Gegen Unterdrückung, gegen Hass

nuriIch bin fertig. Völlig fertig. Und zwar in zweifacher Hinsicht. Eben haben ich den Roman Sommer unter schwarzen Flügeln von Peer Martin beendet. Nach überdurchschnittlich langer Lesezeit. Aber es ging nicht schneller. Denn die Geschichte von Nuri und Calvin ist keine leichte Kost. Zumal die aktuellen Nachrichten aus Syrien und Tröglitz die reale Bestätigung von Martins Fiktionalisierung sind. Aber der Reihe nach.

Martin erzählt von der 18-jährigen Nuri, die mit ihrer Familie vor dem Krieg aus Syrien geflüchtet ist und nun in einem Flüchtlingsheim in Stralsund lebt. Eines Tages trifft sie bei der alten Jüdin Frau Silbermann auf Calvin, ebenfalls 18, der seine jüngeren Brüder vom Nachhilfeunterricht abholt.
Calvin ist Neo-Nazi, mit Springerstiefeln, rechten Tattoos am Körper und rechten Ideen im Kopf. Die Asylbewerber sind für ihn und seine rechte Clique das Feindbild schlechthin. Dennoch ist er von der schwarzlockigen Nuri vom ersten Moment fasziniert.
Nuri beginnt, ihm von der Revolution, den Misshandlungen durch die Geheimdienstleute, dem Krieg und den Zerstörungen in Syrien zu erzählen.
Will Calvin das alles anfangs überhaupt nicht hören, entwickeln Nuris Geschichten jedoch so einen Sog, dass er immer mehr in die untergegangene Welt Syriens eintaucht. Immer öfter begegnen sich Nuri und Calvin. Zuerst zufällig, dann ganz gezielt. Nuri weiß um Calvins politische Einstellung, doch seine grünen Augen und seine Sommersprossen lassen sie nicht mehr los. Über viele, viele Seiten entwickelt sich ganz langsam eine große Liebe zwischen den beiden. Und Calvin fängt genauso langsam an, seine politische Einstellung abzulegen.
Immer größer wird der Zwiespalt in ihm: Nach außen macht er noch in seiner Clique mit, wird der neue Anführer, plant etwas „Großes“ gegen die Asylanten, innerlich jedoch geht er immer mehr auf Abstand, hintergeht die alten Freunde, fängt an Arabisch zu lernen.
Seine Kameraden werden misstrauisch, und als die Polizei ihre Laube im Kleingartenverein durchsucht und gehortetes Benzin sicherstellt, wird eine Gewaltspirale in Gang gesetzt, die bis zur letzten Seite andauert.

Martins Roman erzählt zwei Geschichten in einer. Ich war hin- und hergerissen zwischen den Welten, manchmal wollte ich den Wechsel nicht. Doch es fügt sich hervorragend zu einem erschreckend aktuellen Bild und spannenden Plot zusammen. Die Ereignisse in Syrien rollt Martin durch Nuris Erzählungen akkurat recherchiert von Anfang an auf, man wird daran erinnert, wie alles vor nur wenigen Jahren begann. Die Bilder in den Nachrichten und im Internet betrachtet man nach dieser Lektüre mit anderen Augen, mit Nuris Augen, und hat wie Calvin den Eindruck dort gewesen zu sein. Es nimmt einen mit, im Guten wie im Schlechten.
Auf eine andere Art erschreckend sind die Einblicke, die Martin in die rechte Szene Deutschlands gewährt. Lange hat er als Sozialarbeiter mit Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten gearbeitet und dort den Rechtsextremismus täglich erlebt. Diese Erfahrung schlägt sich in authentisch gezeichneten Szenen, Dialogen und Ansichten der Figuren wieder. Man mag es eigentlich nicht lesen, so real kommen die Diskussionen in der Clique daher. Doch Martin gelingt es, dass keine Verherrlichung dieses Gedankengutes aufkommt. Denn Calvins Zweifel und sein Wandel zum Aussteiger widerlegen die irrsinnigen Überzeugungen der Neo-Nazis und zeigt die Absurdität der Deutschtümelei (ein bisschen zum Schmunzeln sind die internationalen Namen der Clique wie Calvin, Kevin, Cindy, Kimberley …).

Die Erschütterung, die von diesem Buch also ausgeht, ist für mich vielfältig: Der Schrecken in Syrien rückt unglaublich nah, gleichzeitig wächst die Wut, dass scheinbar niemand diesem Land und seinen Menschen hilft. Und dass die Asylpolitik in diesem Land noch sehr zu wünschen übrig lässt, um es mal „nett“ zu formulieren. Hinzu kommt der Horror und die Abscheu vor den rechten Strömungen im eigenen Land, die mich fast krank machen.
Dennoch sollte Sommer unter schwarzen Flügeln gelesen werden, nicht nur von jungen Leuten, sondern von allen. Denn es bietet neben einer spannenden Liebesgeschichte vor allem Aufklärung und Diskussionsstoff – so dass kleingeistiges Denken, welcher Couleur auch immer, Gewalt und Unterdrückung in Zukunft hoffentlich keine Chance mehr bekommen.

Peer Martin: Sommer unter schwarzen Flügeln, Oetinger, 2015, 528 Seiten,  ab 16, 19,99 Euro

Wehret den Anfängen!

Daniel Höra Roman braune Erde ArtamanenManchmal begegnen mir Bücher, die mich von der ersten Seite an in einen ganz besonderen Bann ziehen. Dies ist mir gerade mit dem neuen Roman von Daniel Höra passiert: Braune Erde.

Darin schildert Höra die Geschichte des 15-jährigen Ben, der als Waise bei Onkel und Tante auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern wohnt. Dort liegt bekanntlich der Hund begraben, und gerade für Jugendliche gibt es nicht viel, was die Langeweile vertreibt. Umso spannender sind da die neuen Bewohner des Gutshauses. Die Zwillinge Konrad und Gunter sind zwei Jahre älter als Ben und ganz scharf darauf, die Umgebung zu erkunden und auf dem alten Truppenübungsplatz der Russen nach Munition zu suchen. Auch das Mädchen Freya, das mit zu den Neuankömmlingen gehört, scheint ganz nett zu sein, auch wenn Ben ihren Musikgeschmack total übel findet.

Die Gutshausbewohner zeichnen sich durch einen extremen Gemeinschaftssinn aus, kümmern sich um die Nachbarn im Dorf und bringen das Platzhaus wieder auf Vordermann. Uta, Freyas Mutter, zieht eine Volkstanzgruppe auf und bringt den anderen Frauen im Dorf alte Handarbeitstechniken bei. Reinhold, Utas Mann, organisiert eine Bürgerwehr, um sich gegen Diebesbanden aus Osteuropa zu schützen. Bei allem ist Ben ein gern gesehener Gast und wird quasi mit in die Wohngemeinschaft aufgenommen. Über Politik wird eigentlich nicht geredet, nur dass Reinhold ständig auf deutsche Werte und Tugenden beharrt, und die Zwillinge vom Ende des Staates faseln und eine nicht näher definierte Revolution planen.

Ben ist zunächst fasziniert von der neuen Gemeinschaft, den scheinbar so offensichtlich vernünftigen Ansichten gegenüber Kriminellen, Ausländern und korrupten Politikern und der Action, die auf einmal in das verschlafene Dorf einzieht. Ein Ausflug nach Berlin zu einer Demonstration der Rechten ist für ihn eine willkommene Gelegenheit, die Hauptstadt kennenzulernen. Der Junge steckt so in der „Bewegung“ mit drin, dass er gar nicht begreift, in was für einen Zirkel er da geraten ist. Onkel und Tante zu Hause sind ihm bei der Einordnung all der neuen Eindrücke und Einflüsse auch keine Hilfe, da das Ehepaar selbst nie wirklich Stellung bezieht, zum Jammern neigt und über den frischen Wind im Dorf eigentlich auch ganz glücklich ist. Die Bedrohung wird zunächst nicht erkannt. Nur der Künstler Georg erkennt die Bedrohung durch die völkischen Siedler. Doch seine Warnungen verhallen im Dorf ungehört.

Derweil organisieren Uta und Reinhold eine Wintersonnenwendfeier, zu der die Zwillinge auch ihre Neo-Nazi-Kumpels einladen. Die Dorfbewohner wundern sich zwar ein wenig, bleiben jedoch untätig, als die rechten Jugendlichen anfangen, Bücher zu verbrennen. Da platzt Georg der Kragen, und er veröffentlicht bittere Kommentare in der örtlichen Presse, in denen er die rechten Umtriebe der so genannten Artamanen und die Passivität und Gleichgültigkeit seiner Nachbarn anprangert. Die Situation gerät außer Kontrolle, denn Reinhold lässt diese verbalen Angriffe nicht auf sich sitzen.

Daniel Höras Roman fesselt einen vom ersten Satz an. Konsequent aus der Sicht von Ben erzählt, gerät der Leser in einen Sog, der sich aus dem Gegensatz zwischen ostdeutscher Einöde und dem hereinbrechenden Aktionismus der Neuankömmlinge speist. Gleichzeitig ergreift einen sofort eine tiefe Beklemmung, die durch die präzise Schilderung des rechten Gedankenguts aufkommt. Man möchte Ben auf jeder Seite schütteln, warnen, ihn aufklären und ihm seinen Irrtum vor Augen führen. Aber er ist eben ein alleingelassener 15-Jähriger, der natürlich lieber mit Gleichaltrigen rumhängt, anstatt mit seiner abweisenden Tante zu diskutieren oder die Ansichten der neuen Freunde zu hinterfragen. Höra versteht es hervorragend, die Ahnungslosigkeit und Orientierungslosigkeit eines Jugendlichen darzustellen, seine Verführbarkeit, seinen Wunsch, irgendwo dazuzugehören. Gepaart mit der perfiden Art rechtsgesinnter Erwachsener, die „frisches Blut“ für ihre Bewegung brauchen, sinnvolle Lebensansätze wie Bio-Anbau mit ihrer Blut-und-Boden-Ideologie durchtränken, und hemmungslos Jung und Alt manipulieren, wird diese Geschichte zu einem Lehrstück deutscher Geschichte und deutscher Gegenwart. Bens langsames Begreifen, dass er falschen Freunden und gefährlichem Gedankengut aufgesessen ist, sein Wandel vom Anhänger rechter Ideen zum Zweifler und schließlich Gegner, tragen dazu bei, dass die Gratwanderung  der Darstellung rechter nationaler Ideologien gelingt. Höra schafft es zudem, die Vielschichtigkeit der verschiedenen Strömungen der rechten Szene zu umreißen. Er skizziert nicht nur  die medienwirksame Neo-Nazi-Szene, sondern zeigt, dass die so scheinbar netten völkischen Siedler, die Neo-Artamanen, nicht unterschätzt werden sollten. Zurück bleibt beim Leser eine Art von Entsetzen, dass es dieses faschistische und rassistische Gedankengut höchstwahrscheinlich genauso wie in diesem Roman geschildert noch viel zu oft in Deutschland zu finden ist. Dagegen von Anfang an vorzugehen, gehört zu den wichtigsten Bürgerpflichten – und Daniel Höras Roman trägt eindrucksvoll dazu bei.

Dieses Buch hat mich so fasziniert und neugierig gemacht, dass ich Daniel Höra ein paar Fragen gestellt habe.

Gab es einen konkreten Auslöser, diese Geschichte um Ben und die völkischen Siedler zu schreiben?
Ich bin vor einiger Zeit auf das Thema Völkische Siedler gestoßen und fand und finde es spannend und bedenklich. Vor allem, dass die Nazis sich jetzt nett geben, macht mir Sorge. Das erhöht natürlich die Gefahr, dass Menschen auf deren Ideologie reinfallen.
Die Mordtaten des rechtsextremen Zwickauer Terrortrios haben mich zusätzlich bestärkt, über dieses Thema zu schreiben.
Wie kann es möglich sein, dass Nazis jahrelang und unerkannt morden?
Aber ich wollte kein Buch schreiben, in dem der erhobene Zeigefinger durchscheint und auf jeder Seite das Wort „Achtung!“ aufleuchtet.
Mich interessiert vor allem: Wie kommt ein Mensch dazu aus rassistischen Gründen zu morden? Warum überschreitet jemand bewusst diese Grenze, hinter der es kein zurück gibt? Und vor allem: Warum sind so viele Menschen vom Nationalsozialismus fasziniert?
Ich kenne aus meiner eigenen Vergangenheit Leute, die in die rechte Szene abgetaucht sind. Von heute auf morgen war da ein tiefer Riss in der Beziehung, und der Kontakt brach ab. Durch das Schreiben hatte ich gehofft, die Anziehungskraft des Nationalsozialismus ein wenig verstehen zu können. Aber: Ich habe es damals nicht verstanden und ich verstehe es auch heute nicht.

Wie haben Sie die Details der rechten Szene recherchiert?
Ich habe viel zu dem Thema gelesen und mich mit Experten ausgetauscht. Ich hatte versucht, an Aussteiger, insbesondere aus der völkischen Siedlerszene, zu kommen, das hat aber leider nicht geklappt.
Besonders hilfreich war das Buch Mädelsache von Andrea Röpke. Sie beschreibt eindringlich die Strukturen und Strategien der Rechten und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Rechtsextremismus. Hilfreich waren auch Heile Welten von Astrid Geisler und Moderne Nazis von Toralf Staud.
Ansonsten habe ich Blogs und Foren gelesen. Ich habe mich auf sehr widerlichen, hasserfüllten Seiten umgesehen. Das Internet ist ein wahres Füllhorn an Scheußlichkeiten, was das angeht, oder vielmehr eine Büchse der Pandora.

Wie viel Musik der Szene haben Sie gehört, wie viele Bücher von denen gelesen?
Ich habe mir Lieder des braunen Barden Frank Rennicke auf youtube angehört und auch Interviews mit ihm.
Da ich zu dem Thema Einiges gelesen habe, stieß ich auch immer wieder auf Bands aus der Szene und habe mir die angehört (gruselig!)
Da ich viel Musik höre, kenne ich auch ein wenig die Anfänge des Nazi-Rocks. Etwa die rassistische Punkband „Screwdriver“ aus den 70ern, deren Sänger das rechtsextreme Netzwerk Blood and Honour mitbegründet hatte. Von da aus lassen sich Parallelen ziehen zu deutschen Nazi-Bands wie „Landser“ oder natürlich auch zu den frühen „Bösen Onkelz“.
Die heutigen völkischen Siedler beziehen ihre Ideologie ja vor allem aus dem traditionellen Nationalsozialismus. Zwar betreiben sie unter anderem Bio-Landwirtschaft und geben sich modern, aber allein anhand der Kleidung erkennt man ihre nostalgische Sehnsucht nach dem 3. Reich; nach Geschlechtertrennung und klaren Hierarchien. Deswegen habe ich vor allem völkische Romane aus dieser Zeit gelesen, z.B. Jörn Uhl von Gustav Frenssen. Und noch ein paar andere Blut-und-Boden-Literaten, die berechtigterweise weitgehend vergessen sind.
Die Nationalen Autonomen, die ja im Buch auch vorkommen, haben diesbezüglich (noch) keinen, der ihre „Heldentaten“ beschreibt.

Wie erträgt man auf die Dauer die Arbeit an so einem Thema?
Manches war wirklich unerträglich. Vor allem rassistische Blogs. Mir ist nach wie vor unbegreiflich, warum man eine so offensichtlich menschenfeindliche und hasserfüllte Ideologie anbetet.
Letztlich war es aber wie mit den meisten Arbeiten: Man lässt sie nach Feierabend zurück und lebt sein normales Leben. Wobei man natürlich hin und wieder einen bitteren Geschmack mitnimmt.

Wie sollte man Jugendliche vor solchen Einflüssen schützen? Kann man das überhaupt?
Schwierig. Ich bin natürlich nur ein Schriftsteller und kein Pädagoge. Und ich maße mir nicht an, durch die Arbeit an einem Buch Experte geworden zu sein.
Ich glaube, wichtig ist es, sich dem Thema zu stellen. Als Eltern, als Lehrer, als Erzieher, überhaupt als Erwachsener. Nicht wegsehen, gerade wenn es um das eigenes Kind geht. Mit den Jugendlichen reden, sie und ihre Nöte ernst nehmen.

Was sollten Jugendliche tun, wenn sie merken, dass sie so manipuliert werden? Was, wenn selbst die Lehrer keine Hilfe mehr darstellen?
Die unmittelbaren Bezugspersonen sollten natürlich immer die Eltern sein. Oder Verwandte, denen man vertraut. Freunde, insofern sie nicht der rechten Szene angehören. Und es gibt glücklicherweise Gruppen die Hilfe anbieten: Anti-Rassismus-Vereine, Aussteiger-Initiativen und so weiter. Im Internet finden sich viele Adressen dazu.
Wichtig ist es, so etwas nicht heimlich im stillen Kämmerlein mit sich auszumachen oder den Kopf in den Sand zu stecken. Die Nazis fürchten am meisten die Gegen-Öffentlichkeit und dass ihre trübe Ideologie von der Gesellschaft durchleuchtet wird.

Was sollte Ihrer Meinung nach die Politik gegen die Rechten unternehmen?
Sie sollte genügend Gelder bereitstellen für eben diese Anti-Nazi-Initiativen. Sie sollte Jugendarbeit leisten, vor allem in strukturschwachen Gebieten, wo sich die Rechten niederlassen und ihr Gift versprühen. Mehr Fortbildungen zum Thema für Lehrer und Pädagogen organisieren.
Manchmal helfen natürlich auch Verbote von rechtsextremen Parteien oder Vereinen. Und ich vermisse oftmals eine stärkere Positionierung von Politikern gegen rechts. Gerade der Umgang mit den Morden der rechtsextremen Terrorzelle lässt auf mangelnde Sensibilisierung schließen. Dazu die unsäglichen gegenseitigen Schuldzuweisungen und Vertuschungen der Geheimdienste. Da ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit nötig.

Haben Sie weitere Roman-Projekte in dieser Richtung? Womit werden Sie sich als nächstes befassen?
Das Thema Völkische Siedler/Neo-Artamanen ist für mich vorerst abgeschlossen. Was aber nicht heißt, dass ich mich nicht irgendwann wieder damit beschäftigen werde.
Ich bin aber momentan an einer anderen Geschichte dran. Was genau, möchte ich noch nicht verraten. Dafür ist es einfach zu früh. Aber eins kann ich versprechen: Es wird spannend.

Daniel Höra: Braune Erde, Bloomsbury Verlag, 2012, 300 Seiten, ab 14, 8,99 Euro