Das Sabbatical

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An meinem Herd klebt schon seit Jahren dieser Magnet mit dem Spruch von Konfuzius. Und diese tägliche Erinnerung, dass Veränderung ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist und guttut, möchte ich nicht missen. Sie hilft mir, mit manchen Dingen gelassener umzugehen, und mahnt mich gleichzeitig nicht stillzustehen.
Jetzt mit Beginn dieses neuen Jahres, dieses neuen Jahrzehnts ist für mich wieder ein Moment der Veränderung gekommen. Ein selbstgewählter Moment, der mit diesem Blog, diesem E-Magazin zu tun hat.

Zeit für Veränderung

Gefühlt habe ich LETTERATUREN jetzt die gesamten Zehner Jahre hindurch betrieben (ja, wer nachrechnen möchte, es sind noch keine zehn Jahre, aber eine durchaus viele Jahre) und schon seit einiger Zeit merke ich, dass ich eine Pause brauche. Vom Rezensieren, vom Lesen von Kinder- und Jugendliteratur, vom Suchen nach neuem Material, von der Suche nach neuen Worten für die Rezensionen.
In den vergangenen Monaten bin ich schon einfach nicht mehr hinterhergekommen, die Massen an Neuerscheinungen zu sichten, zu bestellen und dann auch würdig zu begutachten bzw. zu lesen. Das ist gegenüber von Verlagen und Machern der Bücher nicht fair.
LETTERATUREN ist und war für mich immer ein zusätzliches Projekt neben meiner Arbeit. Als Freiberuflerin hatte ich da mal mehr, mal weniger volle Auftragsbücher. Momentan habe ich das große Glück, dass ich gut beschäftigt bin und mich mit äußerst interessanten Themen beschäftigen darf. Dafür brauche ich all meine Konzentration und Kraft.

Mehr Übersetzen, mehr selber schreiben

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In den vergangenen Wochen habe ich zudem gemerkt, dass ich mich noch mehr auf das Übersetzen von Literatur und das eigene Schreiben besinnen möchte. Das alles braucht Zeit. Zudem habe ich mir vorgenommen, wenn ich schon Bücher lese, mich endlich einmal an meinem eigenen Regal, in dem jede Menge ungelesene Bücher stehen zu bedienen und die bis jetzt aufgeschobenen Lektüren nachzuholen, statt immer neuen Stoff aus den Buchhandlungen zu holen, der dann doch wieder auf dem SUB landet.

Aus all diesen Gründen habe ich beschlossen, mir in diesem Jahr eine Auszeit zu nehmen. Quasi ein Sabbatical vom Rezensieren. Ich ahne schon, dass ich es in gewisser Weise auch vermissen werde, daher will ich gar nicht ausschließen, dass ich zwischendrin doch auch immer mal wieder Kinder- und Jugendliteratur lesen und möglicherweise besprechen werde. Doch zunächst möchte ich mich ganz frei, meinem beruflichen Büchermachen widmen.

Niemand geht so ganz

LETTERATUREN wird darum jedoch nicht eingestellt und schon gar nicht aus dem Netz genommen. Glücklicherweise hat sich Elke von Berkholz bereit erklärt, diese Seite weiter zu betreuen und Rezensionen zu veröffentlichen. Dafür, liebe Elke, jetzt schon ganz herzlichen Dank!

Herzlichen Dank für alles!

Auch bei den Verlagen und ihren Presseabteilungen bedanke ich mich sehr herzlich für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren, die vielen wunderschönen Rezensionsexemplare, die Veranstaltungen und guten Gespräche auf den Messen. Ich werde die KJB-Szene auf jeden Fall weiter beobachten, Vorschauen sichten, hoffentlich das eine oder andere Kinder- oder Jugendbuch übersetzen … in diesem Sinne werde ich also immer noch da sein und wir werden uns bei der einen oder anderen Gelegenheit sicher wieder treffen.

Damit wünsche ich allen Leser*innen von LETTERATUREN ein gutes neues Jahr, viele schöne, spannende und bewegende Bücher und bedanke mich bei Euch für Eure Treue! Schaut weiter vorbei …

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Über Ulrike Schimming

Ulrike Schimming übersetzt Literatur – von Kinder- und Jugendbüchern bis zu Graphic Novels und Comics – aus dem Italienischen und Englischen und arbeitet als freie Lektorin. Dieses E-Magazin entstand aus ihrer Arbeit für die Jugendzeitschrift stern Yuno. Hier stellt sie Neuerscheinungen oder Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur vor, Graphic Novels oder Buch-Perlen, denen sie ein paar mehr Leser wünscht. Weitere Infos zu Ulrike Schimming finden Sie unter www.letterata.de

6 Gedanken zu „Das Sabbatical

  1. Ja, ich kann das auch sehr gut verstehen … Das ständige Rezensieren führt manchmal zu Ermüdung und mehr Mittelmaß. Gute Erholung und tolle Erfahrungen in dem Jahr Pause!
    Ulf

  2. Das verstehe ich sehr gut und wünsche dir gute „Erholung“, zumindest vom Rezensieren! Ich mag deine Besprechungen sehr und hoffe, insgeheim, dass du wieder damit anfängst! Herzliche Grüsse, Eliane

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