[Jugendrezension] Der Fluch des Namens

edelherbEdelherb ist der zweite Band einer Trilogie von Gabrielle Zevin. Über den ersten Band Bitterzart habe ich hier bereits eine Rezension geschrieben.

Die Geschichte spielt in New York im Jahre 2083: Schokolade und Kaffee sind verboten. In dieser düsteren Zukunft lebt die 16-jährige Anya Balanchine. Ihre Familie gehört zu den fünf großen Schokoladen-Dynastien und beherrscht den illegalen Schokoladenhandel in New York. Anyas Eltern leben nicht mehr, und sie muss allein für ihre Schwester, ihren Bruder und die Großmutter sorgen. Der erste Band endet damit, dass der Staatsanwalt – der gleichzeitig der Vater ihres Freundes Win ist – Anya unschuldig in die Erziehungsanstalt Liberty einweisen lässt.

Nach einiger Zeit kann Anya aus der Erziehungsanstalt fliehen und sich in Mexiko auf einer Kakaoplantage verstecken. Während sie sich Sorgen um ihre Geschwister und ihren Freund Win in New York macht, lernt sie allerhand über Schokolade. Anya ist eine wahre Balanchine. Ihr wird klar, dass Schokolade ihr Schicksal ist. Doch was soll sie mit dieser Erkenntnis anfangen? Früher als gedacht muss Anya nach New York zurückkehren …

Ich habe Edelherb ebenso wie Bitterzart in kurzer Zeit verschlungen. Der Schreibstil der Autorin fesselt. Die Figuren der Geschichte verändern sich mit der Zeit, und so lernt man nicht nur Einiges über Schokolade, sondern auch über Menschen. Anya wird aufgrund ihres Nachnamens verurteilt. Er ist ein Fluch. Überall ist sie nur die Tochter eines Mafiabosses, sie kann dem Familiengeschäft nicht entfliehen. Deshalb steht Anya vor einer Entscheidung: Soll sie ihre Stellung in der Familie nutzen und das Beste daraus machen? Oder weiter unter ihrer Herkunft leiden? Dabei geht es nicht nur um sie selbst. Ihre Geschwister könnten durch sie in Gefahr geraten.

Auch am Ende des zweiten Bandes ist noch alles offen. Deshalb hoffe ich, dass der dritte Band bald veröffentlicht wird!

Juliane (14)

Gabrielle Zevin: Edelherb, Übersetzung: Andrea Fischer, Fischer FJB, 2013, 528 Seiten, 16,99 Euro

[Jugendrezension] Die Schokoladenmafia

schokoladeBitterzart ist der Auftakt einer Trilogie von Gabrielle Zevin. Der Roman spielt in New York im Jahre 2083: Wasser und Papier sind knapp, Schokolade und Kaffee verboten. In dieser düsteren Zukunftsvision lebt die 16-jährige Anya Balanchine. Ihre Familie gehört zu den fünf großen Schokoladen-Dynastien und beherrscht den illegalen Schokoladenhandel in New York. Anyas Vater, das ehemalige Oberhaupt einer dieser Familien, ist schon lange tot, und Anya muss allein für ihre Schwester, ihren Bruder und die Großmutter sorgen. Deshalb hält sie sich so gut wie möglich aus dem Familiengeschäft heraus. Doch die Ereignisse überschlagen sich, und es stellt sich die Frage: Wird sie sich weiterhin aus dem Schokoladengeschäft heraushalten können, oder wird sie das Erbe ihres Vaters antreten? Hinzu kommt, dass Anyas große Liebe Win der Sohn des Oberstaatsanwalts ist …

Bitterzart ist ein spannender und kurzweiliger Lesespaß. Gabrielle Zevin schreibt anschaulich und schafft es, den Leser ins Geschehen hineinzuziehen und bis zur letzten Seite in Bann zu halten.
Als ich den Klappentext las, fand ich die Idee vom illegalen Schokoladenhandel etwas seltsam. Beim weiteren Lesen erschien mir diese Vorstellung aber gar nicht mehr so weit hergeholt. Gabrielle Zevin hat eine durchaus mögliche Zukunft beschrieben, in der alles zu knapp ist und gespart werden muss.
Die Hauptperson hat aufgrund ihrer Familiengeschichte Einiges durchgemacht, und das hat sie geprägt. Da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, kann man sich gut in Anyas Lage versetzen. Sie steckt in der Zwickmühle, weil sie sich um ihre Familie kümmern muss, die Tochter eines Mafiabosses ist und dennoch den Sohn des Oberstaatsanwalts liebt. Außerdem wird im Verlauf der Geschichte noch nicht klar, ob sie letztendlich ihr Geburtsrecht annimmt und Oberhaupt des Balanchine-Clans wird. Ich bin deshalb gespannt, wie Anya sich entscheidet, und freue mich schon auf die Fortsetzung Edelherb.

Juliane (14)

Gabrielle Zevin: Bitterzart, Übersetzung: Andrea Fischer, Fischer FJB, 2013, 544 Seiten, 16,99 Euro