Wetterkunst

wetterÜbers Wetter reden geht ja immer. Nicht nur bei so einem Sturm wie dieser Tage. Ach, diese Kälte. Der Regen macht mich fertig. Es soll endlich Sommer werden. Herrlich, diese Sonne. Jetzt haben mir die Wolken die Sonnenfinsternis verdorben. Wetter geht immer.

Ab jetzt kann man sogar noch sagen:
Ich hab gerade ein irre tolles Buch über das Wetter gelesen.
Ach wirklich?
Ja, echt. Heißt Alle Wetter und ist von Britta Teckentrup.
Kenn ich nicht.
Musst du dir ansehen. So schöne Bilder, übers Wetter.
Ach, echt?

Ja, echt! In vier Kapiteln erzählt Teckentrup in kurzen, fast poetischen Texten von den unterschiedlichsten Wetterphänomenen – Sonnenschein, Regen, Eis und Schnee, Unwetter. Dazu gibt es phänomenale Bilder, die den Betrachter gefühlsmäßig komplett einfangen. Man spürt förmlich die sommerliche Hitze auf dem gelben Getreideacker, atmet die frische Luft im zartgrünen Frühlingswald, fröstelt bei Nebel, Regen, Schnee und ist doch gleichzeitig fasziniert von den dünnen, dichten Strichen, der Dynamik von Wind und Wolken, träumt sich bei den fallenden Schneeflocken in eine stille Winterlandschaft und möchte dem Fuchs durch den unberührten Schnee folgen.
Die oftmals dunklen Bilder wirken in ihren monochromen Farbgebungen zudem beruhigend, fast meditativ. Man möchte sich darin versenken .
In den Texten erfährt man dann  Dinge über Graupelkörner, Sprühregen, Inversionslage, Kristallisationskerne und Mittelgebirgsstau. Aber all diese Infos treten hinter den eindrucksvollen Bildern ganz schnell zurück. Man schaut und staunt.

Einen Vorgeschmack gibt es hier:

Nach diesem Buch wird man sich wahrscheinlich nie mehr so über das Wetter beschweren, wir wir es sonst in unserer Gleichgültigkeit gerne tun. Man wird viel mehr den Himmel, die Landschaft, die Stadt, die Wolken, den Regen, die unzähligen Schattierungen von Grau-Weiß-Blau-Rosa-Violett, einfach alles genauer beobachten und sich womöglich überlegen, was für ein Kunstwerk man da gerade vor sich hat.

Britta Teckentrup: Alle Wetter! Jacoby & Stuart, 2015, 168 Seiten, ab 6, 24,95 Euro

[Jugendrezension] Himmlische Hilfe

valentinaSo viel verrückten Unsinn kann nur Valentina aus dem Buch Schutzengel Valentina von Wolke 17  von Barbara van den Speulhof anstellen.

In dem Roman geht es um Schutzengel Valentina, die nur Unsinn im Kopf hat. Eines Tages wird es ihrer Lehrerin zu bunt, und sie ruft die Chefin des Himmels, um sie um Rat zu fragen. Damit die Lehrerin entlastet wird, schlägt die Chefin vor, Valentina könnte trotz der noch nicht bestandenen Schutzengelprüfung auf der Erde ihren ersten Schützling erhalten: Lucy. Ein Mädchen aus reichem Hause, wohlbehütet und beschützt, mit einem riesigen Bedürfnis nach Freiheit und Normalität.
Erst hat Valentina ein bisschen Bammel, ganz allein auf die Erde zu fliegen und dann auch noch so große Verantwortung zu übernehmen. Doch dann fliegt sie los. Auf der Erde trifft sie Lucy und merkt, dass man nicht nur kleinen Kindern über die Straße helfen und Kinderfahrräder festhalten muss, damit sie nicht umfallen, sondern dass es für Schutzengel auch noch viel schwierigere Dinge zu erledigen gibt. Und mit genau so einem komplizierten Problem bekommt sie es zu tun…

Schutzengel Valentina von Wolke 17 nimmt dich mit in eine andere Welt und zeigt dir, wie kompliziert das Kinderleben auf der Erde manchmal sein kann.

Das Buch ist für Mädchen in verschiedenen Altersklassen bis 13 Jahre geeignet, für alle, die es gerne mal lustig mögen oder für die, die sich auch auf einen Schutzengel wie Valentina verlassen wollen (immer frech, aber allzeit mit der rettenden Idee). Ich glaube, auch meiner kleinen Schwester, die ist sechs, könnte ich das Buch schon vorlesen.

Ich persönlich kann Schutzengel Valentina von Wolke 17 mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bücherwurm (11)

Barbara van den Speulhof: Schutzengel Valentina von Wolke 17, Fischer KJB, 2013,
192 Seiten, ab 8, 10,99 Euro