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Türchen Nr. 16: Mit Leidenschaft zum Traum!

Hereinspaziert – durch das 16. Türchen des Kinderbuchblogger-Adventskalender! Heute könnt Ihr ein zauberhaftes Bilderbuch für tanzbegeisterte Mädchen gewinnen: Der Schwan. Das Leben der Anna Pawlowa aus dem NordSüd Verlag.

Laurel Snyder und Julie Morstad erzählen darin die Lebensgeschichte der russischen Meistertänzerin Anna Pawlowa.
Alles beginnt damit, dass die Mutter die kleine Anna an einem verschneiten Winterabend in St. Petersburg mit ins Ballett nimmt. Es ist Annas erster Ausflug ins Theater überhaupt. Die Tänzer auf der Bühne faszinieren Anna so, dass in ihr der unstillbare Drang und Wunsch erwacht, ebenfalls zu tanzen. Zuhause übt sie Pirouetten, kann nicht mehr stillsitzen und versucht, so schnell wie möglich in diese Welt der großen Menschen hineinzukommen.

anna

Doch bei ihrem ersten Vortanzen an der Imperial Ballet School wird sie abgelehnt: Sie ist mit acht Jahren einfach noch zu jung.
Zwei Jahre später jedoch wird sie aufgenommen, trotz ihrer zarten Figur und ihren dürren Beinen (was damals noch nicht dem gängigen Ballettideal entsprach) – und nun beginnt eine Tanzkarriere, die fast 40 Jahre andauern soll.
Anna wird zum Schwan, ihrer Paraderolle, die sie zur Musik von Camille Saint-Saens Karneval der Tiere eindrücklich tanzt.

Autorin Laurel Snyder, übersetzt von Elisa Martins, erzählt in kurzen, überaus poetischen Sätzen von dem Durchhaltevermögen Annas, die sich aus ärmlichen Familienverhältnissen zur weltberühmten Diva hocharbeitet. Die wichtigsten Stationen im Leben der Tänzerin werden eher angedeutet, als lang ausgewalzt. Dafür liefern die Illustrationen von Julie Morstad traumhafte Einblicke. Alles an ihnen ist zart: die Figuren, die Striche, die Farben (mit ein paar kräftigen Ausnahmen), die Stoffe der Kleider und Tutus, sodass die Figur Anna scheinbar aus den Seiten zu schweben schein.
Doch die Bilder zeigen auch die harte Arbeit, die dem Balletttanz zu Grunde liegt, deuten die Bewunderung an, die Anna überall auf der Welt entgegenschlägt – und sie zeigen, wie sehr Tanz eine eigene Sprache, eine besondere Ausdrucksform ist, mit der Anna all das sein kann, was sie möchte: eine Königin, ein Geist, eine Libelle!

Und genau so ein Vorbild brauchen Mädchen – jeden Alters: Sie können nämlich alles sein! Im Tanz, aber auch so. Vielleicht brauchen sie dafür einen Traum, dem sie folgen, eine Leidenschaft, die sie nicht loslässt, auf jeden Fall aber brauchen sie Durchhaltevermögen und dürfen sich von Anstrengung und Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen. Das zeigt ihnen die zarte Anna Pawlowa sehr eindrücklich!

Zusammen mit den NordSüd Verlag verlose ich hier nun drei Exemplare dieses wunderschönen Buches. Wenn du eines davon gewinnen möchte, verrate mir bitte unten im Kommentar bis zum 17.12.17, 24 h, welche Leidenschaft oder welchen Traum deine Tochter hat oder was sie im Leben einmal machen möchte? Ich bin gespannt, ob vielleicht eine neue Anna Pawlowa dabei ist – oder eine Forscherin, Raumfahrerin, Schriftstellerin … Denn das Leben ist bunt und vielfältig und das feiern wir!

Wer zum Abschluss Anna Pawlowa tanzen sehen möchte, hat hier Gelegenheit dazu:

Die Liste mit den teilnehmenden Blogs am Kinderbuchblogger-Adventskalender findet Ihr übrigens hier. Morgen geht es weiter bei Papillionis liest.

Laurel Snyder: Der Schwan. Das Leben der Anna Pawlowa, Illustration: Julie Morstad, Übersetzung: Elisa Martins, NordSüd, 2017, 48 Seiten, ab 4, 16 Euro

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

  • Die Verlosung beginnt am 16.12.2017 um 0.01 Uhr und endet am 17.12.2017 um 23.59 Uhr.
  • Jeder, der unter diesem Beitrag einen Kommentar hinterlässt, erklärt sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden und kann gewinnen.
  • Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren.
  • Über den Gewinner entscheidet das Los.
  • Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt.

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Mirakulöse Schatzsuche

stuart horten Lissa EvansStuart, 10, ist für sein Alter etwas klein geraten. Aber das liegt wohl in der Familie. Schon sein Großonkel, der Klitzekleine Kenny Horten, überzeugte nicht durch Körpergröße, sondern durch mirakulöse Zaubertricks. Allerdings ist das nun auch schon 70 Jahre her. Damals verschwand der kleine Magier im Zweiten Weltkrieg plötzlich spurlos. Doch er hat seinem Neffen, Stuarts Vater, eine Nachricht hinterlassen. Darin fordert er ihn auf, die geheime Werkstatt des Magiers zu suchen. Nur hat sich Stuarts Vater, der Kreuzworträtsel erfindet und in allerumständlichster Manier redet, nie darum gekümmert. Das Abenteuer-Gen ist stattdessen auf Stuart übergesprungen.

Und so macht sich der Junge in dem Dorf Beeton, in das er im Sommer mit seinen Eltern gezogen ist, auf die Suche nach der Werkstatt. Acht Threepenny-Stücke, ein altes Fotoalbum und jede Menge absonderlicher Münzautomaten, die in der Fabrik der Hortens einst hergestellt wurden, geben ihm immer neue Rätsel auf. Erschwerend kommt hinzu, dass das alte Haus von Kenny in den nächsten Tagen abgerissen werden soll. Doch dort liegen die nächsten Hinweise versteckt. Dem Jungen läuft die Zeit davon. Damit nicht genug, gehen ihm außerdem die neugierigen Nachbarsdrillinge April, May und June auch noch ziemlich auf die Nerven, sowie die habgierige Jeannie, die die Erfindungen Kennys patentieren lassen und damit viel Geld machen will. Zum Glück hilft die blinde alte Dame Leonora dem cleveren Stuart. Mit viel Kombinationsgabe, jeder Menge Glück und der Liebe zu alten Dingen flogt der Held den Spuren seines Großonkels.

In einem fast antiquiert wirkenden Kosmos, ohne Computer und Internet, wo man tatsächlich noch in der Bibliothek ein Buch ausleiht, ersteht quasi die Zauberwelt vom Anfang des 20. Jahrhunderts wieder auf. Unerklärliche Dinge geschehen, Telefone funktionieren, obwohl die Leitungen gerissen sind, Münzautomaten geben rätselhafte Antworten. Mit purer Vernunft ist das alles nicht zu verstehen, doch das Herz geht einem bei dieser Jagd nach einer untergegangenen Welt auf. Die Illustrationen von Temujin Doran – auf dem Cover und über den einzelnen Kapiteln – unterstreichen diese Atmosphäre aufs Feinste. Nostalgie macht sich breit und man sehnt sich nach magischen Vorführungen, Illusionen, Blechspielzeug und mirakulösen Mechanismen – die in unserer digital beherrschten Welt eine wahre Ausnahme und ein wunderschöner Kontrast sind .

Diese klassische Schatzsucher-Geschichte mit einer Prise Magie gewürzt liest sich flott und in einem Zug runter. Der subtile britische Humor macht einfach Spaß und die skurrilen Charaktere gewinnt man im Laufe der Lektüre richtig lieb. Dieser Roman ist folglich vortreffliche Unterhaltung für Jungs (aber auch Mädchen…) – wie schön, dass für nächstes Jahr bereits eine Fortsetzung angekündigt ist.

Lissa Evans: Stuart Horten. Acht Münzen und eine magische Werkstatt, Übersetzung: Elisa Martins, mixtvision, 2012, 301 Seiten, ab 10, 13,90 Euro