gegenseitig? Warum investiert ihr in Firmen, die Waffen herstellen? Warum kauft ihr billige Kleidungsstücke? Warum beutet ihr andere Länder und Menschen aus? Die Jugendlichen prangen die umweltbelastende und ausbeuterische Herstellung von Nahrung, Kleidung, Strom an, verdammen die Wegwerfgesellschaft und die Kriege um Ressourcen. Man möchte Jan sofort folgen, wenn man als Erwachsener nicht wüsste, dass es nicht so einfach ist. Der Schnitt zwischen Gut und Böse kann im wahren Leben leider nicht so klar gezogen werden. Dem Ich-Erzähler ist das relativ schnell klar, den Idealisten unter den Anhängern der Liga nicht.

Neben den Denkansätzen zu guten und fairem Konsum zeigt Bertram weiter, wie sich aus einer im Grunde gut gemeinten Idee ein faschistoides System mit einem Alleinherrscher bilden kann, für den die aufgestellten Regeln nicht mehr gelten. Hier wird man unweigerlich an Morton Rhues Die Welle erinnert – nur dass hier die Erwachsenen keinen Einfluss haben. Fast könnte man das als ein bisschen zu dick aufgetragen empfinden – hier werden gefühlt alle Probleme der Welt abgehandelt – aber Bertram weiß den Leser zu fesseln und liefert mit der Liga der Guten jede Menge Stoff für Diskussionen im Unterricht. Er führt jungen Lesern vor Augen, dass das Leben außerordentlich vielschichtig ist, rasche und einfache Lösungen nicht existieren und vorschnelle Meinungen manchmal katastrophale Folgen haben können.

Rüdiger Bertram: Die Liga der Guten, Rowohlt, 2013, 208 Seiten, ab 14, 9,99 Euro

Unvermisst

marit kaldhol allein unter SchildkrötenDer Mensch ist im Grunde allein. Aber der Mensch ist auch ein soziales Wesen. Und wird er von den anderen nicht gesehen, so stürzt ihn dies in quälende Seelenpein.

Über so einen Menschen schreibt die Norwegerin Marit Kaldhol in ihrem Roman Allein unter Schildkröten. In kurzen Texten lässt sie den 19-jährigen Mikke in Tagebucheinträgen von sich erzählen. Soweit eigentlich nichts Ungewöhnliches. Allerdings beschleicht den Leser auf den ersten 65 Seiten immer stärker das dumpfe, ungute Gefühl, dass bei Mikke etwas ganz gewaltig schief läuft. Oberflächlich scheint alles in Ordnung: Er begeistert sich für Biologie, betreut einen behinderten Jungen und ist gerade zum ersten Mal richtig verliebt. Sein Vater hat die Familie zwar vor Jahren verlassen, die Mutter aber eine neue Liebe gefunden. Mit seinem Stiefvater steht sich der Junge richtig gut. Aber trotzdem fühlt Mikke sich einsam, rutscht langsam in eine Depression und setzt seinem Leben schließlich ein Ende.

Kaldhol schildert dieses Drama unaufgeregt und in keiner Weise voyeuristisch oder reißerisch. Nachdem Mikkes Tagebuchaufzeichnungen enden, erinnert sich zunächst seine Mutter an ihn und auch an ihr eigenes Leben. Im dritten Teil des Buches verabschieden sich die Väter und Freunde mit Briefen von dem Jungen. So fügen sich im Laufe der Lektüre diese Stimmen wie ein Puzzle zusammen und zeichnen das Bild eines im Grunde lebenslustigen, sportlichen, gutaussehenden Teenagers, der aber einem modernen Werther gleich an der Welt leidet.

Die kurzen Kapitel wirken poetisch, sind aber vor allem von Mikkes philosophischen Betrachtungen über das Leben, das Sterben und die eigene Identität geprägt. Neben der Frage nach den Gründen für seinen Freitod regt gerade Mikkes Suche nach einer eigenen Persönlichkeit, nach einem Platz in der Gesellschaft, in der er sich so verlassen vorkommt wie das Gelege einer Meeresschildkröte, zum intensiven Nachdenken an. Der Leser wird dabei auf sich selbst zurückgeworfen, auf seine eigene Sicht der Dinge, ob er von anderen tatsächlich gesehen wird und ob er selbst die anderen wirklich sieht. Die Betrachtungen der Mutter und der anderen Figuren erweitern die Geschichte dann um die psychologische Dimension, die jedes Aufeinandertreffen von menschlichen Wesen zwangsläufig mit sich bringt. Man leidet mit den Menschen, die keine vorsätzlichen Fehler begangen haben, mit, weil man weiß, dass man einer von ihnen sein könnte.

So wird dieses schmale, stille Buch zu einer Lektüre mit Tiefe und Nachhall. In Zeiten von Krach, Oberflächlichkeit und Egozentrismus ein bewegender Kontrapunkt.

Marit Kaldhol: Allein unter Schildkröten, Übersetzung: Maike Dörries, mixtvision, 2012, 136 Seiten, ab 14, 12,90 Euro