[Jugendrezension] Backzauber

magischeEngelshauch Biscuit, Krosse Croissants und Himmlische Hörnchen – die nahezu überirdischen Spezialitäten aus der Küche der 12-jährigen Rose Glyck – würde ich auch sehr gern probieren!

In der Glücksbäckerei  und auch in der ganzen Stadt, in der diese steht, ist nicht mehr viel passiert, seit das Zauberbackbuch der Familie Glyck verschwunden ist. Die ganze Stadt ist grau und nirgendwo sieht man mehr ein Lächeln. Roses  „Tante“ hat neben dem Zauberbackbuch auch das Lächeln der Menschen dieser Stadt geklaut.

Dagegen muss etwas unternommen werden. Dass findet auch Familie Glyck. Sie müssen ihr Backbuch zurückbekommen. Dafür lassen sie sich etwas einfallen. Rose fordert ihre diebische  „Tante“ zu einem Backduell heraus.

Sie und ihre „Tante“ nehmen an einer internationalen Backmeisterschaft teil. Doch für die beiden steht mehr auf dem Spiel als der Gewinn der Meisterschaft. Denn der Gewinner – Rose oder ihre „Tante“ – soll rechtmäßiger Besitzer des Zauberbackbuches sein.
Aber wie soll Rose ohne ihre Zauberrezepte gewinnen? So hat sie doch nicht den Hauch einer Chance. Oder? Doch! Und zwar nicht nur eine klitzekleine, sondern sie hat wahrhaftig eine riesengroße Aussicht auf Erfolg! Wie der Backwettbewerb ausgeht, ob das Zauberbackbuch nun doch wieder in die richtigen Hände gelangt und ob das Lächeln in die Stadt zurückkehren kann, musst du schon selber nachlesen!

Ich finde das Buch Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung von Kathryn Littlewood fantastisch, denn ich liebe Magie und Zauberei. Ich habe vorab allerdings den ersten Band gelesen und hätte nicht gedacht, dass die Geschichte so eine interessante Wendung nehmen wird. Tipp: Lies vorher den ersten Band!!!

Ich empfehle das Buch für Mädchen im Alter von 8-14 Jahren.

Bücherwurm (11)

Kathryn Littlewood: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung, Übersetzung: Eva Riekert,  Fischer KJB, 2. Aufl. 2013, 336 Seiten, ab 10, 14,99 Euro

 

Glückslektüre

Kekse und Kuchen machen bekanntlich ziemlich glücklich. Wenn man zu dem Nachmittagskaffee oder -kakao auch noch die richtige Lektüre vor der Nase hat, ist der Tag auf jeden Fall gerettet. Meine neueste Empfehlung dafür ist der Roman Die Glücksbäckerei – das magische Rezeptbuch von Kathryn Littlewood, in der liebevollen Übersetzung von Eva Rieckert.

Rosemarin Glyck, kurz Rose, wächst in Calamity Falls auf und bemerkt mit zehn Jahren, dass die Mutter in der Familienbäckerei sonderbare Dinge in ihre Kuchen- und Keksteige rührt: einen Blitz, das Gähnen eines Wiesels, den Schweif einer Wolke. Die mysteriösen Zutaten bewirken bei den Konsumenten der Glücksbäckerei-Waren eine sofortige Genesung von Stromschlag oder Schlafwandelei und befreien feststeckende Menschen aus Brunnenschächten.
Die wundersame Heilung eines an Schweinegrippe erkrankten Jungen durch einen Kürbis-Käsekuchen schafft es bis in die Zeitung. Und so werden die „berühmten“ Eltern von Rose gebeten in einer anderen Kleinstadt zur Bekämpfung der Grippe-Epidemie ihre unschlagbaren Mandelcroissants backen. So lassen die Eltern die nun zwölfjährige Rose mit ihren drei Geschwistern allein in der Glücksbäckerei zurück. Die Nachbarin und der Bäckergehilfe passen auf die Kinder auf. Zuvor jedoch vertraut die Mutter Rose den Schlüssel zur Speisekammer an. Dort liegt das magische Rezeptbuch – von dem das Mädchen jedoch die Finger lassen soll.

Natürlich lässt sie nicht die Finger davon, denn Rose träumt, auch einmal Glücksbäckerin zu werden. Sie will den magischen Rezepten der Mutter auf die Spur kommen. Gemeinsam mit den Brüdern Tymo und Basil schreibt sie ein paar Zauberrezepte ab. Diese sind in altertümlicher Sprache und als Geschichten geschrieben und haben nichts mit üblichen Rezepten gemeinsam. Die Kinder lassen sich jedoch nicht abschrecken und probieren sich an Liebesmuffins, Wahrheitsplätzchen und Umkehr-kopfüber-von-innen-nach-außen-Kuchen. Doch seltsame Maßeinheiten wie Faust, Flamme, Lied, Eichel führen zu einem unvorstellbaren Chaos …
Zu allem Überfluss taucht, kaum dass die Eltern aus dem Haus sind, die coole Tante Lily auf ihrem Motorrad auf. Angeblich gehört sie zu einem entfernten Zweig der Glycks-Familie – und interessiert sich auffallend für das geheime Backbuch. Bei Rose kommen Zweifel auf.

Kathryn Littlewoods Glücksbäckerei erzählt eine turbulent-fantastische Zaubergeschichte, die man quasi mit einem Haps verschlingt. Rose ist eine liebenswerte Protagonistin, die sich eigentlich nichts mehr wünscht, als hübsch zu sein und von allen geliebt zu werden. Geliebt wird sie von den Lesern auf jeden Fall von Anfang an. Ihre Backversuche lassen einen mitfiebern, die Entdeckung der Kammer mit den geheimen Zutaten (wie das Auge eines Hexers und der Zwerg des Ewigen Schlafes) fügt eine Prise Grusel hinzu. Rose Charakter, ihre Entscheidungen, ihre Liebe zu den Geschwistern und den Eltern, das alles ist wie eine dicke, süße Schokoglasur, die einfach glücklich macht. Diese frisch-magische Geschichte ist wunderbares Lesefutter. Sie wärmt das Herz und stimmt eine Hymne auf leckeres Backwerk an.

Kathryn Littlewood: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch, Übersetzung: Eva Riekert, Illustration: Eva Schöffmann-Davidov, Fischer KJB, 2013, 352 Seiten, ab 10, 14,99 Euro