Chloe, 12, ist eine Heldin. Jedenfalls für mich. Denn sie traut sich, Mr Stink anzusprechen. Mr Stink ist obdachlos und lebt auf einer Parkbank – und er stinkt erbärmlich. Kaum ein Mensch hält es mit ihm aus, denn seine Ausdünstungen sind so richtig widerlich. Chloe aber traut sich. Sie freundet sich mit dem sonderbaren alten Herrn an. Er ist nett zu ihr, was sonst niemand ist. Nicht ihre Schwester Annabelle, die einen Pokal nach dem anderen gewinnt, nicht ihre Mutter, die mit abstrusen Forderungen in der Politik Karriere machen will, nicht der Vater, der sich von seiner Ehefrau unterbuttern lässt und seine Musikkarriere für sie aufgegeben hat.
Doch mit Mr Stink ist das anders. Und so quartiert Chloe den Obdachlosen heimlich im Gartenschuppen ein. Aber sein Gestank lässt sich nicht so leicht verbergen, und das Chaos bahnt sich seinen Weg durch die Katzenklappe …
Selten habe ich bei einem Buch so Tränen gelacht wie bei diesem Highlight. Mit seinem trockenen britischen Humor erzählt David Walliams eine ungewöhnliche, liebenswerte und berührende Geschichte, die soziale Grenzen einreißt und ein Fest des Lebens, der Freundschaft und der Geheimnisse feiert.
Der Roman ist charmant von Quentin Blake illustriert und überaus treffend von Dorothee Haentjes aus dem Englischen übersetzt.
Dieses Buch ist nicht nur eine Offenbarung für Kinder. Für dieses Buch gibt es keine Altersbeschränkung, denn es erzählt eine Geschichte, von der diese Gesellschaft mehr gebrauchen könnte.
David Walliams: Gestatten, Mr Stink, Übersetzung: Dorothee Haentjes, Illustration: Quentin Blake, Aufbau Verlag, 2011, ab 11, 14,99 Euro